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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Zoller
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verstehe. Ein einleuchtender Grund. Wenn ich ihn auch nicht ganz billige. Vom technischen Standpunkt aus gesehen, wäre die Erde ein günstigerer Standort gewesen. Hier, wo in Zukunft auch die Treiberschiffe wieder gebaut werden. Ihre Handlungsweise wird die Kostenbelastung des Raumschiffbaus um etwa …, äh, dreiundzwanzig Komma neun Prozent in die Höhe schrauben. Berücksichtigen Sie auch die Kosten für den Transport der Misteln zur Erde, um die hier entstehenden Schiffe einsatzbereit zu machen …«
    Er murmelte Zahlen, als müsse er sich der Folgerichtigkeit dieses Gedankens noch einmal vergewissern.
    »Darum geht es nicht«, sagte Narda eindringlich. »Es geht in erster Linie darum, die neue Yggdrasil gedeihen zu lassen und dafür zu sorgen, daß sie nicht noch einmal Ziel eines Anschlags werden kann. Denken Sie an die Drohung der Entitäten, an Gorthaur, an die Warnungen Cantos’. Hier geht es um viel mehr als um eine mögliche Kostensteigerung in Transportfragen. Es kann um das Überleben der ganzen Menschheit gehen, und wenn wir nicht schnellstens etwas unternehmen, dann wird Queen Stella by Starlight dafür sorgen, daß auch der Schößling Yggdrasils abstirbt. Bitte vergegenwärtigen Sie sich einmal die Kosten, die dadurch entstehen.«
    Nilsson hüstelte. Er wußte, wie widerwärtig Narda eine solche Argumentationsweise war.
    Tyll nickte erneut. »Ich verstehe …« Er dachte einen Augenblick lang nach. »Aber ich muß erst das Konzil darüber unterrichten …«
    Die Tür sprang auf, und ein aufgeregter junger Mann stürmte in das Büro des Lordinspektors. In der rechten Hand hielt er eine Folie.
    »Oh«, machte er, als er Asen-Ger und die anderen Terranauten bemerkte. »Dann erübrigt sich die Verkündigung der großen Neuheit wohl.«
    Tyll nahm die Folie entgegen, informierte dann Asen-Ger und die anderen vom Inhalt der Nachricht.
    »Das sollte Sie endgültig von der Dringlichkeit der Sache überzeugen«, knurrte Farrell. Er kramte in seinen Taschen nach einer Zigarre, fand aber keine.
    »Wie ich schon sagte«, wiederholte Tyll. »Erst muß ich das Konzil über diese Entwicklung in Kenntnis setzen und einen entsprechenden Beschluß erwirken. Nach Paragraph 89 Absatz 3 Satz 4 der Verordnung über die Befugnisse des kommissarischen Konzilsvorsitzenden muß ich …«
    »Verzeihen Sie, wenn ich Sie unterbreche«, ließ sich der Neuankömmling vernehmen. »Aber nach Paragraph 18 Absatz 1 der juristikalen Hinweise hinsichtlich plötzlicher Notsituationen steht selbst einem kommissarischen Konzilsvorsitzenden das legitime Recht zu, unverzüglich entsprechende Maßnahmen einzuleiten.«
    Narda warf dem jungen Mann einen dankbaren Blick zu.
    Tyll nickte wieder, noch immer nachdenklich.
    »Sie haben recht«, sagte er leise.
    »Und in diesem Fall ist zweifellos eine Notsituation gegeben«, fügte der Eingetretene hinzu.
    »Wenn wir noch länger Zeit verlieren«, ließ sich Farrells düstere Stimme vernehmen, »dann ist es ohnehin aus. Der Samen, aus dem auf Adzharis eine neue Yggdrasil wächst, war der einzige, den wir hatten. Wenn die Pflanze abstirbt, ist es endgültig vorbei mit der Treiberraumfahrt.«
    »Ist Ihr Schiff einsatzbereit?« fragte Tyll.
    Asen-Ger nickte. »Wir können jederzeit starten.«
    »Gut.« Tyll erhob sich. Offenbar war er endlich zu einem Entschluß gekommen. »Dann lassen Sie uns unverzüglich handeln.« Seine langen, dünnen Finger huschten über die Sensoren eines Datenterminals.
    »Nach Paragraph 19 Absatz 2 Satz 3 der Verordnung über die Befugnisse des kommissarischen Konzilsvorsitzenden bin ich dazu verpflichtet, in Begleitung einer zweiten, das Konzil repräsentierenden Person zu reisen.« Auf der grünschimmernden Bildfläche des Terminals erschienen Buchstabenkolonnen.
    »Ich bin ein Vertreter des Konzils«, sagte der Mann, der vor wenigen Minuten ins Zimmer getreten war und immer noch ziemlich aufgeregt wirkte.
    »Ah ja«, bemerkte Ignazius Tyll. »Sie sind hier verzeichnet als …« Er ließ das Ende des Satzes offen und schaltete das Terminal aus.
    »Fliegen wir also nach Adzharis. Aber mit Ihrem Schiff. Es verfügt über ein günstigeres Kosten-Nutzen-Verhältnis.«
    Narda rollte mit den Augen, als Tyll an ihr vorbeigeschritten war und die Tür geöffnet hatte. Farrell zuckte lächelnd mit den Achseln.
    »Kommen Sie«, rief Tyll dem zweiten Konzilsrepräsentanten zu.
    »Bin schon unterwegs«, erwiderte Grevenhart.
     
    *
     
    »Irgend jemand hat mich einmal einen

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