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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Decoder und Anti-Ortungs-Systeme sie vor den Linsenaugen und Mikrofonohren des Bordrechners verbargen.
    Diese Maschine, dachte Morgenstern, muß über einen leistungsfähigen Holo-Projektor verfügen … Vielleicht eine Weiterentwicklung jener Vorrichtungen, die in den Konzilskammern der irdischen Generalmanags eingesetzt werden …
    Der Attentäter glitt an ihm vorbei, verharrte kurz vor einem Schott, das sich gleich darauf öffnete und ihnen den Weg in einen engen Gang freigab.
    Wohin führt er mich? fragte sich der Terranaut. Und warum hat er mich gerettet? Erhofft er sich Hilfe von mir?
    Es schien Stunden zu dauern, bis sie ihr Ziel – einen der Ringo-Hangars der REGENT – erreicht hatten.
    Zielbewußt steuerte der Killercomputer auf das Beiboot mit der Fluoreszenzbeschriftung REGENT-Eins zu, und wie von Zauberhand gelenkt klaffte die Bodenluke auf.
    Dann waren Morgenstern und der Attentäter im Leib des Ringos verschwunden.
     
    *
     
    Der Raum zwischen den Milchstraßensystemen …
    Eine Galaxis von mattem Blau, umtanzt von gleißenden Sternhaufen, hunderttausend Lichtjahre entfernt.
    Ein anderer Spiralnebel mit faserigen Armen, halb verhüllt von den Schatten einer kosmischen Dunkelwolke.
    Dazwischen das Nichts, hohl und eisig wie der Tod selbst, und auf ein Kubikparsek kam eine Handvoll Atome.
    Bis die Leere hier an diesem Ort zwischen den fremden, stillen Galaxien von dem Flackern des Regenbogens erfüllt wurde und sich die ersten Photonensegel aus dem Farbenkreis schoben, dem einzig sichtbaren Hinweis auf den Transportkanal der Weltraumstraße.
    Und an den Segeln, meist drei an der Zahl, da hingen die Schoten, die glänzenden Sporen, umhüllt von einer Haut, viel härter als Stahl, und die Segel blähten sich im Lichtdruck der Milchstraßen.
    Zu Dutzenden drifteten die Kosmischen Sporen aus dem Farbenrund, zu Hunderten und Tausenden und Abertausenden, und es schien kein Ende zu geben … Immer mehr, ein stummes Heer, eine Armada, die aus dem Nichts kam und sich hier im intergalaktischen Nichts sammelte.
    Ein zweiter Regenbogen flackerte auf, ein dritter, vierter, fünfter, und auch aus ihnen drangen die lautlosen Segler. So viele, daß ein Planetensystem nicht ausgereicht hätte, ihre Masse in sich aufzunehmen.
    Zeit verging.
    Die Kosmischen Sporen tanzten ihr Lichtballett. Ballungen bildeten sich, während der Photonenwind blies. Einige der Schoten waren größer und von hellerer Färbung. Andere besaßen eine ovale Form und wimpernartige Behaarung.
    Schließlich erlosch der letzte Farbenring.
    Der Tanz der Sporen wurde langsamer, und das ungeheure Heer bildete einen Keil, der sich geschwind zu einer Pyramide ausweitete, und die Spitze der Pyramide deutete auf einen Punkt im Nichts, auf Finsternis, die dann zersprang und sich zu einem Regenbogenfeld aufwölbte, das größer war als alle anderen Ringe, die noch soeben gefunkelt hatten.
    Und wäre ein Mensch zugegen gewesen …
    Mit scharfen Augen und wissenden Gedanken …
    Er hätte jene Gestalt gesehen, die im Zentrum des Farbenfeldes materialisierte. Ein Mann, groß und breit, mit einer Haut, die einst kupfern geschimmert hatte und nun von einem grünen Geflecht überzogen war.
    Der Mann trug keinen Raumanzug, doch weder Kälte noch Vakuum vermochten ihm etwas anzuhaben.
    Er blickte den Sporen entgegen.
    Und nickte.
    Voll Zufriedenheit und Sorge zugleich.
    Schneller, immer schneller werdend, näherten sich die Segler dem Transmissionsfeld des Raum-Zeit-Stroboskops.
    Vielleicht ahnten sie, daß sie ihr Ziel bald erreichen würden.
     
    *
     
    Der Attentäter hat Morgenstern in das metallene Labyrinth der Lufterneuerungsanlagen geführt und ihn dann betäubt.
    Im Spalt zwischen zwei Maschinenblöcken liegt jetzt der kleine Mann und schläft einen traumlosen Medikamentenschlaf. Rohre winden sich an Decke und Wänden und die elektrostatischen Felder, die die Luftmassen von Keimen reinigen, wispern wie Zwergenstimmen.
    Der Attentäter rührt sich nicht.
    Wie ein Wachhund hockt er neben Morgenstern auf dem Boden, während seine elektronischen Sinne tasten und suchen und Informationen gewinnen.
    Er registriert die Hektik, die jetzt an Bord der REGENT herrscht.
    Er beobachtet die Ringos und Jäger, die von dem lichtüberfluteten Planeten mit den vielen Monden aufsteigen und sich in den Orbit schwingen, die Container, die Ausrüstungsgegenstände heranschaffen, die Wartungsmannschaften, die wie Ameisen über den stählernen Rumpf krabbeln und routiniert

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