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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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würde er feige das Weite suchen, doch Gerna hatte etwas anderes im Sinn: seinen verlorengegangenen Strahler!
    Das wurde David erst bewußt, als Gerna sich danach bückte und blitzschnell aufrichtete.
    »Jetzt ist es genug!« fauchte er.
    David ging sofort auf ihn zu und streckte seine Rechte aus.
    »Ja, Gerna, es ist wirklich genug. Ihr beide habt einiges angerichtet. Wenn ich mich recht erinnere, begann es mit einem unkontrollierten Strahlschuß. Besser, wenn du mir jetzt die Waffe gibst, nicht wahr?«
    »Das würde dir so passen, Terranaut! Der Krieg mit euch ist zum Waffenstillstand geworden. Alles sieht danach aus, daß ihr allmählich zu Freunden des Konzils werdet, weil Valdec ins All floh. Eine Täuschung, wie ich finde. Während des Waffenstillstandes hat sich die Situation nur nach außen hin geändert. Ihr bleibt Feinde der Menschheit. Es wird wieder deutlich werden, wenn ihr genügend Kräfte gegen das Konzil mobilisiert habt.«
    »Sehr interessant, Gerna, aber bis es soweit ist, kannst du mir trotzdem den Strahler geben«, meinte David ungerührt.
    Gerna sprang einen Schritt zurück.
    »Komm mir nicht zu nahe, Terranaut. Ich begreife, daß ihr ein Komplott gegen mich geschmiedet habt. Sogar die verfluchte Überläuferin Mandorla gehört dazu.« Gerna spuckte zu Boden. »Sie ist die Energie eines Strahlschusses überhaupt nicht wert. Dir verfluchten Spießgesellen dieses Nomans. Natürlich werdet ihr alles tun, damit er nicht mehr in die Lunakerker zurück muß. Aber meine Order lautet anders. Ich soll bei Carsen bleiben, nicht von seiner Seite weichen. Bevor ihr mich mit Hilfe dieser Maschinen von Ultima Thule umbringt, werde ich euch beweisen, daß man so mit einem Hauptmann der Grauen Garden nicht umgehen kann. Ich gebe hier die Befehle, niemand anderer.«
    »Ein Komplott gegen dich?« David schüttelte über soviel Borniertheit den Kopf. Aber er war nicht lebensmüde und blieb stehen.
    Carsen lachte gellend. Er schüttelte sich dabei und wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Tränen rannen ihm über die Wangen.
    Das gab Gerna den Rest. Die Abstrahlmündung seines Strahlers zeigte auf Carsen, als er abdrückte.
    Diesmal gelang es dem ehemaligen Noman nicht mehr, dem Schuß auszuweichen. Der dünne Energiestrahl, der wie ein Blitz aus der Waffe zuckte, traf ihn voll und hüllte ihn für einen Augenblick in ein waberndes Glutfeld.
    Die Stichflamme sank zusammen.
    Carsen krümmte sich vor Lachen.
    Der zweite Schuß, der dritte, der vierte …
    Carsen lachte, während die Energien seinen Körper umtosten und das Gestein des Bodens zum Kochen brachten.
    Die anderen flohen vor der Hitze, während Hauptmann Gerna das fünfte Mal schoß.
    Nur David blieb an seinem Platz. Fassungslos verfolgte er das Geschehen.
    Carsen erschien unverletzbar.
    Gerna schlug die Hand vor das Gesicht. Die Rechte mit dem Strahler zitterte.
    Seine Linke strich über das Gesicht, als wollte er es wie eine Maske herunterziehen. Das Weiße seiner Augen wurde sichtbar. Die Haut bildete tiefe Gräben. Sein Blick war starr. Die Rechte mit der Waffe zitterte stärker. Die Linke erreichte die Mundpartie. Ein dumpfer Laut entrang sich seiner Kehle.
    Hauptmann Gerna brach in die Knie. Die Waffe polterte zu Boden. Er schlug die Arme um sich, als friere er auf einmal. Sein Körper pendelte hin und her.
    »Verdammt!« murmelte er brüchig. »Verdammt!«
    David hob den Strahler auf und wog ihn in der Hand.
    Carsen lachte nicht mehr. Er ging über das glutflüssige Gestein. Die Hitze konnte ihm nichts anhaben.
    »Wir sollten endlich weitergehen«, sagte er hart. »Wir haben genug Zeit vertrödelt. Schließlich haben wir noch Wichtigeres zu tun, nicht wahr?«
    Er schritt tiefer in den Gang hinein, begleitet vom dumpfen Grollen der unterirdischen Maschinenanlage. Dabei kam er dicht an Gerna vorbei.
    Der Hauptmann hielt in der Bewegung inne und preßte die Unterarme in seinen Bauch. Sein Gesicht sah erschreckend aus. Der Gardist war nahe daran, den Verstand zu verlieren. Mit starrem Blick beobachtete er Carsen. Dann schüttelte er den Köpf, daß die Haare flogen, ließ die Arme sinken und sprang auf die Beine.
    Hauptmann Gerna stand breitbeinig und schwankend da und ließ den davongehenden Carsen nicht aus den Augen. Dann schloß er sich dem Noman an.
    David murmelte: »Wir sind längst in der Gewalt der Anlage!« Irgendwie erschien er bei diesen Worten unsicher.
    »Ja!« grollte Gerna, ohne sich umzudrehen. »Wir sind alle Narren gewesen

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