Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Titel: Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
differenziert zupacken. Das wurde demonstriert, als das Wesen nach einem Hebel griff, der sich irgendwo in der Zentrale des Schiffes befinden mußte. Es gab auch Kleidungsstücke. Wenigstens konnte man die Stoffetzen so bezeichnen, die an verschiedenen Körperstellen scheinbar aufgeklebt waren.
    Das eingeblendete Bild machte wieder der Flotte Platz, und jetzt sah man die Ursache des Lichtblitzes aus allernächster Nähe: Er wurde von den Schiffen selbst erzeugt!
    »Die Labilität der Trennlinie zwischen Weltraum II und dem Universum sorgte vielerorts für einen Aufbruch.«
    Die Schiffe vergingen in einer einzigen Nanosekunde!
    »Als die Flotte in Weltraum II übergehen wollte, traf sie mit Energien zusammen, die vorher vom Normaluniversum geraubt worden waren.«
    Abermals sah man den Untergang des Systems Varma. Der Trick ermöglichte es, den Energien, die im schwarzen Loch verschwanden, zu folgen. Sie mischten sich in das Chaos von Weltraum II, brachten es zum Leuchten und zum Glühen. Es gab gewaltige Entladungen von blendender Helligkeit. Es donnerte und grollte.
    Und dann brach der Raum auf – letztlich verursacht von den Überlichttriebwerken der Flotte. Die Energie wurde wieder frei und breitete sich vernichtend aus.
    Draufsicht auf die Milchstraße M 2143. Es gab an vielen Orten diese Blitze, doch der Computer ging nicht mehr näher darauf ein.
    »Die Kangrahs. Sie waren maßgeblich am Untergang beteiligt. Sie beherrschten die gesamte Galaxis mit allen raumfahrenden Rassen. Andere Rassen, wie beispielsweise die Baahrsans, wurden nur unter Beobachtung gehalten. Man verstand sie nicht, aber da man ihren Planeten nicht brauchte, rottete man sie auch nicht aus.
    Die Kangrahs waren äußerst intelligent, hypersensibel und technisch in genialster Weise versiert. Ihre Sensibilität machte sie verschlossen gegenüber den natürlichen Vorgängen. Sie fanden die Gesetze von Ökologie und Natur erschreckend, grausam. Deshalb setzten sie alles daran, diese Gesetze zu durchbrechen. Ihre Herrschaft über die Galaxis M 2143 war keine Gewaltherrschaft, obwohl die Kangrahs alles taten, den anderen Rassen ihre Denkweise aufzupfropfen. Sie wollten unabhängig sein von allen natürlichen Vorgängen, wollten das Universum mit ihren Ansichten des Schönen, Guten, Erhabenen, aber auch des Skurrilen und Abstrakten überschütten. In ihrem so praktizierten Rassenwahn waren sie unfähig, das Ende abzusehen, und versuchten alles, ihren Standpunkt zu behaupten. Sie erklärten der Natur den Krieg und verloren in drastischer Weise, indem sie untergingen.«
    Noch einmal die Vernichtung einer gesamten Flotte.
    Jetzt wußte Chan de Nouille, wie man diese Schiffsformen bezeichnen konnte: als abstrakt! Obwohl sie unendlich häßlich wirkten, was menschliche Ästhetik betraf.
    »Auch die anderen Rassen benutzten den von den Kangrahs entwickelten Antrieb zur technischen Ausbeutung der Energien aus Weltraum II. Mit diesem Antrieb haben die Kangrahs die Galaxis erobert und starteten erste Expeditionen zu anderen Galaxien. Als die Katastrophen auftraten, wurde der Antrieb verbessert. Immer wieder geschah das. Die Katastrophen hörten jedesmal auf. Doch dies war trügerisch, denn mit jedem Schritt nach vom geriet man dem Ende näher, nur war es immer weniger offensichtlich. Die Raumfahrt der Kangrahs blühte Tausende von Jahren, nach irdischer Zeitrechnung, bis der Kollaps unvermeidlich und die Abschaffung der Raumfahrt für alle beteiligten Rassen aus rassenethischen und vor allem aus ökonomischen Gründen unmöglich waren.
    Am Ende mußte der Tod stehen – für alle!«
    Weitere Sonnen wurden im Detail gezeigt. Sie explodierten, doch wurden keine Novae aus ihnen, weil aus ihrem Inneren schwarze Blasen stiegen und den endgültigen Energieausbruch verhinderten. Dort, wo dies am häufigsten auftrat, verzerrte sich der Raum. Er erschien um mehr als das Doppelte erweitert. Bis die Blasen platzten und die Energien wieder zurückstürzten in den Glutkern der ursprünglichen Sonnen.
    Das war es, was aus einer Entfernung von einer Milliarde Lichtjahren so gewirkt hatte, als würde die Galaxis atmen.
    Es war nichts als eine Raumverzerrung, wenn an diesen Stellen Weltraum II und Weltraum I sich überlappten.
    Doch das war alles noch relativ harmlos, denn die Kangrahs, die das Sterben ringsum sahen, holten zum entscheidenden Schlag aus – gegen die Natur, die ihnen mit dem Untergang drohte. Jedenfalls dachten sie das. In Wirklichkeit gaben sie sich selbst

Weitere Kostenlose Bücher