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Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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war kein Veränderter, der für die Haltung des Carmas kein Verständnis gehabt hätte. Wie groß wäre wohl der Haß der Menschheit gewesen, falls eine außerirdische Rasse einen Körper wie Oxyd auf die Erde zugesteuert hätte?
    Allein, der Carma befand sich in einem schrecklichen Irrtum, den niemand berichtigen konnte.
    Alle Carmas begingen wohl diesen Irrtum, indem sie glaubten, Oxyd wäre absichtlich in ihr System gesteuert worden.
    Es war ein entsetzlicher Unfall, und ausgerechnet die Veränderten wollten alles tun, um die Katastrophe aufzuhalten.
    Sie waren alles andere als Aggressoren.
    Aber wie sollten sie das den Carmas in deren Verbitterung plausibel machen?
    Es war völlig ohne Aussicht auf Erfolg. Die Carmas waren über die Menschheit informiert. Sie hatten allerdings ausschließlich negative Informationen erhalten.
    In den Darstellungen waren die Menschen blutrünstige Bestien, die nichts kannten als Eroberung, Habsucht, Machtstreben, Neid, Mißgunst, Kampf um jeden Preis, selbst wenn es keinen offensichtlichen Grund gab, Gier nach dem Blut anderer intelligenter Wesen und Intrigen – das alles sogar untereinander!
    Ausschlaggebend war letztlich die Information gewesen, daß die Menschen allesamt »Fleischfresser« waren, also Wesen, die sich von anderen Wesen ernährten.
    Das hatte endgültig den Abscheu der Carmas erregt und sie zu dieser unbeugsamen Haltung gebracht.
    Die Veränderten wußten es aus der Erinnerung des Carmas.
    Sie hätten mit ihren PSI-Kräften den Carma zur Einsicht zwingen können, doch das wäre gleichzusetzen gewesen mit der geistigen Vergewaltigung dieses Wesens.
    Aber hatten sie denn eine andere Möglichkeit?
    Quendolain, die in diesem Zustand des Logenzusammenschlusses praktisch für alle dachte, weil sie sämtliche Geister koordinierte, kam zu dem Schluß, daß sie in der Tat den Carma auf ihre Seite zwingen mußten, sonst war jegliche Zusammenarbeit von vornherein unmöglich.
    Noch immer bestand das Energiefeld, das die PSI-Energien von Oxyd abhielt, damit der Carma nicht wieder dem Irrsinn verfiel und bei einigermaßen klarem Verstand blieb.
    Einigermaßen klarer Verstand! Quendolain knirschte mit den Zähnen. Sie zwang mit der Kraft der Loge den Carma zur absoluten Bewegungsunfähigkeit und nahm ihm die Schmerzen. Doch das schürte seinen Haß nur noch.
    Quendolain erkannte eines: Die Carmas hatten noch nie so gehaßt, seit sie existierten. Aber ihre Rasse war auch noch nie in solchem Maße bedroht gewesen.
    Oxyd war eine Energiesphäre mit gigantischen Ausdehnungen. Er raste unaufhaltsam auf das Drei-Sonnen-System zu. Seine Geschwindigkeit wuchs ständig. Schon jetzt zeigten sich erste Auswirkungen auf die komplizierten Zyklen innerhalb des Sonnensystems, denn die Ordnung hier war vergleichsweise labil. Innerhalb der Milchstraße, unter der Einwirkung von Nachbarsonnen, hätte sich in einem solchen System niemals Leben entwickeln können.
    Quendolain betrachtete den Carma und kämpfte mit sich. Sollte sie ihn wirklich zur Willenlosigkeit verdammen? Und wenn sie dabei einen Fehler machte? Ja, trotz der Logenarbeit und trotz der Durchforschung der Erinnerungen blieb ein Unsicherheitsfaktor. Sie riskierten, die Persönlichkeit dieses Wesens nachhaltig zu zerstören. Aus verständlichen Gründen zögerte Quendolain vor diesem Schritt.
    Vorsichtig drang sie in das Denken des Carmas ein. Es war fremdartig und deshalb erschreckend. Nur aufgrund der Tatsache, daß, sie sich zu einer Loge zusammengeschlossen hatten, waren die Veränderten in der Lage, diese fremdartigen Gedanken einigermaßen zu interpretieren. Interpretation hieß in diesem Fall nichts anderes, als daß die Loge ein eigenes Sprachmodell entwickelt hatte. Die Gedanken des Carmas wurden aufgenommen und gewissermaßen auf menschliche Begriffsmöglichkeiten Zurechtgestutzt und dadurch übersetzt.
    Der Carma wurde dabei in keiner Weise beeinträchtigt.
    Mit am schwierigsten war die Verarbeitung des Umstandes, daß die Carmas eben absolut stumm und taub waren. Sie verständigten sich anders: Über zwei Unglaublich bewegliche Fühler, die aus dem Rumpf wuchsen. Von den drei Augen am Kopfteil dienten zwei dem normalen Sehen, während das dritte unabhängig davon bewegt werden konnte. Bei einer Unterhaltung zwischen zwei Carmas richtete sich das »Hörauge« - zwar ein paradoxer Begriff, aber in diesem Zusammenhang durchaus zutreffend und deshalb von der Loge akzeptiert – auf die Fühler des »Sprechenden«.
    Die Carmas

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