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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Zoller
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schwarzhaarige Frau blieb stehen. Thorna lief ihr entgegen.
    »Nayala, ich …«
    »Wie kommst du hierher?« fragte die Drachenhexe. Beinhalteten die Worte einen milden Vorwurf?
    Thorna berichtete es ihr hastig und schloß dann: »David braucht Hilfe. Dringend. Die Queen …«
    Nayalas Gesicht drückte Mitgefühl aus. »Hast du die Abmachung vergessen? Er muß es allein schaffen. Ganz allein.«
    »Aber er kann doch nicht allein mit einer Kompanie Graugardisten fertigwerden. Das ist unmöglich!« Thorna suchte verzweifelt nach den passenden Worten. »Du hast ihm doch schon einmal geholfen …«
    »Ich werde die Sache dem Rat vortragen«, antwortete Nayala nachdenklich. »Vielleicht …«
    »Dann kann es schon zu spät sein! Wir haben bereits viel zuviel Zeit verloren.«
    »Ich kann die Clanmütter nicht übergehen …«
    »Aber David …« Thomas Stimme brach ab. Sie schluckte. »Queen Stella sucht ihn bereits. Vielleicht … In diesem Augenblick …« Noch etwas anderes fiel ihr ein. Es war ein letzter Strohhalm, an den sie sich klammerte.
    »Vielleicht hat er bereits – in diesem Augenblick – eure Prüfung bestanden. Vielleicht ist aus dem Samen schon eine voll ausgebildete junge Pflanze geworden. Wenn das der Fall ist, wenn er die Prüfung bestanden, aber nicht mehr die Möglichkeit hat, euch davon noch rechtzeitig zu benachrichtigen, dann habt ihr das Abkommen gebrochen.«
    Ihre Stimme war bei den letzten Worten immer lauter und eindringlicher geworden.
    Nayala antwortete nicht. Eine Zeitlang dachte sie angestrengt nach. Dann stieß sie einen Pfiff aus. Ein wie ein Staubkörnchen am Himmel wirkender Punkt vergrößerte sich rasch, und kurz darauf machte es »Kraak!«, und Sufnor war gelandet.
    »Feines Kerlchen in Hochwinde fliegen?«
    Nayala streichelte ihn und lächelte. »Ja, Sufnor. Ja.«
    »Dann hilfst du uns?« fragte Thorna schnell.
    »Ja. Und wenn deine Vermutung zutrifft, zu Recht. Dann sind die Clanmütter weiter an das Abkommen gebunden.«
    »Wir kommen natürlich mit!« rief Vandel. Trut wiederholte die Worte. Unbemerkt von den beiden Mädchen hatten sie der Unterhaltung gelauscht.
    Zehn Minuten später warfen sich drei Drachen in den Himmel. Auf dem ersten saßen Thorna und Vandel, auf dem zweiten Nayala, und der dritte trug Trut.
    Thorna hoffte inständig, daß Nayala tatsächlich – wie sie behauptet hatte – in der Lage war, David zu finden.
    Weit über ihnen kreisten mehrere glitzernde Punkte, die sich dem Kurs der Drachen anpaßten …
     
    *
     
    Stundenlang dauerte der Flug an. Wie der Kolben eines Motors glitten die weiten Flügel der Drachen hinunter und wieder hinauf. Es war, als kannten diese Geschöpfe überhaupt keine Müdigkeit. Thorna mußte sich dicht hinter Vandel an den Drachen klammern, um nicht den Halt zu verlieren. Warme Luft pfiff ihr um die Ohren. Manchmal stieß einer der Drachen einen schrillen Schrei aus – außer dem Rauschen der vorbeiströmenden Luft das einzige Geräusch, das sie vernahm.
    Unter ihnen glitt die Landschaft dahin. Die Sonne Barnum stieg höher. Es würde ein heißer Tag werden … Vielleicht sogar in doppelter Bedeutung.
    Thorna wandte den Kopf zur Seite, als sie meinte, ihren Namen vernommen zu haben. Sufnor schwebte näher an den Drachen Vandels heran, und Nayala winkte aufgeregt.
    »Was? Ich kann dich nicht verstehen!«
    »Oben … Sieh nach oben …«
    Thorna legte den Kopf in den Nacken. Der Himmel war wolkenlos. Dennoch erkannte sie erst nach langer Suche, was Nayala meinte. Glitzernde Punkte, schimmernd im Lichts Barnums, wie aus Metall …
    Sie stockte.
    »Gleiter?« rief sie in Richtung Nayalas. Die Drachenhexe nickte. »Sie verfolgen uns. Trut, Vandel! Abschirmung!«
    Sie verfolgen uns! klang es in Thorna nach.
    Warum aber sollte ihnen jemand folgen?
    Es gab nur eine plausible Antwort auf diese Frage. Wer auch immer dort oben in den Gleitern saß: Er hatte die Absicht, zum gleichen Ziel zu gelangen, daß auch die Drachenreiter im Sinn hatten – David terGorden.
    »Sie können uns jetzt nicht mehr wahrnehmen!« rief Nayala. »Wir haben einen PSI-Schild errichtet …«
    Thorna hoffte, daß sie recht hatte.
     
    *
     
    Aus dem gleichmäßigen Summen des Hirnmuster-Analysers wurde ein helles Piepen, das sofort verklang. Dann war nichts mehr.
    Feng Litau wandte sich um.
    »Wir haben sie verloren, Queen. Sie sind von einem Augenblick zum anderen aus dem Ortungsbereich verschwunden.«
    »Das ist Euer Fehler!« schnaubte Stella by

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