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Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual

Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual

Titel: Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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KK-Schlepper Maschinen, Roboter der unterschiedlichsten Konstruktion und Größe, verschiedenartig ausgerüstet, zum Teil, wie eine Vielfalt von Läufen, Rohren und Mündungen anzeigte, gefährlich bewaffnet. Manche walzten auf Raupen heran, während andere sich mehr oder weniger klobiger Füße bedienten; wieder andere schwebten auf eigenen antigravitatorischen Feldern durch die Luft. Sie alle hatten nur ein Ziel: die Handvoll Menschen, in deren Mitte sich David terGorden befand.
     
    *
     
    Das Aufbrüllen Sufnors und ein Aufschrei der Drachenhexe mischten sich miteinander, als Nilsson sich der Länge nach niederwarf, um den langen, sehnigen Schwänzen der zwei Leguan-Echsen auszuweichen, mit denen sie wuchtig umherpeitschten. In ihrem Schrecken reagierte Thorna dagegen viel zu langsam. Eine Schwanzspitze traf sie am Kopf, und sie sackte ohne einen Laut zusammen.
    »Thorna!« schrie Bo Nilsson entsetzt auf. Urplötzlich fühlte er sich selber wie gelähmt. Er wußte nicht, was er zuerst tun sollte – nach dem Mädchen zu sehen, sich mit Nayala zu verständigen oder einfach aufs Geratewohl in den Kampf zwischen den Reptilien einzugreifen. Fahrig raffte er sich hoch. Er sah, wie Sufnor versuchte, sich wieder in die Höhe zu schwingen, aber das Gewicht der Echse, die sich in seine inzwischen blutüberströmte Flanke verbissen hatte und mit aller Kraft abmühte, ihm einen zentnerschweren Brocken Fleisch herauszureißen, war zu groß, und zudem mußte er sich der wütenden Attacken der zweiten Echse erwehren.
    Dann bemerkte er, daß Nayala sich schleunigst aus der Nähe der tobenden Echsen zurückzog, und schlußfolgerte daraus, daß es nun an ihm lag, Sufnor zu retten. Er stürmte vorwärts und breitete beide Arme aus, um das Tier an Sufnors Flanke in den Schwitzkasten zu nehmen. Zurück, du Narr! erreichte ihn in diesem Augenblick Nayalas telepathische Warnung. Willst du dir sämtliche Knochen zermalmen lassen? Dein Gewicht ist für eine Teilnahme an einem solchen Kampf mindestens fünfzigmal zu gering. Warum vergißt du ständig, was dich über derartige Wesen erhebt – deine geistigen Kräfte?
    Ich habe auch ganz schön Muskeln, antwortete Nilsson gekränkt, aber er sah ein, daß Nayala die Lage richtig beurteilte, und trat rasch, als habe er nur auf ihre Empfehlung gewartet, den Rückzug an.
    Unterdessen begann die Drachenhexe bereits, psychokinetisch zu handeln. Unwiderstehliche psionische Kräfte rissen die Kiefer des Reptils auseinander, das wie eine Klette an Sufnors Flanke hing, und im nächsten Moment brach ihm ein starker telekinetischer Ruck das Genick. Noch im Tode schlug das Reptil mit den Beinen und seinem Schwanz um sich, aber der adzharische Flugdrache war von seinem ärgsten Bedränger befreit. Trotz der üblen Bißwunde erledigte er den Rest selbst. Er flatterte einige Meter weit empor und krallte dann seine dornengleichen Klauen in den Nacken der anderen Echse. Gleich darauf hatte er ihr den Garaus gemacht.
    Bo Nilsson trat zu Thorna, die ausgestreckt unter Ranken lag – fast malerisch, fand der junge Terranaut. Während er das Mädchen behutsam ins Bewußtsein zurückholte, untersuchte Nayala die Verletzung des Drachen. »Das wird ausheilen«, sagte sie leise zu ihm. »Du hast gesundes, zähes Fleisch, mein Guter.«
    »Kraak-kraak«, machte Sufnor. »Kraak, kraak … Kraak-kraak …!«
    »Was meint er?« erkundigte Nilsson sich interessiert, während er Thorna beim Aufstehen half.
    »›Feines Kerlchen will Fressen haben‹, meint er«, antwortete die Drachenhexe. »Tja, verdient hast du’s jetzt wirklich«, fügte sie hinzu, an den Flugdrachen gewandt. »Aber über den Geschmack kann ich dir nichts sagen …« Sufnor schien sie aufs Wort zu verstehen. Er hieb seine Fänge in eine der gefällten Leguan-Echsen und begann eine gierige, von Geschmatze und Gegrunze sowie dem Geräusch des Knochenbrechens begleitete Mahlzeit. Nayala del Drago gesellte sich zu dem jungen Paar und beobachtete Nilssons tolpatschige Versuche, Thorna aufzumuntern, mit leichtem Lächeln der Belustigung. »Wie geht’s dir?« fragte sie Thorna.
    »Ich habe nur ein wenig Kopfschmerzen. Aber sonst … Offenbar bin ich mit dem Schrecken davongekommen.«
    »Du glaubst gar nicht, Thorna, wie glücklich mich das macht«, plapperte Nilsson.
    »Dann brechen wir auf, sobald Sufnor sich gestärkt hat«, beschloß Nayala. »Wir haben genug Zeit verloren.«
    Trotz der widerwärtigen Begleiterscheinungen verspürte Bo Nilsson, als er

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