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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Durchmesser von 30 Millionen Kilometern, ein trübe glosender Glutball, dessen Strahlung kaum ausreichte, um die achtzehn Trabanten zu wärmen.
    Die Aufforderung zur Identifikation, stellte die Queen No mit einem kurzen Blick auf die Ortungsmonitoren fest, war von einem Geschwader Raumjäger ausgegangen, die sich der VAN HALEN mit atemberaubender Geschwindigkeit näherten.
    Weiter entfernt, in der Nähe des siebten Planeten, einem mondgroßen, atmosphärelosen Himmelskörper, glühte ein weiterer Reflex.
    Automatisch filterte die Multisensorische Maske die wichtigen Informationen aus dem Datenstrom der Kontrollwände.
    »Ein Treiberschiff«, sagte eine dunkle Stimme hinter No; die Queen Yella trug ebenfalls ihre MS-Maske, und ihre körperliche Nähe löste in No mildes erotisches Verlangen aus.
    Sie drehte den Kopf, und dank der Maske schien sie durch Yellas Montur hindurchsehen zu können; der Schatten besaß volle Brüste mit rosafarbenen Warzenhöfen, und das Vlies ihres Schoßes war von einem stumpfen Rot.
    No lächelte hinter dem Purpurband ihrer Maske.
    Natürlich war das nur ein Phantombild; die Maske vermochte festes Material nicht zu durchdringen, aber der mit ihr gekoppelte Mikrocomputer konnte selbst aus den geringsten Informationen Rückschlüsse ziehen, und er vergaß nichts, was er jemals gespeichert hatte.
    Obwohl es No noch nicht vergönnt gewesen war, mit Yella zu schlafen, konnte sie sicher sein, daß der Schatten genauso aussah, wie es das Phantombild andeutete.
    »Identifikation positiv«, meldete sich der Geschwaderführer wieder über Funk. »Gehen Sie auf Leitstrahl Null-Zwo. Wir übernehmen.«
    Cho Li gehorchte.
    Kurz darauf begannen die Photonenbrenner der VAN HALEN zu flammen und rissen die träge Masse des über dreihundert Meter langen Trichterschiffes aus dem bisherigen Kurs.
    »Wir nähern uns dem Treiberschiff«, bemerkte die Queen Yella überflüssigerweise.
    No nickte. Sie ist geschwätzig, dachte sie fast ein wenig amüsiert. Vermutlich ist auch Yella neugierig, wer der Schatten ist, der noch zu uns stoßen wird, und um wen es sich bei diesen Terranauten handelt.
    Immer schneller wurde die VAN HALEN, und die vergleichsweise winzigen Raumjäger umschwirrten sie wie ein Schwarm Mücken.
    Die Kommandeuse Cho Li drehte den Kopf und sah nacheinander No, Yella und Zan an.
    »Ich schlage vor, Sie treffen alle Vorbereitungen, an Bord des Treiberschiffes zu gehen«, sagte sie leise. Eine weiße Haarsträhne sah unter ihrem Protophelm hervor und milderte auf eine seltsame Weise die harten Linien ihres alten, müden Gesichtes. »Die Graue Arda möge Ihnen beistehen.«
    No neigte höflich den Kopf und verließ den Servosessel. Ohne Eile steuerte sie auf den Ausgang der Zentrale zu, und ihre durch die MS-Maske sensibilisierten Sinne registrierten die verstohlenen Blicke, denen ihnen einige der anwesenden Graugardisten zuwarfen.
    Scheu sprach aus ihnen; jene Scheu, die alle männlichen Graugardisten den Queens entgegenbrachten – vor allem dann, wenn es sich bei den Queens um Mitglieder der Schatten handelte.
    Draußen auf dem Korridor betraten sie die Flüssigkristallstraße und ließen sich zum Zentrallift tragen, um dann die Hangars mit den Ringos aufzusuchen.
    »Mir gefällt die ganze Sache nicht«, brummte Yella. »Wenn man mich fragt, so geht die Zusammenarbeit mit diesen Terranauten viel zu weit.«
    »Sie fragt aber keiner«, wies No sie kühl zurecht. »Wir haben unsere Befehle, und wir werden die Befehle ausführen. So, wie wir es immer getan haben.«
    Yella fuhr leicht zusammen.
    »Ich habe nicht …«
    »Ich weiß«, wurde sie von No unterbrochen. »Andernfalls hätte ich Sie erschossen.«
    Den Rest der Startvorbereitungen verbrachten sie in eisigem Schweigen.
    Eine knappe Stunde verging, ehe die VAN HALEN sich dem Treiberschiff genug genähert hatte, um den Ortungssystemen Gelegenheit zur Gewinnung weiterer Daten zu geben.
    Offenbar handelte es sich bei dem Schiff der Terranauten um einen alten Treiberfrachter. Der Dorn maß fünfhundertachtzig Meter in der Länge und trug eine Zentralkugel von einhundertfünfzig Metern Durchmesser. Nichts deutete auf eine übermäßige Bewaffnung hin, und obwohl No wußte, daß ihre Befürchtungen gegenstandslos waren, atmete sie verstohlen auf.
    Es war schwer für einen Schatten, die Kämpfe der Vergangenheit zu vergessen, in denen die Terranauten der Gegner gewesen waren.
    Aber die Befehle der Großen Grauen waren Gesetz.
    Die Terranauten waren

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