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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Verbündete, und die Garden wie die Treiber besaßen einen neuen, gemeinsamen Feind:
    Max von Valdec.
    Ein Zittern durchlief den Ringo, als er von einem Magnetfeld erfaßt und dem Schleusentor entgegengetragen wurde, das langsam auseinanderklaffte und das äußere Schott umhüllte. Als sich das Innentor geschlossen hatte und die Luft abgesaugt war, glitten die beiden Flügel auseinander und enthüllten das Schwarz des Alls und einen Streifen Rot; die Sonne, die im Reichslog unter der Bezeichnung 34-Urt geführt wurde.
    Das MHD-Katapult schleuderte den Ringo hinaus.
    No saß mit verschränkten Armen in ihrem Sessel. Der Ringo wurde von dem Bordrechner der VAN HALEN gelenkt, und schnell wurde der schlanke Schatten des Treiberfrachters größer.
    Einige Düsenstöße führten den Ringo dicht an die Wölbung der Zentralkugel heran, und ein neues Magnetfeld griff nach dem Beiboot.
    Metall schabte über Metall. »Gehen wir«, sagte No knapp.
    Rasch hatten sie die kleine Mannschleuse erreicht und ihre Schutzanzüge angelegt, und als das Tor aufklaffte, blickten sie in den elastischen, nur wenige Meter langen Schlauch des Protoptunnels.
    Das Material war dünn und durchsichtig, und das Licht aus der gegenüberliegenden Schleuse und das Schwarz des interplanetaren Raumes bildeten einen scharfen Kontrast.
    No trat über die Schwelle, und Schwerelosigkeit sprang sie an. Nur kurz würgte sie; ihr Organismus war an derlei Unbill gewöhnt.
    Yella und Zan schleppten die Kiste mit der Spezialausrüstung.
    Eine Hand streckte sich No entgegen, und sie sah auf und blickte in ein junges, hübsches Gesicht. Die Treiberin war so groß wie No, schlank, ohne dünn zu sein, und ihre langen Haare waren feuerrot.
    Doch das war es nicht, was die Queen aufkeuchen ließ; etwas anderes irritierte und erschreckte sie sogar ein wenig.
    Betrachtete man mit einer Multisensorischen Maske einen Menschen, dann filterte der Mikrocomputer charakteristische Bewegungen, die winzigen Veränderungen der Mimik und all die anderen versteckten Details der Körpersprache heraus, die meist mehr über eine Persönlichkeit verrieten als tausend Worte.
    Doch bei dieser Frau war es anders.
    Ein seltsamer, diffuser Schleier schien über ihr zu liegen und entzog sie Nos sensibilisierten Sinnen. Und dann, mit der Heftigkeit eines Fausthiebes, registrierte der Schatten schließlich das Medaillon, das der rothaarigen Frau um den Hals hing.
    Ein Kristall …
    Ein Kristall, der sie blendete und brennenden Schmerz in ihrem Kopf entfachte, so daß sich No abwenden mußte.
    »Willkommen«, sagte die Fremde, und ihre Stimme besaß einen feinen, spöttischen Unterton. »Willkommen an Bord der IRMINSUL. Ich bin die Logenmeisterin Jana. Habe ich das Vergnügen mit den Queens No, Yella und Zan?«
    No nickte stumm.
    Nur mit Mühe gelang es ihr, sich dem rätselhaften Einfluß des Kristalls zu entziehen, und mit dem milden, kühlen Zorn einer Grauen stellte sie fest, daß Jana sich ohne Zweifel über sie amüsierte.
    Barscher als beabsichtigt stieß sie hervor: »Sie sind über alles informiert, Treiberin?«
    Jana nickte. »Ihre Kollegin brachte einen Memo-Kristall Chan de Nouilles mit an Bord. Wir haben nur auf Sie gewartet.«
    »Meine Kollegin?« echote No. »Wo ist sie?«
    Jana wandte den Kopf.
    Wie auf ein geheimes Signal hin öffnete sich das Schott, das den Weg in das Innere der Zentralkugel versperrte, und eine kleine, zierliche Gestalt trat über die Schwelle.
    No starrte sie verblüfft an.
    Ein Kind! dachte sie. Bei der Grauen Arda, ein kleines Mädchen!
    Das Mädchen war blond und engelhaft zart, und seine Augen waren groß und schwarz wie zwei Kohlenstücke, und nicht einmal die Andeutung eines Busens wölbte die knabenhaften Konturen seines Oberkörpers.
    Es kann nicht älter als zwölf, dreizehn Jahre sein, durchfuhr es No, und dennoch enthüllte ihr die MS-Maske eine absonderliche Ernsthaftigkeit, eine Reife, wie man sie sonst nur bei Greisen vorfand, die am Ende eines langen, erfüllten, zufriedenen Lebens standen.
    Das Kind näherte sich ihnen ohne Eile und blieb neben der Logenmeisterin stehen, um die drei Schatten forschend und starr zu mustern.
    Dann huschte etwas wie Ärger über sein feingeschnittenes Gesicht.
    »Ihre Meldung«, schnappte das Kind. Und trotz seiner mädchenhaft hellen, hohen Stimme strahlte es eine Autorität aus, die in No die automatischen Reflexe einer Graugardistin auslösten.
    No salutierte zackig. »Queen No, Spezialistin der Schatten, meldet

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