Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

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Autoren: Erno Fischer

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eigenen Haus. Es würde einem Überfall gleichkommen!«
    »Nicht, wenn er die Hilfe persönlich anfordert – oder einer seiner Vertrauten.«
    »Aha, Gerna, und Sie sind einer dieser Vertrauten?«
    Chan de Nouille wußte alles außer den Fehlern, die ihr Hauptmann begangen hatte. Auch hatte Gerna verschwiegen, daß er aus der Gefangenschaft ausgebrochen war.
    »Ja!« antwortete er schlicht.
    »Also gut, ich werde die Hundertschaft sofort nach Ultima Thule schicken. Gleichzeitig wird die offizielle Begründung dem Konzil und seinem Vorsitzenden Ignatius Tyll zugehen.
    Wenn ein Generalmanag Hilfe benötigt, ist es Sache der Grauen Garden, diese Hilfe zu erbringen. Aber wehe, wenn Sie einen Fehler machen, Gerna, und damit meine Begründungen ad absurdum führen. Haben Sie auch nur die geringste Ahnung von der gegenwärtigen politischen Lage? Die Welt sitzt auf einem Pulverfaß, um es altmodisch auszudrücken.«
    Die Große Graue schaltete ab, und Gerna lehnte sich zufrieden zurück. Sein Blick kreuzte sich mit dem von Carsen.
    »Wie war das mit dem Fehler?« erkundigte Carsen sich gehässig. »Mir scheint, als wäre David terGorden der besondere Augapfel unserer Großen Grauen.«
    »Sei still!« zischte Gerna. Sofort hatte er sich wieder in der Gewalt.
    Er stand auf.
    »Du kannst ruhig weiterarbeiten, Carsen. Ich will dich nicht von deiner wichtigen Tätigkeit abbringen. Aber eine Bitte noch: Versuche nicht, mich hereinzulegen, sondern begreife, daß wir nach dem Anruf im gleichen Boot sitzen.«
    »Wieder einmal?«
    »Wenn du so willst: ja!«
    »Na, dann gute Nacht; Vernunft und Pazifismus. Bald kommen die Laserschützen. Ich will hoffen, daß sie etwas von Ultima Thule und dem Palast übriglassen! Vielleicht ist meine ganze Arbeit am Computer umsonst – wenn es danach überhaupt keinen Computer mehr gibt?«
    Hauptmann Gerna ließ sich nicht provozieren. Er wartete ab.

    *

    »Eine Vertrauensbasis kann nicht entstehen, wenn Gewalt im Spiel ist!« bemerkte der Computer der alten Anlage.
    »Du hast mit der Gewaltanwendung begonnen!« warf David ihm vor.
    »Unlogisch! Es entsprach meiner Sicherheitsprogrammierung, die ich nicht selber vorgenommen habe!«
    »Das ist egal, aber sage mir, was unsere Vertrauensbasis wieder zerstört hat – kaum daß sie im Entstehen begriffen war?«
    »Zwei Frauen. Du hast sie gerufen. Ich habe mich nicht aggressiv verhalten. Du siehst, meine mobilen Einheiten sind alle noch hier – zumindest diejenigen, die für den Kampfeinsatz gerüstet sind. Ich verhielt mich abwartend und habe nur beobachtet. Und jetzt schießen die beiden gegen den Durchgang, um ihn zu sprengen.«
    David ballte die Hände zu Fäusten. »Dann öffne das PSI-Feld, und laß mich mit ihnen in Kontakt treten. Sie wähnen mich in tödlicher Gefahr und wollen mir helfen. Es ist billig, dies als aggressiven Akt zu werten. Oder kläre sie selber über die Situation auf, damit sie sich zurückziehen …«
    »Zu spät!« erklärte der Computer. Die Roboteinheiten setzten sich in Bewegung – alle. Sie verschwanden durch ein breites Tor.
    »Halt!« rief der Computer, als David Anstalten machte, den Einheiten zu folgen. »Meine nichtmobilen Kampf- und Verteidigungseinrichtungen sind auf euch gerichtet. Ihr habt keine Chance, zumal ihr jetzt unbewaffnet seid.«
    »Warum tust du das alles?«
    »Ich wies bereits auf die Sicherheitsschaltung hin. Sie ist uralt und kann von mir nicht umgangen werden. Sie ist stärker als alles, andere. Ich unterliege in meinem Handeln dem Programm. Aber das solltest du wissen, General-Manag David terGorden.«
    Schon wieder dieses verdammte Mißtrauen!
    Dann machte der Computer erst einmal eine Pause, als müßte er all seine Kapazitäten darauf konzentrieren, Narda und Nayala gefangenzunehmen.
    Es dauerte nicht lange, da öffnete sich wieder der breite Durchlaß. Die Roboteinheiten schleppten Narda und Nayala herein: ohne Bewußtsein!
    »Sind sie …?« fragte David. Der Computer fiel ihm ins Wort: »Sie leben, denn wir haben nur Betäubungswaffen eingesetzt.«
    »Das zeugt davon, Computer, daß du unsicher geworden bist und die letzte Chance für eine Vertrauensbasis noch nicht als verloren betrachtet werden muß!«
    »Sei nicht zu überzeugt davon!«
    »Dieser PSI-Schirm stammt niemals von irdischen Technikern, sonst hätte er überall Anwendung gefunden. Er ist eine Waffe, mit der das Konzil den Treiberaufstand damals mit Leichtigkeit niedergeschlagen hätte. Eine solche Waffe kann nur einen