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Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Zugriffscode zu knacken, stellte Narda fest. Aber was hier geheim ist, interessiert uns besonders, nicht wahr, Clanschwester?
    Worauf du dich verlassen kannst!
    Nur mit einem geheimen Zugriffscode – oder mit einem Netz aus psionischer Energie.
    Vorsichtig und behutsam gingen sie daran, einen Teil der Barriere zu lösen und mit PSI-Kraft der gleichen Konsistenz und Spannung zu ersetzen. Die Barriere, die eine Reihe von Datenspeichern schützte, zerbröckelte, wurde durchlässiger.
    Dann …
    Narda schrie auf. Ein glühendheißes Messer stieß in ihr Bewußtsein und zerschnitt Gedanken sowie Konzentration.
    PSI-Blockade! gellte der Ruf Nayalas, der mit ebensolcher Pein erfüllt war. Chan de Nouille hat sich gut abgesichert … Zu gut …
    Das Zerren und Reißen gewannen an Intensität. Es war ein Orkan aus Schmerz, der das bewußte Denken hinwegfegte.
    »Ist Ihnen nicht gut?«
    Einer der Gardisten war an sie herangetreten, als er die gequälten Mienen entdeckt hatte. »Soll ich eine Medoeinheit verständigen?«
    Dann begann sich der Illusionsschild aufzulösen. Die beiden Körper lösten sich allmählich auf, und aus dem nebelartigen Schleier schälten sich die Konturen zweier ganz anderer Personen.
    Schnell! Schnell! Wir müssen hier weg … Wir können die Illusion nicht mehr aufrechterhalten. Schnell!
    Das Psychokollektiv der beiden Drachenhexen begriff – und reagierte. Reserven an psionischer Energie wurden freigesetzt, die PSI-Blockade des elektronischen Sicherungskreises für einen Sekundenbruchteil außer Kraft gesetzt.
    Narda und Nayala entmaterialisierten. Eine Schmerzlanze folgte ihnen und quälte sie weiter, löste sich dann aber auf.
    Das nächste, was Narda spürte, war ein schmerzhafter Fußtritt in die Seite, der sie aufstöhnen ließ.
    »He, Mädchen! Was hast’n? Brauchste Hilfe?«
    Zwei kräftige Arme hebelten sie in die Höhe. Aus tränenden Augen blickte sie in ein bärtiges Gesicht. Um sie herum war dröhnendes Stimmengewirr. »Wer …?«
    Seine Hände strichen über ihre Brüste. Sie war zu schwach, um sich dagegen wehren zu können. »Harn später noch Zeit für Geplauder, Kleine. Jetzt müssen wir erst mal weg hier.« Das Brummen eines MHD-Generators kam langsam näher. Narda sah auf. Ein schwerer Kampfgleiter, mit Graugardisten besetzt. Schock- und Schmerzprojektoren richteten sich auf die hin und her wogende, wütende Menge.
    Nayala, wo bist du?
    Hier, ich … PEIN.
    Narda erhaschte einen kurzen Blick auf Nayalas schwarzes Haar, dann sprang der Schmerz auch auf sie über. Einer der aus dem Gleiter herunterzuckenden Schockfächer hatte Nayala getroffen.
    Noch immer zerrten die Arme des Bärtigen an ihr. Sie versuchte, sich daraus zu befreien, doch der Mann hielt sie fest, drehte sie schließlich herum. Plötzlich erkannte er das Triadische Monochord an ihrer Halskette. Seine Augen weiteten sich.
    »Sie mal eener an, ’n Treibermädchen.« Lauter: »He, Kumpels, ich hab’ hier ’ne Treiberin.«
    »Treiberin! Treiberin!«
    Narda empfing plötzlich die sich gegen sie richtende Wut.
    Haben uns im Video Hunderte von Misteln versprochen … Lüge, alles Lüge … Haben uns betrogen …
    Der Gleiter kam näher. Der Fächer aus verdichteten Schockimpulsen strich über die aufgebrachte Menge hinweg. Als Narda in den Schleier aus Nacht eintauchte, explodierte die Pein erneut in ihrem Nacken.
    Schmerz. Oh, dieser Schmerz …
    Sie sah nicht die drohend erhobenen Fäuste, die immer näher kamen. Um sie herum war nur noch Dunkelheit.
     
    *
     
    Das gelb schillernde, mit Leucht- und Duftstoffen versehene Wasser des Schwimmbeckens umspielte den massigen Körper Lucia Takamahis. Sie tauchte unter, kam prustend wieder hoch und schwamm mit kräftigen Zügen dem Rand des Pools entgegen. Von der niedrigen Decke über ihr hingen lianenähnliche Stränge, deren Tastspitzen sich ihr entgegenreckten und sie liebevoll berührten. Am Beckenrand waren breite und flache Schalen mit exotischen Gewächsen aufgestellt, die allesamt von fernen Kolonialwelten eingeführt und dementsprechend teuer gewesen waren. Einige der faustgroßen Blüten Wandten sich ihr zu und öffneten sich zitternd. Deutlich konnte sie die Knorpelreihen erkennen, mit denen die Pflanzenvampire von Hell Seven ihren unvorsichtigen Opfern das Leben nahmen.
    Am Beckenrand, vorsichtig darauf bedacht, den Vampiren nicht zu nahe zu kommen, wartete Sicherheitsmanag Ays. Lucia kletterte die Leiter empor und ließ sich auf dem marmornen Rand des Pools

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