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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Zoller
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Nayala. Auch David sah, daß er nicht mehr viel Zeit hatte. Die Hexen drangen auf sie ein. Seltsame Veränderungen gingen mit ihnen vor. Ein Mädchen des Spinnenclans leuchtete plötzlich auf und erhob sich mehrere Meter über den Boden, eine andere stieß Rauch aus ihrem weit geöffneten Mund aus, der sich zu seltsamen wolkenartigen Ungeheuern verdichtete, die über ihr schwebten, bis sie wimmernd in sich zusammenfielen. Eine dritte wiederum, deren Hände wie Krallen ausgestreckt waren, ließ plötzlich Flammensäulen aus den roten, langen Nägeln sprühen, eine vierte schien sich plötzlich in ihre Bestandteile aufzulösen, Ihr Kopf strebte vom Körper weg, die Arme und Beine machten sich selbständig.
    »Unkontrollierte Hexenkraft«, keuchte Nayala. »Weg von hier! Steig endlich auf, David!«
    Aber David stand wie erstarrt. Nicht wegen der Hexen, die immer dichter auf sie einstürmten und sich dabei offenbar ihrer neuen Kräfte nicht bewußt waren. Sondern wegen etwas, das fehlte.
    Nun war er völlig nackt.
    Das einzige, was ihm geblieben war, das Amulett mit dem Samen Yggdrasils, befand sich nicht mehr auf seiner Brust. Hilflos sah der Erbe der Macht an sich hinunter.
    »Das Amulett. Gestohlen!« stieß er hervor. Plötzlich wurde er von einer unwiderstehlichen Kraft angehoben. Ohne dagegen ankämpfen zu können, wurde sein Körper wie von einer mächtigen Faust angehoben. Er fiel schwer auf den Rücken des Drachens hinter Nayala.
    Und Sufnor erhob sich mit peitschenden Schwingenschlägen aus dem Hexenkessel.
     
    *
     
    Dir Abschied war kurz. Es gab nicht viel zu sagen, denn alles war gut geworden, jedenfalls im Moment. Kurz nachdem sie aufgestiegen waren, stoben die Wolken auseinander, und Chrama stand wieder leuchtend am Himmel, umringt von dem Band der fremden Sterne, dem Spiralarm der Milchstraße, der hier so ganz anders aussah als von der Erde aus.
    Sie ließen den Hexenkessel zurück mit den durchnäßten, nackten, wütenden Gestalten, und sobald sie die Wälle hinter sich gelassen hatten und über eine offene Ebene flogen, sah David an sich hinab und entdeckte den leuchtenden Fleck, der vor seiner Brust schwebte.
    »Nayala!« schrie er. »Nayala!«
    Die Hexe drehte sich um und sah sofort, was David meinte. »Ein Wunder«, flüsterte sie, und der Flugwind riß ihr das Flüstern von den Lippen.
    Sobald sie in sicherer Entfernung waren, ging der Drache nach unten und setzte am Rande eines Wäldchens weich auf.
    Stumm standen sie voreinander, die Hexe und der Mensch.
    »Es hat bereits ein Eigenleben«, meinte David. »Die Samenkapsel hat sich unsichtbar gemacht in dem Moment, in dem ihr Gefahr gedroht hätte. Sonst würden die Spinnenhexen sie mir sofort abgenommen haben.«
    Nayala nickte. »Wir müssen uns jetzt trennen. Ich muß zu meinem Clan zurück. Zuviel ist geschehen. Es könnte zu einem Krieg kommen, und mein Stamm ahnt sicher noch nichts davon. Wenn du nach Norden gehst, dort, wo Chrama und sein Bruder aufgehen, wirst du in eine Gegend kommen, in die sich nicht einmal die Spinnenhexen wagen.«
    »Gemütliche Aussichten«, nickte David. »Und dahin soll ich gehen, um Yggdrasils Samen zu säen?«
    Nayala nickte. »Leb wohl!«
    Bevor sie sich auf ihren Drachen schwang, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küßte David auf den Mund. Es war eine Sitte, die sie bei den Menschen gesehen hatte und für diesen Moment angemessen hielt. David war der gleichen Meinung.
    Er sah dem geflügelten Schatten lange nach, bis ihn die Dunkelheit verschluckte.
     
    *
     
    Der Schweber kurvte über der Millionenstadt. Wie ein lebendes Wesen schien das Protop nach allen Seiten auszuwuchern. Die Stadt würde unbegrenzt weiterwachsen können, bis zumindest an einer Seite das Meer ihr eine natürliche Grenze bieten würde.
    Tonn Sprott begleitete die Terranauten. Er hatte Befehl von der Queen, seine illustren Gäste so lange zu unterhalten und abzulenken, bis Feng Litau mit seinen Gardisten die gelandete TASCA einer genauen Untersuchung unterzogen hatte.
    Ein vorbereitetes Tonband lief in der Kabine des Ringo-Raumers ab, und Tonn Sprott stoppte es, wenn seine Gäste Fragen stellten.
    »Ich würde gern einmal Eure schwimmenden Fischfabriken besichtigen, wenn das möglich ist«, meinte Asen-Ger.
    Tonn Sprott nickte höflich. »Das wird sich bestimmt machen lassen, Logenmeister. Die Queen hat mir angewiesen, Euch jeden Wunsch zu erfüllen. Fast jeden«, verbesserte er sich hastig.
    »Ihr kennt unsere Wünsche«, warf

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