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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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ihre wiedererstandenen Räume von fremden Füßen betreten.«
    Im zweiten Raum blieb Carsen stehen und drehte sich herum. Er hatte einen entrückten Ausdruck in den Augen.
    David spürte eine unangenehme Gänsehaut auf dem Rücken.
    Carsen schaute ihn an, ohne ihn zu sehen.
    David wußte, daß er zwar die Stimme von Carsen gehört hatte, aber daß es die Worte eines anderen war – eines Dinges, das Carsen völlig in seinem Besitz hatte. Eines Dinges, das mächtig genug war, eine Stadt wie Ultima Thule im Eis versinken zu lassen und sie gegen alle Zugriffe von außen zu schützen.
    Eine Macht, die Carsen so sehr beherrschte, daß er unangreifbar wurde.
    Die Macht der Maschinen von Ultima Thule. Stand hinter ihnen ein verrückter Computer, sonst nichts? Eins war sicher:
    Diese Anlage war nicht von Menschenhand erschaffen.
    Carsen verschränkte die Arme vor der Brust und trat ein paar Schritte zurück. Sein Blick wurde wieder klar. Er lächelte unergründlich.
    »Ich kenne Carsen. Er ist mein Freund!« sagte eine Stimme, und sie klang direkt in ihren Köpfen. »Er trägt mein Geschenk im Kopf.«
    Die Versammelten blickten sich bleich an.
    »Und du, Asen-Ger, bist ein alter Mann mit großen Plänen!«
    Das sind Worte, die zu der Beschreibung Carsens paßt: verrückt! David schüttelte den Kopf.
    Sie lauschten weiter, doch der Computer meldete sich nicht mehr. Etwa zwei Minuten vergingen. David trat neben Asen-Ger und tätschelte lächelnd seine Schulter. »Nimm es nicht so tragisch, Asen-Ger, daß er dich einen alten Mann genannt hat.«
    Asen-Ger verstand den Scherz und lächelte flüchtig.
    Es war der Zeitpunkt, an dem sich die zweite Tür öffnete. Wieder ein Raum.
    Sie schritten hindurch – und sowie sie einen Durchgang passiert hatten, öffnete sich auf einer anderen Seite ein weiterer. So passierten sie mehrere Räume und blieben dabei dicht beisammen.
    Am Ende schritten sie durch ein kurzes Gangstück, das scheinbar im Nichts endete. Es war ein grell erleuchtetes Nichts. Carsen zögerte nicht hineinzutreten. Er schwebte nach unten.
    David und die anderen erreichten das Ende des Ganges und begriffen, daß von hier aus ein Schwebeschacht hinabführte. Carsen schwebte tiefer und winkte ihnen aufmunternd zu.
    »Das kenne ich schon von meinem letzten Besuch. Es tut nicht weh und macht keinen Krach.«
    »Na, dann wollen wir doch mal!« knurrte David und trat ins Leere. Sofort fühlte er sich von einem sanften Kraftfeld gepackt und folgte Carsen.
    Kaum waren alle im Schacht, ging es schneller. Der Computer beobachtete sie ununterbrochen. Vielleicht hatte er seine Gründe, daß er sich nicht mehr meldete!
    David machte sich keine Gedanken mehr darüber. Er zählte automatisch die Stockwerke, an denen sie vorbeikamen.
    Als sie auf der Sohle des scheinbar bodenlosen Schachtes angelangt waren, schwitzte David. Er hatte einhundert Stockwerke gezählt. Jedes Stockwerk war mindestens drei Meter hoch.
    Das waren mindestens dreihundert Meter!
    Wie war es möglich, daß eine solch riesige Anlage niemals geortet wurde?
    Und wie weit dehnte sie sich in der Fläche aus?
    David wagte es gar nicht mehr zu schätzen.
    Carsen ging vor ihnen her.
    David runzelte die Stirn. Erst jetzt fiel ihm auf, daß man das Rumoren der Maschinenanlage nicht mehr hörte. Schlagartig keimte in ihm ein Verdacht:
    Diese Anlage hier war älter als die Menschheit, wesentlich älter. Eine fremde Rasse hatte sie erbaut. David kannte die Hüter der Bäume. Die Nähe von Yggdrasil ließ ihn vermuten, daß sie vielleicht etwas mit dieser Anlage zu tun hatte. Wie dem auch war: Konnte man sich wirklich vorstellen, daß es in einer solchen Anlage Maschinen gab, die wie von Menschenhand erbaut arbeiteten? Die ein solches Rumoren erzeugen konnten? Oder war das nur eine Finte des Computers gewesen, der ihnen mißtraute und sie auf eine falsche Fährte locken wollte?
    Diesmal war es nicht mehr weit. Abermals durchquerten sie zunächst einen Gang und dann mehrere Räume.
    Schließlich standen sie in der Zentrale. Keiner zweifelte auch nur einen Augenblick daran, daß es sich tatsächlich um die Zentrale handelte, obwohl es keine technischen Einrichtungen gab.
    Vierundzwanzig Türen führten aus dem Kuppelraum, der einen Durchmesser von vielleicht fünfzig Metern hatte. Die Decke bestand aus unregelmäßig geformten, glitzernden Waben, die wie geflochtene Mosaiksteinchen aus feinstem Filigran erschienen und von denen das kleinste einen Durchmesser von nur einem

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