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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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er danach tastete, spürte er Feuchtigkeit. Blut. Erst jetzt empfand er Schmerz. Ein Splitter hatte knapp oberhalb des Ellbogens die Haut aufgeritzt.
    Nach kurzer Zeit neigte sich der Gang wieder und führte steil in die Tiefe.
    Valdec wurde übel, und er erbrach sich.
    Achterbahn, dachte er benommen.
    Hinter ihnen, in der Ferne, hallte der Donner einer Explosion.
    Glaucen fluchte.
    Die Wände huschten an den beiden Männern entlang. Der Fahrtwind, der ihnen entgegenblies, war herrlich kühl und trocknete die Tränen, die Valdecs vom Rauch gereizte Augen abgesondert hatten.
    Langsam wich die eisige Furcht und machte einem dumpfen Entsetzen Platz.
    Er wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, bis der Schlitten langsamer wurde und vor einem Schott anhielt.
    Halb fiel der Lordoberst aus dem Sitz, und Glaucen bewahrte ihn im letzten Moment vor dem Sturz.
    Plötzlich erstarrte der fette Mann und lauschte. Sein Antlitz, halb verbrannt, wie es war, glich einer Fratze.
    Und jetzt hörte auch Valdec das leise Pfeifen und Zischen, die unterdrückten Schreie, und er begriff, daß der Attentäter dem Chaos in der Zentrale entronnen war und ihre Spur aufgenommen hatte.
    Er fröstelte.
    Ich will nicht sterben, dachte er. Nicht hier, nicht so.
    »Schnell«, preßte Glaucen heiser hervor.
    Das Schott öffnete sich und enthüllte den weiten, blitzenden Hohlraum eines Ringo-Hangars.
    Glaucen und Valdec begannen zu rennen. Trotz des Lasers, den er in der schweißnassen Hand hielt, fühlte sich der Lordoberst hilflos.
    Chan de Nouille … Sie hat mir diesen Killercomputer auf den Hals gehetzt. Das wird sie mir büßen … Wenn ich die Jagd überleben sollte.
    Einer der Ringos, die REGENT-Eins, lag startbereit auf dem Podest des MHD-Katapultes.
    Glaucen fingerte an seinem Communer und gab dem Bordrechner über Funk den Befehl, die Bodenluke zu öffnen. Kostbare Sekunden vergingen, bis die Rampe ausgefahren war und die beiden Männer in das Innere klettern konnten.
    Schnell! Schnell! hetzte sich Valdec.
    Durch einen Korridor, in den Lift, nach oben in die Zentrale.
    Die Bildschirme leuchteten. Lichtergefunkel tanzte über die Instrumente.
    Keuchend ließ sich Valdec in den Pilotensitz fallen und tastete über die Kontrollen.
    STARTPROZESS EINGELEITET, flimmerte es in zackiger Computerschrift über einen Monitor.
    Valdecs Communer summte, und er ging auf Empfang.
    Die Stimme der Queen Yazmin. Laut, verzerrt, doch selbst in dieser Situation kühl und mechanisch.
    »Vorsicht, Lordoberst. Der Killercomputer ist aus der Zentrale entkommen und folgt Ihnen durch den Fluchtkorridor.«
    Der Ringo erzitterte und schwebte auf die Schleusenkammer zu.
    Ein Bildschirm zeigte das Innere des Hangars, die Öffnung, durch die sie ihn betreten hatten.
    »Da!« brüllte Glaucen.
    Ein Schatten. Schäferhundgroß, metallisch blitzend. Der Attentäter.
    Fluchend schlug Valdec mit der Faust auf den Schalter mit der Aufschrift NOTSTART.
    Im gleichen Moment glitten das innere und das äußere Schott der Schleuse auf. Explosive Dekompression. Die Atmosphäre pfiff hinaus in die Schwärze, das Vakuum des Weltraums und riß den Ringo mit sich. Nur um Haaresbreite verfehlte die Wandung den Stahlwulst der Schleusenumrandung und befand sich dann im freien Raum.
    Sterne glühten, doch keiner war näher als ein halbes Lichtjahr.
    »Wir haben es geschafft!« stieß Valdec triumphierend hervor. »Wir haben es wirklich geschafft!«
    Er sah Glaucen an, und Glaucen war totenbleich. Mit zitternden Fingern deutete der Sicherheitsmanag auf die Anzeigen des Bordcomputers.
    FREMDOBJEKT IN HÖHE DER SÜDPOLSCHLEUSE. ENERGETISCHE ENTWICKLUNG GREIFT RUMPF AN.
    Eisige Furcht prickelte über Valdecs Rücken.
    Der Attentäter … Er mußte sich an der Außenhülle festgesaugt haben und versuchte nun, mit Hilfe seines Lasers ein Loch in die Wandung zu brennen und einzudringen.
    Die beiden Männer wechselten einen stummen Blick.
    »Das Aron-System«, stieß Glaucen dann hervor. »Rund sechs Lichtmonate entfernt. Der Ringo besitzt ein Kaiserkrafttriebwerk. Wenn wir Glück haben, schaffen wir es bis zu einem Planeten, bevor der Attentäter die Zentrale erreicht … Es ist unsere einzige Chance. Bleiben wir an Bord, sind wir verloren.«
    Er hat recht, dachte Valdec. Wir brauchen Platz, um uns zu wehren. Hier drinnen kann uns dieser elektronische Killer ohne Mühe grillen.
    Wortlos aktivierte er den Schwellenfeldgenerator und tippte die Koordinaten des Aron-Systems in den Rechner ein. Glaucen

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