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Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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der Lunge.
    Der Kaiser-Lancia-Komplex unter Manag Tosten Phibas. Und KLK war das führende Unternehmen in dieser Stellarprovinz auf dem Gebiet der Energiespeicherung. Ein Glücksfall.
    »Entfernung zu Calina?« fragte er rauh.
    »Drei Lichtmonate.«
    Valdec entspannte sich. Also war ihre Lage doch nicht so desolat wie zu Anfang befürchtet. Sie hatten noch eine Chance. Wenn es ihnen gelang. Lancia zu erreichen, die dortige Garden-Basis auszuschalten und die Herrschaft über den Planeten zu übernehmen.
    Der Lordoberst erhob sich aus seinem Servosessel. »Ich erwarte die Mitglieder des Führungsstabes in zwei Stunden im Konferenzsaal«, erklärte er laut. »Kommandeuse, sorgen Sie dafür, daß Queen Yazmin informiert wird. Bis auf weiteres bleibt der Bereitschaftsalarm aufrechterhalten. Und Sie, Zarkophin, werten die Computermemos aus. Ich möchte eine Analyse jener superphysikalischen Phänomene. Frost, Sie besorgen mir sämtliche Daten über Lancia und entwickeln die günstigsten Szenarios für eine Übernahme. Glaucen, stellen Sie schon jetzt einen Kommandotrupp zusammen.«
    Er sah sich mit einem feinen Lächeln um. »Unter Umständen wird es nötig sein, rasch und erbarmungslos zuzuschlagen. Ich danke Ihnen.«
    Mit festen Schritten verließ Valdec die Zentrale. Draußen auf dem blitzenden, kühlen Korridor blieb er für einen Moment stehen. Niemand sah, wie sich sein Gesicht verdüsterte.
    Maxwell Sholar, dachte er. Ich hatte nicht damit gerechnet, dich so bald wiederzusehen.
     
    *
     
    »Ein Angriff«, sagte Sicherheitsmanag Sholar mit funkelnden Augen. »Vermutlich diese nihilistischen Terranauten. Ich werde den Befehl geben, gnadenlos auf alles das Feuer zu eröffnen, was sich Lancia nähert.«
    Bei der alten Erde! dachte Tosten Phibas mit kalter Wut. Zwanzigtausend Container voller Speicherbänke kreisen im Orbit um den Planeten. Sholars schlecht ausgebildete Männer würden die gesamte Produktion des letzten halben Jahres mit ihren Laserspritzen verbrennen.
    Der fette Mann blinzelte und suchte in den Taschen seiner weitgeschnittenen Echtstoffjacke nach der Sonnenbrille. Calinas grelles Licht fiel ungehemmt durch die transparent gewordenen Wände und biß in den Augen. Schließlich fand er die getönte Brille und setzte sie auf.
    Vor Erleichterung seufzte er.
    Kirkattu stand vor dem zerlaufenen Schreibtisch und stocherte mit einem Schreibstift in der schmatzenden Masse.
    »Was tun Sie da?« stieß Sholar argwöhnisch hervor.
    Der Finanzmanag ignorierte ihn.
    »Ich habe Sie etwas gefragt«, sagte Sholar gepreßt. »Und ich erwarte eine Antwort. Sofort.«
    Kirkattu wandte den Kopf. Spott blitzte in seinen schmalen Augen auf. Er biß ein Stück von einer Speedknolle ab und betrachtete den Schreibstift, an dem klumpige Reste der schwarzen Masse klebten. »Können Sie gut sehen, Maxwell?«
    Kirkattu gestattete sich ein schiefes Lächeln. »Dann sehen Sie zu, wie Sie Ihre Antwort bekommen.«
    Jemand lachte. Phibas warf seinem Sekretär einen verweisenden Blick zu.
    Mit einem Fluch aktivierte Sholar seinen Communer. »Ich rufe die SD-Zentrale«, murmelte er in das Mikrofon. »Bitte melden.«
    In dem winzigen Lautsprecher des Kommunikationsgerätes, das als Silberband um Sholars linken Unterarm lag, knackte es. Dann ertönte eine verzerrte, wohlbekannte Stimme.
    »Ich rufe die SD-Zentrale. Bitte melden.«
    Maxwell Sholar schluckte. Hilfesuchend sah er zu Phibas.
    Der Generalmanag zuckte die Achseln. Mit gerunzelter Stirn verfolgte er das aufgeregte Treiben in dem unter ihnen liegenden Großraumbüro. Die Menschen und die Schreibtische, Computerterminals und Datenspeicher schienen schwerelos in der Luft zu schweben. Der Transparenz-Effekt, der das Protop ergriffen hatte, war so vollkommen, daß nirgendwo das Sonnenlicht reflektiert wurde.
    »Mir ist heiß«, brummte einer der SD-Beamten.
    »Es wird noch heißer werden«, bemerkte Kirkattu mit vorgetäuschter Ruhe. Er richtete sich auf und trat an Phibas heran.
    »Ich habe ebenfalls keine Erklärung«, erriet der fette Mann die unausgesprochene Frage. »Allerdings bezweifle ich, daß ein Terranautenangriff für diese … Phänomene verantwortlich ist.«
    »Vielleicht die Humos?« Kirkattu schnitt eine Grimasse, als ihm bewußt wurde, wie weit hergeholt seine Vermutung war. »Und was empfehlen Sie, Tosten?«
    »Einen kühlen Kopf«, entgegnete Phibas in dem matten Versuch, die Atmosphäre durch einen Scherz zu entspannen.
    Kirkattus Augen tränten. Und selbst Phibas’

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