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Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual

Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual

Titel: Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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ständigen Belehrungen zur Kenntnis zu nehmen, unterbrach nun David seinerseits das Tau Ulema. Dein Verhalten ist eine schamlose Zumutung. Du betrachtest uns nicht als gleichberechtigte Verhandlungspartner. Ich werde mit meinen Kameraden darüber beraten, welche Mittel und Wege es gibt, um dich zur …
    Das Tau Ulema schenkte seinen Ausführungen keine Beachtung. Die Impulse des Steuerbaums zeugten von hypernervöser Hektik. Du mußt den Samen herausgeben, David terGorden. Ich werde dich in Gewahrsam nehmen, bis du ihn den Lenkern zur Verfügung stellst und zugänglich machst.
    Abgelehnt, beschied David den Baum. Mit einem Ruck fuhr er aus seiner Trance. »Da braut sich was zusammen«, sagte er, noch reichlich benommen, zu Asen-Ger, der sofort zu ihm geeilt kam. »Das Tau Ulema will, daß wir ihm Yggdrasils Samen ausliefern.«
    »Was?!« donnerte Asen-Gers Stimme. »Das würde ja an Blasphemie grenzen!«
    »So sehe ich das nicht unbedingt«, meinte David mit einem Achselzucken und stand auf, um seine erstarrten Arme zu recken. Wider Willen gähnte er herzhaft. Die Anstrengungen machten sich deutlich bemerkbar. »Trotzdem kann daran gar kein Gedanke sein. Yggdrasils Samen ist unser Unterpfand für die Zukunft. Deshalb habe ich rundheraus abgelehnt. Der Steuerbaum hat angekündigt, er werde mich ›in Gewahrsam nehmen‹ – was immer er darunter verstehen mag.«
    »Wenn diese Mistpflanze uns droht, merzen wir sie mit Stumpf und Stiel aus«, verhieß Asen-Ger mit geballten Fäusten. »Yggdrasils Samen ist uns heilig.«
    »Nicht so voreilig«, mahnte David. »Weltenbäumen ist ein enormes PSI-Potential zu eigen, und …«
    »Gemeinsam können wir’s mit ihm aufnehmen«, versicherte Asen-Ger kühn. »Wenn’s um Yggdrasils Samen geht, werden wir alle unser Letztes geben.«
    »Außerdem brauchen wir den Steuerbaum«, ergänzte David, »um die Situation zu bereinigen. Leider hat er sich in dieser Hinsicht auf keinerlei Verhandlungen eingelassen. Nun stehen wir vor der Trage, wie wir Druck auf ihn ausüben können – und zwar schnell, ehe noch üblere Geschehnisse ihren Lauf nehmen.« Innerlich war es David angesichts von Asen-Gers Yggdrasil-Vergötzung nicht sonderlich wohl zumute. Wie würde der Terranauten-Mentor reagieren, wenn er schließlich erfuhr, daß der ehrfürchtig verehrte »Urbaum« Yggdrasil bei den übrigen Weltenbäumen und den Lenkern ungefähr soviel galt wie eine alte, umnachtete Tante, von der man froh war, daß sie endlich das Zeitliche gesegnet hatte, so daß sie nichts mehr durcheinanderbringen konnte? Er wußte nicht, ob Asen-Ger – oder so mancher andere Treiber – dieses Wissen zu verkraften vermochte.
    »Holla!« Bevor Asen-Ger antworten konnte, erscholl ein Zuruf Claude Farrells, der bei den Computern saß. Er winkte aufgeregt. »Seht mal!« Die Elektronik des Superfrachters hatte mit einer undurchschaubaren Aktivität begonnen. Lämpchen flackerten, während unbekannte Programme anliefen. Energie floß verstärkt durch die Kaltkristallmonitoren, aktivierte ihre Speicherbänke. Das Flüstern energetischer Strömungen durchdrang die komplizierten elektronischen Apparate. Verblüfft nahm Claude das Zigarillo aus dem Mund. »Na, hier ist ja auf einmal richtig was los!«
    »Das mißfällt mir«, merkte Colynn an. »Ich denke an die Sicherheitseinrichtungen … Bisher sind wir verschont geblieben, aber nach den Drohungen des Tau Ulema … Ich weiß nicht, ich weiß nicht …« Sorgenvoll schüttelte er seinen dunklen, schütteren Schopf.
    »Ich schätze, du hast vollkommen recht«, sagte Asen-Ger. Plötzlich lag seine Laserpistole wie von selbst in seiner Hand. »Diese plötzliche Aktivität ist gegen uns gerichtet.« Drei kurze Strahlschüsse verwandelten die Anlage in geborstene, zerschmolzene Trümmer, und ein Gestank nach heißem Metall und verschmorten Plastikmaterialien breitete sich aus. Schwarzer Qualm, in dem Funken sprühten, begann, die Wartungszentrale des Superfrachters zu verpesten.
    »Raus mit uns«, ordnete David an. »Wir müssen es dem Tau Ulema möglichst schwer machen, unseren Aufenthaltsort zu lokalisieren.«
    Er eilte voraus zum Schott; Asen-Ger, Colynn, Narda, Zandra van Heissig, Petro Fehrenbach und Claude Farrell folgten. Doch als sie etwas später auf den Rumpf des Superfrachters stiegen, bot sich ihnen ein bedrohlicher Anblick.
    Von allen Seiten – zwischen den Rümpfen der havarierten Raumer, auf ihren Rümpfen, überall – näherten sich dem trichterförmigen

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