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Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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in einen der Demonstrationszüge mischen. Wenn Sie sich in einer derart aufgepeitschten Menschenmenge befinden, kann ich nicht für Ihre Sicherheit garantieren.«
    Nayala und Narda sahen sie seltsam an. In ihren Augen war etwas, das sie nicht zu analysieren vermochte.
    Ob sie meine Gedanken lesen können? fuhr es der Großen Grauen plötzlich durch den Sinn. Nein, das ist unmöglich. Meine Blockade ist wirksam genug. Kein PSI-Begabter kann sie durchdringen. Ich habe mich abgesichert. Selbst dieser Cantos kam nicht an mich heran.
    »Wissen Sie«, ein Lächeln, »in den letzten Wochen und Tagen haben die Aufstände, Sabotageaktionen und Mordanschläge in einem erschreckenden Maße zugenommen. Unsere Medienkampagne hat zwar zum Ziel, ein gutes Klima für Treiber in der Bevölkerung zu schaffen, aber die ketzerische Propaganda Valdecs sitzt noch tief und ist nicht ohne weiteres auszutilgen. Seien Sie also vorsichtig. Die Bevölkerung der Erde ist enttäuscht. Sie hat mit mehr Misteln gerechnet. Sie kennen diese Falschmeldung inzwischen ja …«
    David und Asen-Ger nickten.
    »Haben Ihre Untersuchungen in Sachen Giftdrinks schon Ergebnisse gebracht?« erkundigte sich Mandorla ruhig. Chan de Nouille musterte sie kurz und kühl.
    »Nein. Es handelt sich um eine Manipulation von größerem Umfang, und der vermeintliche Anschlag auf mich war wahrscheinlich nichts weiter als eine Fehlfunktion innerhalb der Fehlfunktion. Die Untersuchungen gehen jedoch weiter.«
    »Ich brauche den Abstammungsnachweis«, stellte David fest. »Ohne ihn kann ich meinen Anspruch nicht geltend machen.«
    »Ich verstehe Sie, und ich …«
    Ihr Communer summte. Sie schaltete ihn ein. Das Gesicht einer Arbiterin leuchtete auf der winzigen Schirmfläche auf.
    »Allgemeine Registrierung«, meldete sich eine wohlklingende Stimme. »Die Überprüfung der Datenspeicher, die Sie angeordnet haben, hat ein eindeutiges Ergebnis gebracht. Die Löschung der Personendaten von terGorden, David, ist auf keine Fehlfunktion, sondern auf Sabotage zurückzuführen. Wer immer diesen Anschlag auch ausführte, er hat einen Fehler gemacht. Die Sicherheitsautomatik konnte dafür sorgen, daß die betreffenden Daten an einen Reserve-Speicherplatz adressiert wurden. Sie sind jederzeit abrufbar.«
    Chan nickte zufrieden. »Erwarten Sie uns heute noch. Und bereiten Sie bereits alles vor.«
    »Wie Sie wünschen.« Die Verbindung wurde wieder unterbrochen.
    »Diese Sorge«, sagte Chan, »war also unbegründet. Kommen Sie. Wir lassen uns die nötigen Unterlagen geben und suchen danach Lordoberst Tyll auf. Vielleicht läßt sich eine außerordentliche Versammlung des Konzils durchsetzen.«
    »Das«, erwiderte David, »wäre wünschenswert.« Narda warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu. Mandorla blickte ihn ebenfalls an, aber ihr Gesicht war kühler, wenngleich in ihren Augen auch ein vertrauter Glanz lag.
    Ein zweites Summen. Chan erhob sich und trat an das Terminal des externen Kommunikators. Der Bildschirm erhellte sich und zeigte Buchstabenkombinationen.
    Code Omega, begriff sie, und sie las: Versuch Unbekannter, Zugriff zu den geheimen Datenspeichern der Garden, Genfer Niederlassung, zu erhalten, durch Aktivierung der PSI-Blockade gescheitert.
    Narda und Nayala, dachte sie. Ich hab’ es geahnt. Ich muß noch vorsichtiger werden.
    Haben Hinweise auf Treffen der Führer der wichtigsten konspirativen Gruppierungen erhalten, lautete die nächste chiffrierte Nachricht. Einmalige Gelegenheit.
    Sie nickte in Gedanken. Der Meinung war sie auch. Und sie würde sie nicht nutzlos verstreichen lassen. Auch wenn dies wiederum in den Zuständigkeitsbereich Tylls fiel. Im selben Code tippte sie an den Absender der Nachrichten eine Direktive: Ort und Zeit des Treffens ermitteln. Persönliche Ankunft Chan de Nouilles abwarten. Alles für Handlungsalternative F vorbereiten.
    Das, sagte sie sich, wird dem Geschmeiß für eine gehörige Weile den Boden unter den Füßen entziehen.
    »Es tut mir leid«, sagte sie an die Terranauten gerichtet, »aber ich kann Sie leider nicht begleiten, David. Eine dringende Angelegenheit macht meine Anwesenheit erforderlich.«
    »Ich werde auch so zurechtkommen«, entgegnete David. Er sah sich nach seinen Begleitern um.
    »Wir beide«, Narda nickte in Richtung Nayalas, »werden bei der Untersuchung der Manipulationen des Versorgungssystems helfen. Ein wenig PSI ist manchmal ganz nützlich.«
    Chan de Nouille neigte den Kopf. »Wie Sie wollen. Aber seien Sie

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