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Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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genauso ruhig wie zuvor. Der Mann bewegte sich nicht. Er hatte offenbar nicht die Absicht, sich ihm zu zeigen. »Was interessiert mich die Erde …?«
    »Früher oder später werden Schiffe hier auftauchen, Lotz, und dann sind Sie erledigt. Das neue Konzil wird mit Ihren Experimenten Schluß machen. Und wenn nicht das Konzil, dann wir.«
    »Wer wir ?«
    »Wir Terranauten.«
    Der Mann räusperte sich. »Mag sein, terGorden. Nur werden Sie das nicht mehr erleben. Sie haben einen Wert, einen genetischen Wert sozusagen. Sie haben ein hohes PSI-Potential, das man nicht einfach vergeuden darf. Sie werden sterben – und Sie werden gleichzeitig weiterleben, zumindest Ihre Gene.«
    Die Kühle in David breitete sich aus. Wenn ich mich nur bewegen und ihm das Maul stopfen könnte!
    »Ihre Loyalität gehört der falschen Seite, Lotz«, sagte er. Täuschte er sich, oder vibrierte seine Stimme wirklich? »Wenn Sie noch immer auf Valdec setzen, dann sind Sie angeschmiert, mein Lieber. Valdec ist auf der Flucht. Wollen Sie ihn begleiten?«
    »Wir werden Ihre Gene mit denen der besten Exemplare unserer Testreihen vereinen«, fuhr die Stimme fort, als hätte der Mann die Worte gar nicht vernommen. »Wir werden erfahren, was Ihre Verbundenheit mit Yggdrasil bedeutet. Vielleicht kreuzen wir Sie sogar mit Llewellyn 709 alias Mar-Estos, wer weiß? Wäre ganz nett zu erfahren, was dabei herauskommt. Ein Sohn Yggdrasils mit goldenen Riemen? Ach ja, und dann ist da auch noch Lyda Mar. Sie ist schwanger, nicht wahr? Dumme Frage, Ihre Gedanken lügen nicht. Ganz besonders nicht unter der Hirnstimulierung. Sie trägt in sich ein Mädchen, das einmal Aura Damona Mar heißen soll, eine wachsende Frucht, die in der PSI-Aura der Korallenstadt gezeugt worden ist. Seltsam: Ein Fötus, der sich mit seiner Mutter telepathisch verständigen kann. Die kleine Aura Damona ist für uns ganz besonders interessant. Sie muß ein außergewöhnliches Potential haben. Was wird sie werden: ein Mensch – oder eine Knospe des Baumes?«
    »Sie gehören in die Psychiatrie, Lotz. Und zwar schnell!« Davids Stimme war kalt, so kalt wie sein Innerstes. »Menschen wie Sie darf man nicht frei herumlaufen lassen.«
    »Meinen Sie?«
    Füße bewegten sich, scharrten über den Boden. Von rechts her tauchte eine hochgewachsene Gestalt in Davids Blickfeld auf. Schwarze Haare mit grauen Schläfen, eine Stirnglatze, stahlgraue Augen. Eine scharfgeschwungene Nase, volle, kantige Lippen. David keuchte.
    »Sie?«
    »Mir scheint, Sie haben jemand anders erwartet«, sagte der Mann mit einem bösen Lächeln. »Was halten Sie jetzt von den Worten, die Sie eben gehört haben? Ich mußte fliehen, ja, aber ich werde zurückkehren. Und dann werde ich die Treiberbrut endgültig auslöschen. Für alle Zeiten. Mit ihren eigenen Waffen – mit PSI. Und Ihre Gene werden dabeisein, in einem Geschöpf, das hier entstehen wird, in einem Supertreiber, wie ihn die Galaxis noch nicht gesehen hat. Ist das nicht kurios? Sie werden helfen, Ihre Freunde zu vernichten. Finden Sie das nicht amüsant, David terGorden?«
    Der Hochgewachsene berührte einen Sensor, und die Kälte in David nahm rapide zu.
    Tiefschlaf, dachte er. Ein Tiefschlaf, aus dem ich niemals wieder erwachen werde?
    »Leben Sie wohl, David. Oder soll ich sagen: Sterben Sie wohl? Wir werden uns wiedersehen, aber ich glaube kaum, daß Sie dann noch in der Lage sein werden, mich zu erkennen.«
    »Sie werde ich überall erkennen«, keuchte David terGorden und kämpfte mit dem Nebel, der sich vor seine Augen legte und durch den die Gestalt kaum noch zu erkennen war. »Sie immer, Lordoberst Max von Valdec!«
    Dann war nichts mehr.
     
    *
     
    Von einem Augenblick zum anderen bestand die Verbindung nicht mehr. Prometheus 107 war so überrascht, daß er für einige Nanosekunden zu keiner Überlegung mehr fähig war.
    Er hat uns entlarvt! fuhr es ihm durch den Sinn, dann schalt er sich selbst einen Narren. In seiner neuen Inkarnation schien er einen besonderen Hang zur Sensibilität zu haben, ein Fehler, der bald ausgemerzt werden mußte. Daß sich Isis und Phönix nicht mehr meldeten, konnte nur bedeuten, daß sie für eine neue Testreihe vorbereitet wurden.
    Er wollte gerade seine PSI-Sinne öffnen und in die Gedanken der verantwortlichen Techniker und Wissenschaftler eindringen, als er etwas anderes spürte.
    Lordoberst Valdec näherte sich ihm!
    Wie weit sind die Vorbereitungen, Stationskommandant?
    Wir werden mit der neuen Testreihe bald

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