Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
dieser Straßen, ein ganzes Netz, doch das Netz ist zerrissen, und es kostet Kraft und Zeit, es wieder zu flicken.«
    »Das ist deine Aufgabe«, erkannte der Informer.
    »So ist es«, bestätigte Cloud, von dessen Anwesenheit allein seine Stimme zeugte. »Jene Raumschiffe drohten weitere Straßen zu beschädigen, und obwohl die Menschen, die sich in ihnen befinden, keine Freunde sind, mußte ich ihnen helfen.«
    »Und es gelang dir?«
    Chornon blinzelte, musterte die öde Ebene, die sich an die Hügellandschaft anschloß und die grau und trostlos war wie alle Gebiete fern der Seen. Die Straße verschwamm in der Ferne im flimmernden Sonnenglanz. Irgendwo dort vorn – an der Gebirgskette, die den Horizont überragte – mußte sich das Bergwerk der Weißhäutigen befinden.
    Uran wurde dort abgebaut von Maschinen, die allein denken konnten und sich in den Fels wühlten und Tausende von Tonnen Abraum in die Täler schütteten.
    »Es gelang mir«, antwortete Scanner Cloud. »Doch es kam zu Komplikationen. Der Kaiserkraftschock nahm Einfluß auf die Weltraumstraßen. Er muß ein Teilstück aktiviert haben, das bislang blockiert war.
    Es kam zu einem Transport.
    Parallel zu dem Transit der Raumschiffe.
    Die Schiffe erreichten ihren Bestimmungsort, doch der Transport kam nicht ganz zustande. Es entstand eine Art Kurzschluß. Und ich befand mich in deinen Gedanken.«
    Der Informer runzelte die Stirn. »Du bist also nicht freiwillig bei mir?«
    »Nein«, gestand Cloud.
    »Und was beabsichtigst du?«
    Leises Brummen wurde hörbar, doch das grelle Sonnenlicht verschluckte alles. Chornon verringerte die Geschwindigkeit des Solarrollers und steuerte näher an den Straßenrand.
    »Ich muß versuchen, den Transport zu befreien, um das System der Weltraumstraßen wieder zu verschließen und jene zu befreien, die hilflos in ihm gefangen sind. Außerdem wirken die Straßen als Fokus für die Kräfte des Weltraum II.
    Es steht zu befürchten, daß Kaisergrad und ganz Lancia sonst vernichtet werden.«
    Das Brummen wurde lauter.
    »Doch was kannst du tun?« erkundigte sich der Informer nervös. Was, bei den Ahnen, hatte es mit diesem Brummen auf sich?
    »Allein nicht viel«, gestand Cloud zögernd ein. »Allerdings bist du nicht der einzige, der eine Stimme in seinem Kopf vernimmt.
    Erinnerst du dich an meine Worte über die Durchlässigkeit der Raum-Zeit-Struktur?«
    »Ja«, nickte San Chornon, »obwohl ich noch immer nicht verstehe, was …«
    »Gewisse … Wesen«, unterbrach Cloud, »fanden den Weg nach Lancia. Viele Wesen. Keine Feinde. Aber sie besitzen keinen Körper. Und eines dieser Wesen nahm Kontakt mit mir auf … Es wartet am Gandhi-See auf mich.«
    San Chornon keuchte auf.
    »Willst du sagen, daß meine Leute …? Daß sich in ihren Gedanken Wesen wie du befinden?«
    »Ja«, sagte Cloud. »Man nennt sie Banshees. Es sind Verlorene, die bisher durch den Weltraum II irrten. Jetzt sind sie auf Lancia.«
    Das Brummen war jetzt übermächtig. Und endlich wurde ein Schatten sichtbar.
    Ein Schatten, fast so breit wie die Protopstraße, so hoch wie ein halbes Dutzend Männer und funkelnd in Calinas verschwenderischem Licht.
    Eine Schürfmaschine, erkannte Chornon.
    Die Maschine glich einer gigantischen Raupe mit zahlreichen mächtigen Armen und einem Felshobel an der Spitze, der sich sinnlos drehte.
    Die Maschine brach immer wieder nach den Seiten aus, rumpelte über den holprigen Erdboden und kehrte dann mit knirschenden Ketten auf die Straße zurück.
    Chornon riß das Steuer herum, aus Furcht, von dem metallischen Ungetüm zermalmt zu werden, doch plötzlich stoppte der Schürfroboter, und die rasenden Umdrehungen des molekülgehärteten Hobels verringerten sich.
    Warum hat die Maschine das Bergwerk verlassen? fragte sich Chornon irritiert.
    Er wartete auf eine Bemerkung Scanner Clouds, doch sein merkwürdiger Gast schwieg.
    Rasselnd bewegte sich einer der hydraulischen Stahlarme. Er lief in einen mannslangen Bohrer aus, der vermutlich dazu diente, Löcher für Sprengladungen in den Fels zu graben.
    Der Bohrer knirschte über den Protopbelag der Straße. Durchdringendes Heulen ertönte, brach ab und erklang dann wieder von neuem.
    »Sie schreibt!« entfuhr es San Chornon verblüfft.
    Mit einem Satz sprang er von dem Solarroller und näherte sich vorsichtig der titanenhaften, computerisierten Maschine.
    Singend lief der Bohrer aus.
    Chornon überflog die krummen, ungelenken Buchstaben.
    Helft mir, war in das mattgraue Protop

Weitere Kostenlose Bücher