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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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konturenlose Weltall quoll herein. Keine Sterne. Nur in weiter Ferne ein verwaschener oranger Fleck, der sich plötzlich ausdehnte, mit trägen, glosenden Protuberanzenarmen, Gasfackeln, die zittrig tanzten, so daß er bald Valdecs ganzes Blickfeld ausfüllte.
    Was ist das? dachte Valdec wie betäubt. Bei allen Sternen, was ist das?
    Glaucen … Wo steckte Glaucen?
    Und er schrie in sein Kehlkopfmikrofon: »Glaucen! Melden Sie sich!«
    Nichts. Keine Antwort.
    Valdec driftete durch das Nichts der ungeheuren feurigen Fläche zu, die Aron sein mußte, aber noch vor wenigen Sekunden hatte ihn mehr als eine Astronomische Einheit von der Sonne getrennt.
    Was war geschehen? Was?
    Übelkeit übermannte ihn. Sein Herz hämmerte, der Puls rauschte wie ein Wildbach in seinen Ohren, und bis auf die Glut vor ihm und die Finsternis hinter ihm schien es nichts zu geben.
    »Glaucen!« brüllte er wieder.
    Zögernd tastete er dann nach den Gürtelschaltungen und aktivierte den Düsensatz. Der Ruck war schmerzhaft, und die Feuerwand erzitterte, driftete nach rechts, und abrupt veränderte sich seine Umgebung.
    Für einen Moment glitzerten Sterne auf, doch sofort verschwanden sie wieder, versanken in einem Strudel blasser Farbschlieren, aus denen sich dann der eiförmig verzerrte Koloß eines braunfleckigen Planeten schälte.
    Valdec meinte, den Verstand zu verlieren.
    Frantic! Aber noch soeben war Frantic fast zwei Lichtminuten von ihnen entfernt gewesen!
    Und erst jetzt begriff er.
    Der Kaiserkraft-Blitz! Er war im Aron-System wirksam geworden und hatte ein begrenztes interplanetares Gebiet in eine instabile Raum-Zeit-Zone verwandelt, eine Zone, die von außerhalb nicht angemessen werden konnte, die aber in ihrem Einflußbereich sämtliche Naturgesetze negierte …
    Eine Falle, dachte Valdec furchtsam. Und ich bin arglos in sie hineingetappt.
    Glaucen, der Attentäter … Was mochte aus ihnen geworden sein?
    Allmählich wurde der braune Planet größer.
     
    *
     
    Das Erwachen war für Morgenstern ein Schock.
    Die Maschinenkolosse des Lufterneuerungssystems, zwischen denen er sich versteckt hatte, bevor er von dem Attentäter aus unerfindlichen Gründen betäubt worden war, existierten nicht mehr.
    Er sah sich um, benommen noch von der Droge, und er erblickte eine glatte, endlose Ebene aus zartem Rot, die sich zu allen Seiten um ihn erstreckte. Er spürte weder Kälte, noch Hitze, und der Boden unter seinen Füßen war weich wie Schaumgummi.
    Dann legte der dünne Mann den Kopf in den Nacken.
    Nebel. Orangenfarben. Wallend, amorph, und der Nebel begann ungefähr drei, vier Meter über ihm.
    Außer dem Nebel und der endlosen Ebene gab es nichts.
    Verwirrt bückte sich Morgenstern und tastete über den absurd weichen Boden. Erst jetzt bemerkte er die handtellergroßen Poren, die das merkwürdige Material bedeckten. Sie waren einen Fingerbreit tief und glühten sanft, verschwanden nach mehreren Sekunden und bildeten sich wieder neu.
    Verrückt, dachte Morgenstern. Und: Wo, bei den Geistern des Raums, bin ich?
    Vorsichtig machte er einen Schritt. Schwindel erfaßte ihn, trübte seinen Blick, und als er wieder deutlicher sehen konnte, da stieg nur wenige Meter von ihm entfernt eine schenkeldicke Fackel in die Höhe, verbrannte den Nebel und enthüllte Finsternis.
    Alles geschah ohne einen Laut, und selbst seinen Atem konnte er nicht hören.
    Weitere dieser Fackeln sprangen empor, brannten für kurze Sekunden und fielen wieder matt in sich zusammen. Ihre Funken verschmolzen mit dem Boden.
    … Hilfe! Was ist los? Wo steckt Valdec? Was ist nur geschehen? Ob die Treiber etwas damit zu tun haben? Wo steckt der Attentäter, wo bin ich …?
    Der Gedankenstrom drohte Morgensterns Bewußtsein hinwegzuspülen.
    Er erstarrte, seine Fäuste ballten sich, und Schweiß trat auf seine Stirn, als er die mentale Springflut abzuwehren versuchte. Endlich gelang es ihm.
    Morgenstern blickte sich keuchend um.
    In der Ferne veränderte sich plötzlich die Struktur der Ebene. Sie wallte auf, schlug hohe Wellen, schwappte wie ein sturmgepeitschtes Meer, und das Glühen wurde so intensiv, daß es ihn blendete und er den Kopf abwenden mußte.
    Da entdeckte er die Gestalt.
    Eine menschliche Gestalt in einem grauen Raumanzug. Langsam schob sie sich aus dem gespenstischen Nebel, schwebte tiefer und erreichte dann den glosenden, grobporigen Boden.
    Vorübergehend wurde sie von einem der Feuerstrahlen verhüllt und war dann wieder deutlich sichtbar.
    Und von dem

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