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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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überzeugt. Hatte Carsen sie deshalb so lange herumgeführt, damit er für sie noch unentbehrlicher wurde? David schnappte einen Blick von Carsen auf. Der Noman lächelte seltsam. Der Erbe der Macht zuckte unwillkürlich zusammen.
    Er lauschte wieder in sich hinein. Nein, mittels dieses PSI-Feldes würde man seine Gedanken nicht anzapfen können. Es war ein eher passives Feld, und David hatte es gelernt, seine Gedanken ausreichend abzuschirmen.
    Dieser Blick und das Lächeln waren reiner Zufall. Carsen kannte seine Gedanken nicht.
    Er erahnte sie höchstens!
    Asen-Ger blieb plötzlich stehen, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Sie hatten sich nach links gewandt. Ein stummer Wink Carsens hatte für diese Richtungsänderung genügt.
    Die anderen blieben ebenfalls stehen. Es tat den Füßen gut, einmal nicht mehr laufen zu müssen.
    Doch das war nicht der Grund für den Stop.
    Zu ihren Füßen rumorte es. Aus dem Boden drangen dumpfe, unheimliche Laute. Es hörte sich an, als wären titanenhafte Maschinen dort unten, im Schoß der Erde, angelaufen. Das Grollen drang bis zu ihnen herauf.
    David spürte eine leichte Gänsehaut auf dem Rücken.
    Auf einmal fühlte er sich in dem Bunkersystem wie in einer Mausefalle. Unentrinnbar eingesperrt. Über sich Tausende von Tonnen Erde, Gestein und Grönlandeis. Unter sich die Maschinen von Ultima Thule, die auf gespenstische Weise wieder zu arbeiten begannen.
    Er schluckte schwer und sah nach den anderen.
    Ihre Gesichter erschienen unnatürlich bleich.
    Auch das Gesicht von Carsen. Er grinste. Es wirkte hämisch wie das Grinsen eines Teufels, das seine Opfer endgültig in der Falle wußte und sie nur noch eine Weile quälen wollte, ehe sie der Verdammnis anheimfielen. Gerna brüllte auf. Er zog seinen Strahler so schnell, daß man die Bewegung nicht mit den Augen verfolgen konnte. Zwar war der Strahler nicht schußbereit gewesen, aber Gerna brauchte nur einen Sekundenbruchteil, um ihn zu entsichern.
    Der sonnenheiße Strahl war scharf gebündelt und nicht dicker als eine Kugelschreibermine. Dafür war seine Wirkung am Auftreffpunkt um so verheerender.
    Der Felsen zerplatzte donnernd. Die Trümmer fetzten nach allen Seiten und sirrten den Menschen um die Ohren. Alle warfen sich zu Boden. Nur Gerna und Carsen blieben stehen.
    Carsen lachte gehässig. »Reichlich nervös, wie mir scheint, was? Seit wann schießt du auf harmlose Schatten?«
    »Da war …«, hub Gerna zu seiner Verteidigung an.
    »… nichts!« unterbrach Carsen ihn. »Absolut nichts, du hirnloses Gardistenmonster. Siehst aus wie der Held aus den Visio-Programmen. Dein Laser sitzt reichlich locker, Grauer. Fürchtest du dich vor dem Satan, daß er deine verfluchte Seele holt?«
    Gerna brüllte abermals. Doch diesmal hatte er ein echtes Ziel für seinen Strahler: Carsen! Sein Daumen lag auf dem Auslöser. Die Abstrahlmündung zeigte auf den Noman.
    Doch als der sonnenhelle Strahl ins Ziel rasen wollte, stand Carsen nicht mehr an diesem Platz. Er hatte etwa zwei Meter von Gerna entfernt gestanden. Gerna hatte den Noman total unterschätzt. Das rächte sich nun. Ehe er seinen Strahler herumreißen konnte, traf Carsens Fußspitze das Handgelenk des Hünen.
    Der Schuß ging in die Decke und brannte ein Loch hinein. Ein Funkenregen ging auf die beiden nieder, begleitet von einem glühendheißen Steinschlag.
    Sie kümmerten sich nicht darum.
    Gernas Strahler beschrieb einen hohen Bogen und flog davon. Gerna hatte keine Zeit, sich um den Schmerz in seinem Handgelenk zu kümmern. Carsen wirbelte heran. Er lag fast waagerecht in der Luft. Eine Ferse zielte genau nach dem Kehlkopf des Gardisten. Wenn sie traf, war Gerna erledigt. Die zweite Ferse sollte im Magen landen.
    Ein vergleichsweise harmloses Ziel. Hauptmann Gerna vollführte eine halbe Drehbewegung wie ein Stierkämpfer in der Arena.
    Carsen zischte an ihm vorbei und krümmte sich gleichzeitig zusammen, weil er den Schlag des Hauptmanns erwartete.
    Der Schlag erfolgte gar nicht. Gerna hatte etwas anderes im Sinn. Er packte mit der rechten Hand zu und erwischte den Haarschopf des Kleineren.
    Diesmal schrie der Noman wie am Spieß.
    Doch Gerna hatte sein Handgelenk überschätzt. Der Schmerz machte ihm zu schaffen.
    Nur einen Moment lang hing Carsen scheinbar hilflos in seinem Griff, aber dann trat der drahtige Noman mit aller Kraft zu.
    Gerna ließ los und wollte dem Tritt ausweichen.
    Das gelang ihm nur zum Teil. Der Fuß des Nomans landete an seiner Hüfte.
    Gerna

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