Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch
den Todesstoß!
Eine Sternballung, die bislang einigermaßen unversehrt geblieben war. Tausende von Raumschiffen, die eine Raumkugel bildeten, die mindestens hundert Lichtjahre im Durchmesser betrug.
»In einer Verzweiflungsaktion wollten sie die Hauptwelten des Imperiums evakuieren. Durch gezielten Einsatz von Energieausgleichern war es bislang gelungen, das Zentrum des Reiches vor der Vernichtung weitgehend zu bewahren.
Diese Raumschiffe erzeugten ein gigantisches Kraftfeld, das bei seinem Entstehen Energien aus Weltraum II anzapfte und in Weltraum I gebündelt manifestierte. Es war die größte und letzte Leistung dieser ungewöhnlichen Rasse, die doch bei allem, was sie tat, niemals die Bereicherung, sondern stets den Sieg der intelligenten Vernunft im Auge hatte.
Erschreckend, wenn man bedenkt, was dabei herauskam!«
Die Worte wurden von grauenvollen Bildern begleitet.
Von den Schiffen lösten sich wellenartige Gebilde, die in den Raum rasten, um sich an genau berechneten Punkten zu berühren. Kaum war dies geschehen, entstand das allesumspannende Kraftfeld. Gleichzeitig brach der Raum an den Wellen entlang auf und entließ gleißende Leuchterscheinungen, die aus dem Nichts entstanden und an den Wellen entlangrasten. Sie erreichten die Schiffe, ohne ihnen jedoch schaden zu können, denn die Schiffe lagen im Innern des gigantischen Kraftfeldes von hundert Lichtjahren im Durchmesser.
Eine Kugel entstand im Raum, die sich aus dem Universum zu lösen begann.
Die Leuchterscheinungen drängten das Nichts des Weltraums deutlich zurück, wie eine harte Schale, die vom glühenden Kern abgesprengt wurde. Die Schale wölbte sich bucklig über die Leuchtkugel. Dazwischen lag etwas, was man einfach nicht beschreiben konnte, weil es nicht zu begreifen war. Es war weder das Nichts von Weltraum II noch das Nichts von Weltraum I.
Es gibt kein anderes Universum außer diesen beiden! schrien die Gedanken von Chan de Nouille. Dies alles ist nur ein Trick.
Aber es war ein Trick, der die Wahrheit deutlich machte!
Weltraum I und Weltraum II waren eingebettet in diesem Etwas, das jetzt zum Vorschein kam wie ein grauer Riese, ohne Kontur, ohne Gestalt, ohne Gesetz, ohne Sinn.
Ohne Sinn?
Das Grau floß um die Leuchtkugel und quetschte sie zusammen.
Ausschnitt aus dem Inneren.
Das Leuchten überstrahlte hier alle vorhandenen zehn Sonnen. Plötzlich stoppten die Planeten auf ihren Bahnen. Ein Kreischen und Krachen gingen durch den leeren Raum zwischen den Sonnen. Die Sonnen glichen auf einmal Eidottern, die jemand knetete. Doch sie platzten nicht.
Die Planeten kamen ihnen näher und brachen auseinander. Die einzelnen Teile hatten so scharfe Kanten, als hätte jemand mit einem spitzen Messer die Planeten geteilt. Das Magma aus dem glutflüssigen Innern lief nicht aus, sondern blieb steif und fest.
Ausschnitt Planetenoberfläche: Kangrahs, die verzweifelt umherliefen. Sie sahen groß und unförmig die Sonne direkt über ihren Köpfen. Dahinter war die leuchtende Kugel des Kraftfeldes.
Begriffen sie, daß etwas die Kugel zusammenquetschte und dadurch diese Phänomene erzeugte?
Die Sonne war jetzt so nahe, daß sie fast die Planetenoberfläche berührte – ohne etwas zu verbrennen.
Die normale physikalische Gesetzesmäßigkeit war außer Kraft gesetzt!
Andere Kangrahs standen an der Bruchstelle und stierten verständnislos ins Leere. Weit von ihnen entfernt trieb ein anderes Planetenbruchstück vorbei. Darauf waren Tausende von Kangrahs. Ihre Häuser schienen noch intakt zu sein. Kein einziges Erdbeben hatte sie heimgesucht. Sie standen an der Bruchstelle und winkten verzweifelt herüber.
Das Grau quetschte weiter, bis die strahlende Haut des Kraftfeldes alles dicht und fest umschloß.
Dann zerbarst das Ganze in einem gewaltigen Funkenregen.
Dort, wo die Funken, die nichts anderes als Trümmer der einstigen Materie waren, das Zentrum der Detonation verließen, breitete sich eine dunkle Masse aus, die rasch an Volumen zunahm.
Draufsicht auf die Milchstraße. Die Lichter gingen aus – und das im wahrsten Sinne des Wortes.
»Zeitsprung, um die Wiederholung zu sparen«, kommentierte die Computerstimme knapp.
Chan de Nouille klammerte sich an ihre Sitzgelegenheit und weinte. Das wurde ihr gar nicht bewußt.
Die Große Graue, die grausame, unerbittliche, machthungrige Führerin der Grauen Garden, die Hüterin der unbarmherzigen Konzilsgesetze: Sie weinte, verängstigt, bewegt, schockiert.
Es war ein Unterschied, das
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