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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Fingerbreit und das größte von mindestens einem Meter besaß.
    Im nächsten Augenblick fingen die Waben an zu glühen und erinnerten dabei fatal an dämonische Augen, die gierig auf die Menschengruppe herabsahen.
    Die Rundumwand wurde von unterschiedlich großen und auch unterschiedlich hoch angeordneten Nischen beherrscht. Die Anordnung wurde nur von den Türen unterbrochen.
    Carsen suchte sich eine passende Nische aus und setzte sich wortlos hinein.
    Er lächelte wieder aufmunternd.
    Als nichts Nachteiliges mit ihm geschah, taten es ihm die anderen gleich.
    Kaum war es geschehen, als die Zentrale zu gespenstischem Leben erwachte. Die Waben glühten stärker. Strahlenbahnen lösten sich daraus, wurden von dem wie schwarzer Marmor anmutenden Boden reflektiert, um ein irres Farbengewirr zu erzeugen. Die Linien wirkten wie von Laser erzeugt, doch keine drang in die Nischen, worin die Menschen zur Bewegungsunfähigkeit verdammt waren.
    Kraftfelder bannten sie an ihre Plätze!
    Eine Projektion entstand aus dem Farbengewirr: ein Mann, der entfernte Ähnlichkeit mit Asen-Ger besaß!
    David runzelte die Stirn und betrachtete den Mann genauer. Dabei gewann er den Eindruck, als wäre das Bild des Mannes dadurch entstanden, indem man die Hauptmerkmale von Asen-Ger und ihm, David terGorden, zu einem gemeinsamen Ganzen fügte.
    Er kannte die Aufzeichnungen über seinen Vorfahren. Nicht alles aus der Vergangenheit war ihm vorenthalten worden.
    Die Geschichte von Major Gorden, der zufällig Yggdrasil fand, bei seinen näheren Nachforschungen von verwilderten Eskimos getötet wurde und sein Erbe seinem Sohn hinterließ, der später die Verwendbarkeit der Misteln erkannte, die auf dem borstigen Wurzelwerk von Yggdrasil wie Schmarotzer wuchsen … War sie wirklich wahr?
    Handelte es sich damals wirklich um eine Reihe von Zufällen?
    Vorher war die Geschichte David stets glaubwürdig erschienen. Er hatte auch nie einen Gedanken daran verschwendet. Jetzt kamen ihm plötzlich Zweifel.
    Nur eines stand fest: wie Major Gorden ausgesehen hatte – zwei Meter groß, breitschultrig, harte Augen, hager, schulterlanges schmutzigbraunes Haar …
    Davids Nackenhaare sträubten sich. Er hatte, was das Äußerliche betraf, nicht viel Ähnlichkeit mit seinem berühmten Vorfahren. Asen-Ger schon eher.
    Und hatte Major Gorden nicht die Augen von Carsen besessen?
    Davids Gedanken verwirrten sich. Er konzentrierte sich wieder auf das veränderte Abbild von Major Gorden, der wie im Nebel schritt.
    Die Stimme des Computers meldete sich nicht. Dafür sprach Carsen eine Art Kommentar: »Major Gorden empfing den Hilferuf von Yggdrasil, weit draußen in den Tiefen des Alls. Der Ruf wurde für ihn zum Retter. Er verstand ihn nicht, doch er folgte dem Ruf.«
    Major Gorden lag plötzlich in einem Bett. Die Zuschauer wurden in geraffter Form Zeuge der Geschehnisse von damals. Allerdings erschienen die Bilder traumhaft verschwommen.
    Und die tonlose Stimme von Carsen begleitete das Geschehen …
     
    *
     
    Vergangenheit
    »Du wurdest von mir ausgewählt, weil Yggdrasil sich für dich entschied«, sagte der Computer.
    Es war eine Zentrale in Miniaturausgabe, nur etwa ein Viertel so groß wie die, in die David terGorden Jahrhunderte später geraten würde!
    »Aber warum?« fragte Major Gorden. »Warum entschied Yggdrasil sich für mich?«
    »Darüber können wir nur spekulieren«, antwortete der Computer leichthin. »Du kennst deine eigene Geschichte selbst am besten. Du hast einen Pakt mit ihr geschlossen. Du hast starke PSI-Kräfte, wenn sie auch ungeschult sind. Wer kann wissen, was ein Weltenbaum denkt?«
    »Ja, wer, wenn du nicht?«
    Jetzt klang die Stimme traurig: »Begreifst du nicht, daß ich anders bin als damals, bevor die Katastrophe geschah? Begreifst du nicht, daß ich mich dem ersten Wesen anpaßte, das mir begegnete? Dir! Wie schon erwähnt: Es ist weniger eine Mentalitätsfrage, sondern mehr eine Frage des Horizontes. Fehlende Informationen mußte ich durch Fantasiemosaike ersetzen. Darin liegt der Fehler begründet. Ich weiß praktisch nichts mehr über Yggdrasil, außer dem, daß die Hüter der Bäume, meine Schöpfer, es als ihre oberste Aufgabe betrachteten, sie und alle anderen Weltenbäume zu pflegen.«
    »Alle anderen?« wiederholte Major Gorden, und es klang ehrfürchtig.
    Er hatte die Augen geschlossen und öffnete sie jetzt wieder.
    Die Szene im großen Rund war erloschen. Es herrschte diffuses Licht, durchwandert von unruhigen

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