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Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Titel: Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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tun würde, denn jede Entscheidung in dieser Richtung würde feste Freundschaften zerstören. Ging er mit Narda ein Verhältnis ein, wurde sie automatisch von Nayala und auch von Mandorla angefeindet – und er selber wahrscheinlich auch.
    Es war schon besser, den gegenwärtigen Zustand zu erhalten – auch wenn er David manchmal unerträglich vorkam. Es hatte jedoch auch seine Vorteile. Obwohl David sich niemals wie ein Frauenheld fühlen durfte, denn den Frauen wie Nayala, Mandorla und Narda ging es um anderes als um Aussehen und Auftreten. Vielleicht war es sein Geheimnis, das sie an ihn band?
    Auf jeden Fall wollten sie ihm helfen. Sie benachrichtigten Mandorla und auch Carsen. Beide waren beschäftigt und konnten die beiden Drachenhexen nicht begleiten.
    Narda, auf Adzharis zur Drachenhexe ausgebildet und mit Nayala im Psychokollektiv verbunden, gab dem Computer den kurzen Befehl, sie zu führen.
    Und so erreichten sie die Zone, in der auch David und Asen-Ger den Kontakt mit dem Zentralcomputer verloren hatten.
    Sie spürten mit ihren besonderen PSI-Sinnen, daß die beiden hier entlanggekommen waren, aber sie spürten auch, daß die beiden hier hatten Ängste ausstehen müssen.
    Da war die Stelle, von der aus David um Hilfe gerufen hatte. Kurz darauf hatte es keinen Kontakt mehr gegeben.
    Als wären die beiden tot!
    Was hatte man mit ihnen gemacht? Bestand die Möglichkeit einer schützenden PSI-Sphäre?
    Die beiden jungen Frauen waren bewaffnet, aber sie zögerten, zum äußersten Mittel der tödlichen Waffen zu greifen. Genauso hatten sie eine Scheu davor, ihre PSI-Sinne einzusetzen.
    Aber blieb ihnen überhaupt eine Wahl?
    Sie folgten der PSI-Spur der Verschollenen und gelangten an den unsichtbaren Durchgang.
    Es waren nicht einmal die Umrisse einer Tür im glatten Protop zu erkennen, und doch wußten die beiden definitiv, daß sie an der richtigen Stelle waren.
    Ihre Geister schlossen sich zu einer Einheit zusammen. Gemeinsam erforschten sie den Durchgang und versuchten herauszufinden, wie er zu öffnen war.
    Sogleich stießen sie gegen das PSI-Feld.
    »Also doch!« murmelte Nayala. »Ihre Gedanken werden abgeschirmt.«
    »Aber wie, um alles in der Welt?« schimpfte Narda.
    »Du meinst, es kann unmöglich ein technisches System dahinterstecken?«
    »Normalerweise nicht. Das Feld ist ungemein stark.«
    »Aber wo sind diejenigen, gegen die David und Asen-Ger gekämpft haben? Wieso gehen sie nicht gegen uns beide vor?«
    Narda warf einen mißtrauischen Blick in die Runde.
    »Das kann nur einen einzigen Grund haben: Man bastelt bereits eine Falle, aus der es kein Entrinnen gibt!«
    Nayala wiegte nachdenklich mit dem Kopf. Sie war von dem Gedanken an eine Falle nicht so schnell zu überzeugen.
    »Ich schlage vor, wir ziehen uns zurück und versuchen, mit dem Erzeuger der PSI-Aura Kontakt aufzunehmen. Das müßte möglich sein. Ich bin auch sicher, daß er von unserer Anwesenheit weiß und uns bereits beobachtet.«
    Narda konnte sich nicht entscheiden.
    So verloren sie Zeit …
    Es war Narda allerdings nicht zu verdenken. Soeben hatten sie einen gewichtigen Hinweis darauf gefunden, daß David und Asen-Ger noch unter den Lebenden weilten. Wenn sie jetzt gewaltsam vorgingen, gefährdeten sie die Gefangenen. Versuchten sie es allerdings mit friedlichen Mitteln, gefährdeten sie sich selbst. Denn die Roboter hatten bereits ihre Aggressivität bewiesen!
     
    *
     
    Gerna lag jetzt schon seit Stunden auf dem Bett und gab kaum Lebenszeichen von sich. Die beiden Drachenhexen hatten es nicht gewagt, seine Gedanken zu erforschen, und Mandorla saß da und versuchte, sie wenigstens zu erraten.
    Ein hoffnungsloses Unterfangen.
    Sie ließ Gerna keine Sekunde aus den Augen. Es war nicht gut, daß sie allein auf Gerna aufpassen mußte und daß der Hauptmann erfahren hatte, daß David und Asen-Ger anscheinend in tödlicher Gefahr schwebten. Denn diese Umstände machten Gerna noch gefährlicher, als er ohnedies schon war.
    Und in der Tat: Gerna war damit beschäftigt, sein Inneres zu erforschen! Er nutzte die Zeit auf seine Weise, um seine Gedanken zu ordnen und mit seinem Ich ins reine zu kommen.
    Ich bin ein anderer geworden! Nach dieser bestürzten Feststellung beim Erwachen hatte dieser Selbstfindungsprozeß begonnen.
    Ich habe ein starkes PSI-Potential, das für mich selbst eine ungeheure Gefahr bildet! Eine wesentliche Feststellung, die zum Kernpunkt all seiner Überlegungen wurde.
    Wenn ich es nicht lerne, mit diesen

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