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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Wirkung?«
    Zarkophin zuckte die Achseln. »Wir müßten uns an Ort und Stelle davon überzeugen. Bedenken Sie, daß die bisher bekannten superphysikalischen Phänomene – siehe Ginger, Oxyd oder hier auf Lancia – nur durch Spuren von Weltraum-II-Restenergie ausgelöst wurden. Der Blitz ist eine konzentrierte Form dieser unerforschten Kräfte.
    Selbst im günstigsten Fall«, Zarkophin lächelte knapp, »dürften die Auswirkungen katastrophaler Natur sein.«
    »Das ist ja wunderbar!« frohlockte Valdec. »Wenn es uns gelingt, die Reichweite gezielt zu manipulieren, dürfte uns eine Waffe zur Verfügung stehen, mit der wir selbst einen Angriff fremder, hochentwickelter Rassen problemlos abwehren können.«
    »Alles deutet darauf hin«, bestätigte Zarkophin, um dann skeptisch hinzuzufügen: »Allerdings muß ich betonen, daß eine Massierung dieser n-dimensionalen Energie bisher noch nicht aufgetreten ist. Alles ist möglich. Wir müßten uns – wie ich schon sagte – vor Ort dessen vergewissern.«
    Valdec dachte kurz nach.
    »Einverstanden«, erklärte er schließlich. »Wir werden sobald wie möglich mit der REGENT zur Vieber-Ballung starten. Noch etwas – wann können wir mit der Massenproduktion der Zarkophin-Schilde beginnen?«
    »Der ZS ist serienreif«, informierte ihn Zarkophin selbstzufrieden. »Die Programme für die Computerfabriken wurden bereits entwickelt, und der logistische Teil steht so gut wie vor dem Abschluß. Sie brauchen nur noch den entsprechenden Befehl zu geben.«
    »Was hiermit geschehen ist«, nickte Max von Valdec.
    Er erhob sich und bedeutete Zarkophin, ihm zu folgen. »Ich möchte den Prototyp sehen. Kommen Sie.«
    Die beiden Männer verließen mit raschen Schritten den Saal und betraten den Lift, der sie hinauf in die oberirdischen Bereiche von Kaisergrad bringen würde.
    Der erste Schritt ist getan, dachte Valdec, als ihn die Luftsäcke umhüllten und die Liftkabine durch den Vakuumschacht in die Höhe schoß. Kaiserkraft ist von nun an wirklich sicher. Es wird keine superphysikalischen Phänomene, keine Katastrophen mehr geben, zumindest nicht im Gebiet des Reiches. Und sobald das Problem der Reichweitebestimmung geklärt ist …
    Er lächelte grimmig.
    Dann brauchte sich die Menschheit nicht mehr vor einem Angriff extraterrestrischer Intelligenzen zu fürchten. Jede Aggression würde erbarmungslos geahndet werden.
    Nur ein idealistischer Narr verzichtete unter diesen Umständen auf die Nutzung der Kaiserkraft, und Chan de Nouille und den Manags der multistellaren Konzerne konnte man alles nachsagen, nur keinen weltfremden Idealismus.
    Fast glaubte Valdec schon; die Luft der Erde riechen zu können.
     
    *
     
    Fern im All, zur gleichen Zeit, mitten im Nichts, in Tintenschwärze, getragen vom Photonenwind der Myriaden Sterne, drifteten sie durch Vakuum und Eiseskälte. Ihre Segel waren groß und fein, hauchdünnes Gespinst, doch kräftig genug, um auf schneller Licht fahrt die Schluchten zu überwinden, die die Sonnen voneinander trennten. Seit Äonen schon sammelten sie sich an diesen und auch an anderen Orten, tausend mal tausend mal tausend an der Zahl, doch wenig nur im Vergleich zu dem, was möglich war.
    Geduldig trieben sie so in der Nacht, träge schlafend und leise schwankend am Geflecht der Verstrebungen, die sie mit den Segeln verbanden, bis plötzlich ein Signal ihre Ruhe durchbrach.
    Ein Schrei, so laut, daß Lichtjahrmillionen nicht genügten, um seine Kraft zu schmälern, doch gleichzeitig so fein, daß nur bestimmte Ohren ihn zu hören vermochten.
    Und sie hörten ihn.
    Und sie erwachten.
    Ängstliches Wispern spann ein unsichtbares Netz, so daß jeder wußte, daß wieder geschehen war, was nicht geschehen durfte.
    Der Schwarm, weit und tief im Weltraum schwebend, war nun endgültig aktiv.
    Erst dann brach der Schrei ab. Erst dann leuchteten die Farben auf, der runde, flackernde, flimmernde Regenbogen, der größer war als jede Sonne, und sie segelten hinein, dem fernen Ziel entgegen, der Bestimmung und Erfüllung.
    Es dauerte lange Zeit, bis die Leere wieder allein war mit sich selbst und der Regenbogen erlosch, als hätte es ihn nie gegeben.
     
    *
     
    »Identifizieren Sie sich!«
    Die Kommandeuse Cho Li beugte sich in ihrem Sessel nach vorn und aktivierte den vorprogrammierten Kodegeber. Ein chiffrierter, komplizierter Kode verließ die Funkantennen der VAN HALEN.
    In einer Entfernung von drei Astronomischen Einheiten glomm eine Sonne, ein roter Riese mit einem

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