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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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wurde erst in den Stand eines Hauptmanns erhoben, als man die Grauen Treiber nicht mehr brauchte.
    Die meisten hatte man nicht ihrer Fähigkeiten beraubt, sondern sie einfach anders eingesetzt.
    Es bestand ohnedies kaum eine Möglichkeit, daß ein Grauer Treiber seiner Truppe untreu wurde. Nur derjenige wurde Grauer Treiber, der gewissermaßen von Natur aus vollkommen loyal war. Also war eine entsprechende Anpassungsoperation nicht notwendig.
    Gerna schluckte schwer und wünschte sich in diesem Moment, daß es anders wäre. Denn der Anblick der tristen Mondlandschaft erzeugte seltsame Gefühle in ihm.
    Er war viel zu stolz, um sich einzugestehen, daß er schlichtweg Angst hatte.
    Es war eine Sache, von Raumfahrt zu lesen, Bilder und Filme davon zu sehen, oder auch im Kälteschlaf von einer Welt zur anderen verfrachtet zu werden. Es war eine völlig andere Sache, in einem kleinen Ringo die Erde zu verlassen, die Leere des Alls zu durcheilen und anschließend dem Mond einen Besuch abzustatten.
    Verdammt noch mal, dachte Gerna, ich werde mich wohl nie daran gewöhnen können. Überall wimmelte es in der schwarzen Leere von Ortungssatelliten und Überwachungsschiffen, aber sie verloren sich in der Unendlichkeit. Seit dem Start hatte Gerna kein einziges anderes Raumfahrzeug vor die optische Erfassung bekommen. Alle Anrufe wurden vom Bordcomputer mit dem automatischen Identifizierungscode beantwortet.
    Der Ringo schwebte in einen Mondkrater hinein. Als die hohen, natürlich entstandenen Wände das Raumfahrzeug verschluckten, atmete Gerna erleichtert auf.
    Er lehnte sich ein wenig entspannter zurück und wartete auf das öffnen der Nebenschleuse.
    Es war der Eingang zu den Kerkern von Luna – jedenfalls einer der Eingänge. Es wurde behauptet, daß es noch niemandem gelungen war, diese Kerker aus eigenem Antrieb zu verlassen. Sie waren hundertprozentig ausbruchssicher.
    Gerna wußte, daß dies der offiziellen Version entsprach und keineswegs der Wahrheit.
    Es hatte bereits zwei mehr oder weniger erfolgreiche Ausbrüche gegeben, und beide Male waren die Ausbrecher Treiber gewesen.
    Die Mitläufer ohne Treiberkräfte zählten bei Gerna nicht. Es kam ihm so schon ungeheuerlich genug vor, daß sich echte Treiber gegen das Konzil und sogar gegen die Grauen Garden zur Wehr gesetzt hatten. Was andere betraf …
    Gerna schnalzte mit der Zunge, denn automatisch kehrten seine Gedanken zu dem mehr als eigenartigen Auftrag zurück, den er bekommen hatte.
    Von Chan de Nouille, der obersten Führerin der Grauen Garden persönlich!
    Hauptmann Gerna verschob das Grübeln auf später. Vor allem, weil er der Meinung war, man sollte stets Taten vor Nachdenken gehen lassen. Die Große Graue würde schon ihre Gründe haben. Vielleicht befand sie ihn, Gerna, als besonders befähigt? Sie war die Große Graue und somit unfehlbar. Man sollte als einfacher Hauptmann keine Gedanken daran verschwenden, weshalb sie etwas tat.
    Zufrieden verschränkte Hauptmann Gerna die Arme vor der mächtigen Brust. Die Muskeln spielten. Es wurde ihm nicht bewußt. Nur dem Piloten des Ringos, der große Augen machte und sich glücklich schätzte, daß er zum gleichen Haufen gehörte und deshalb wohl niemals in Gegnerschaft zu dem Hauptmann geraten konnte.
    Er schluckte schwer und steuerte den Ringo auf dem Transportstrahl auf die Landebox zu.
    Hauptmann Gerna gönnte ihm keinen Blick, als er ausstieg.
    Eine kleine Delegation wartete bereits auf ihn.
    »Wir haben unsere Order!« sagte der Führer des Dreimann-Kommandos ohne Umschweife. »Wir sollen keine Zeit verlieren. Da ist die Person, die Sie abholen sollen.«
    Der Kommandoführer war ebenfalls im Range eines Hauptmanns. Ungeniert schielte er an Gerna vorbei in die offene Schleuse des Ringos.
    Gerna salutierte eher lässig und knurrte den anderen an: »Ich bin allein. Da ist nur der Pilot. Oder glauben Sie, ich werde mit dem Gefangenen nicht fertig?«
    Die drei Wächter salutierten ebenfalls.
    Der Gefangene betrachtete das Geschehen belustigt. Man hatte ihm nicht gesagt, um was es ging.
    Gerna wandte sich ernst an ihn. »Du bist der Noman Carsen!«
    Es hatte tatsächlich eher nach einer Feststellung als nach einer Frage geklungen.
    Carsen nickte vorsichtig.
    Hauptmann Gerna betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. Ja, die Beschreibung stimmte. Carsen war mittelgroß, dunkelblond, hatte einen buschigen Schnurrbart, gewelltes, nach hinten gekämmtes Haar, blaugraue, eng zusammenstehende, verträumt wirkende Augen. In

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