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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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sich gemäß einer Alpha-Order der Großen Grauen zum Dienst.«
    »Ihre Begleiter?« fragte das Kind spitz.
    »Queen Yella und Queen Zan.«
    Das Kind nickte zufrieden, und jetzt lächelte es sogar.
    Wie eine Puppe, dachte No fröstelnd. Wie eine dieser Elektrischen Freundinnen aus meiner Kindheit, aus jenen lange zurückliegenden Jahren, die die Schnitte in meinem Gehirn fast völlig ausgelöscht haben …
    »Ich bin Ihre Kolonnenführerin«, sagte das Kind dann gelassen. »Ich leite die Aktion auf persönlichen Wunsch der Großen Grauen.«
    No neigte den Kopf. »Ich gehorche, Herrin«, flüsterte sie. »Ihr Name?«
    »Nennen Sie mich Engel«, erwiderte das Kind, und ihre Kohleaugen glühten mit einemmal. »Ein Name ist so gut wie jeder andere.« Es wandte sich ab, nickte Jana zu und schritt zurück in den niedrigen, dämmrig erleuchteten Korridor.
    Als es die Schwelle passierte, drehte es sich noch ein letztesmal zu No herum. »Um sämtliche Zweifel auszuschalten, Queens … Meine äußerliche Erscheinung trügt. Aufgrund einer gefährlichen, hier nicht näher interessierenden Erkrankung sahen sich die Medi-Spezialisten gezwungen, meine körperliche Entwicklung in einem biologischen Alter von zwölf Jahren zu stoppen.
    Geboren wurde ich«, das Kind ließ erneut sein starres Plastiklächeln aufblitzen, »am 3. August des Jahres 242l.«
     
    *
     
    Alles ging so schnell, daß es Morgenstern im Nachhinein wie ein böser Traum erschien.
    Zu beiden Seiten wurde er von den Graugardisten eskortiert, während sich Glaucen ein wenig im Hintergrund hielt.
    Plötzlich, wie ein Schemen, ein Gespenst, tauchte am fernen Ende eine untersetzte Gestalt auf. Ein kräftiger, schnauzbärtiger Mann, der in den Händen einen schweren Laserkarabiner hielt.
    Der Laser blitzte auf, und einer der Grauen stürzte polternd zu Boden, und der Geruch versengten Fleisches trieb durch den Gang.
    Instinktiv ließ sich Morgenstern fallen.
    Und da sah er sich selbst den Korridor hinunterhasten, auf den Fremden zu, während er gleichzeitig am Boden lag, neben der Leiche des unglücklichen Grauen, und Laserstrahlen wie bösartige Blitze hin und her zuckten.
    »Alarm!« kreischte Glaucen und griff nach seiner Faustfeuerwaffe. Der andere Graue feuerte mit stoischer Kühle auf Morgensterns Doppelgänger und auf den rätselhaften Fremden.
    Alarm brummte, dröhnte in den Ohren; niederfrequente Schallwellen, die im Nervensystem vibrierten.
    Morgenstern sah, wie sein Doppelgänger von einem Laserblitz in den Rücken getroffen wurde und sich in eine menschliche Fackel verwandelte. Irgend jemand Schrie. Rauch qualmte auf. Geschmolzenes Plastik tropfte von der Decke.
    Der dünne Mann kroch zurück und sah Glaucens feistes Gesicht dicht neben seinem, aber der fette Mann schien ihn nicht wahrzunehmen. Der Fremde schoß noch immer. Aus dem Hintergrund stürmten weitere Graue heran, und dann brüllte eine Explosion auf, ein Feuerball, dessen Glutzungen durch den Korridor leckten und Morgensterns ungeschütztes Gesicht mit Blasen überzogen.
    Der Terranaut unterdrückte ein Stöhnen und kroch weiter.
    Noch immer nahm ihn keiner der Grauen wahr, und da huschte auch ein schäferhundgroßer Schatten aus dem gluthellen Bereich, vorbei an den Gardisten, an Glaucen, auf Morgenstern zu.
    Kalte Linsen fixierten den Terranauten.
    Ein Dorn schob sich aus dem Raupenkörper und verschoß winzige, nur schemenhaft wahrnehmbare Nadeln. Die Grauen zuckten nicht einmal zusammen, als sie getroffen wurden.
    Dann eine Stimme.
    Metallisch, eisig, fordernd.
    »Fort. Die Blockade des Bordüberwachungssystems läßt sich nicht lange aufrechterhalten. Der Vorrat an Psychodrogen geht zur Neige. Treffen weitere Feinde ein, so werden sie Sie entdecken. Fort.«
    Benommen gehorchte Morgenstern.
    Weiter vom war der Glutball erloschen. Der Korridor war auf einer Länge von einem Dutzend Metern zerstört. Löcher klafften in Boden und Decke. Verflüssigtes Plastik zischte bösartig. Giftige Dämpfe stiegen auf und schillerten farbenprächtig.
    »Die Explosion hat sie verdampft«, hörte Morgenstern Glaucens schrille Stimme. »Ein gerechtes Schicksal für diese Verbrecher. Hauptmann, kümmern Sie sich um die Verwundeten. Und schaffen Sie die Toten fort. Ich werde den Lordoberst über das Vorgefallene informieren.«
    Die Stimme sagte noch mehr, doch der Korridor beschrieb jetzt eine Biegung, und mit heftig pochendem Herzen hastete Morgenstern weiter, gefolgt von dem Elektronischen Attentäter, dessen

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