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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Zoller
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Mitglied der Terranauten, die hier auf Adzharis angeblich Verhandlungen mit den Drachenhexen zwecks Zusammenarbeit führten.
    Doch dahinter, dachte die Queen, während sie das Mädchen musterte, steckt natürlich etwas ganz anderes. Etwas, das sie jetzt endlich herausfinden würde.
    Sie lachte erneut. Diesmal noch etwas schriller. Sie konnte nicht wissen, daß sich in diesem Augenblick einer der beiden Monde Adzharis’ über den Horizont schob: Chrama. Und dessen PSI-Ausstrahlung marterte ihren Geist, verwirrte ihn und hatte die Queen in den dreißig Jahren, die sie nun schon auf Adzharis stationiert war, an den Rand des Wahnsinns getrieben.
    »Wie weit sind eure Verhandlungen gediehen?« fragte sie, und ihre Stimme erklang gleichzeitig in den Gedanken Thomas. Ihre Augenlider flatterten kurz.
    Verhandlungen …?
    Sie hatte es gewußt!
    »Zwei weitere Terranauten befanden sich an Bord eures Raumschiffes«, fuhr sie fort. »David terGorden und Nayala, eine Drachenhexe.« Auch das wußte sie bereits. Asen-Ger hatte es inzwischen zugegeben. Und die Queen hatte auch die psionischen »Nachklänge« der beiden an Bord des Schiffes gespürt.
    »Wo sind sie? Und welchen Auftrag haben sie?«
    Das war die entscheidende Frage.
    Die Wolkendecke brach auf. Sterne schimmerten. Im Osten stieg ein glänzendes Juwel empor: Chrama.
    Thorna hatte keine Möglichkeit, sich gegen das psionische Verhör zu wehren. Ihr Wille zum Widerstand schlief.
    David, dachte sie. Wo mag er sein? Hoch oben im Norden. Ob der Yggdrasil-Schößling gedeiht? Es hängt soviel davon ab. Und die Prüfung der Drachenhexen, die er bestehen muß. Ganz allein muß er bleiben. Einsam. Wir müssen uns vor der Queen in acht nehmen. Asen-Ger meint, sie ist gefährlich … Trotz unserer Konzilsvollmachten. Sie ist verrückt, verrückt … Dreißig Jahre ist sie hier schon. Ein Schatten, obschon PSI-begabt doch den Strahlungen Chramas unterlegen. Wir müssen aufpassen. David ist allein, so allein. Und er muß die Prüfung bestehen. Wenn Stella Verdacht schöpft und eingreift …
    Das eine Wort genügte: Verdacht. Stella by Starlight schrie auf.
    Und Chrama stieg immer höher.
    Sie hatte es immer gewußt. Immer! Die Terranauten wollten sich mit den Drachenhexen gegen das Konzil verbünden. Ja, so war’s! Asen-Ger hatte sie betrogen.
    Urplötzlich krümmte sich die Queen zusammen. Schmerz loderte in ihrem Hirn auf.
    Die alte Konditionierung …
    Seit dreißig Jahren hatte sie nur eine Aufgabe – darauf zu achten, daß die psionisch mächtigen Drachenhexen dem Konzil nicht gefährlich werden konnten. Darum hatte man sie, einen Schatten, der noch dazu blind war und ohne Sensibrille nichts sehen konnte, zur Queen von Adzharis gemacht.
    Sie hatte es immer gewußt. Oh, wie schmerzte der alte Befehl. Und wie wohltuend war es, ihm zu folgen, alles andere beiseite zu drängen, die Gefahr vernichten zu wollen …
    Die Wolken trieben davon. Chrama glänzte wie ein böses Auge am Himmel. Stellas Gedanken verwirrten sich weiter.
    Wenn David versagt, ist alles aus, dachte Thorna und gab sich der Stimme weiter hin. Wenn er die Prüfung der Drachenhexen nicht besteht, werden sie den Ableger nicht schützen …
    Stella brüllte. Vor Wut, vor Schmerz, vor Entschlossenheit. Chrama trug seinen Teil dazu bei. Die Klarheit verschwand aus ihrem Geist, machte zuckenden, wirbelnden Farben Platz, einem Chaos, in dem nur noch eines klar war:
    Der alte Befehl mußte befolgt werden. Es galt, alles zu unternehmen, um eine Vereinigung der Kräfte der Terranauten und der Drachenhexen zu verhüten.
    Sie griff tief in den Geist Thomas. Wünsche, Begehren und geheimste Gedanken lagen offen vor ihr.
    Kaiserkraft-Gefahr … Zur Treiberraumfahrt zurück … Konzilsbeschluß … Die Entitäten … Gorthaur … CHAOS …
    »Nein«, zischte Stella. »Damit könnt ihr mich nicht in die Irre führen. Ein posthypnotischer Block vielleicht … Oder etwas anderes. Eine eingeimpfte Information … Nein, ihr habt einen Fehler gemacht. Ihr habt mich unterschätzt. Ja, unterschätzt. Ich bin nicht verrückt. Nein! Damit könnt ihr mich nicht treffen. Ich werde euch vernichten. VERNICHTEN! Hört ihr?«
    Chrama rotierte. Langsam wandte er Adzharis sein schrecklichstes Gesicht zu. Die Strahlungen wurden stärker. Hunderte von Kilometern entfernt sahen die Drachenhexen auf, sogen die Kraft in sich hinein. Chrama, der Lebensquell. Stella jedoch kreischte im Wahnsinn.
    Eine Tür öffnete sich. Feng Litau stürmte herein.

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