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Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Titel: Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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der Noman.
    »Du kannst mich wohl immer noch nicht leiden, was?« fragte Gerna völlig ruhig.
    Carsen spuckte demonstrativ zu Boden.
    Gerna nickte dazu. »Wie dem auch sei, ich bin nicht hier, um dir etwas anzutun, Carsen. Du sollst mir nur sagen, wie die Dinge sich entwickelt haben, und ich bitte dich, bei der Wahrheit zu bleiben. Ich möchte unnötige Opfer vermeiden.«
    Carsen bezwang seinen Haß und schnappte nach Luft.
    »Nun gut, Gerna, du hast den längeren Arm, also will ich mich nicht weiter widersetzen.«
    Gerna zupfte seine Augenbrauen nach oben. Der unerwartete Umschwung des Nomans schürte sein Mißtrauen.
    Oder gab es einen Grund dafür? Wollte Carsen nur seine Ruhe haben, damit er weiter am Computer arbeiten konnte?
    Carsen war nicht nur ein genialer Spezialist, er schien von dieser Arbeit regelrecht besessen zu sein. Er hatte zweifelsohne in den wenigen Stunden mehr geleistet als manches Team in Wochen. Eine Leistung, die Gernas Annahme nur noch unterstrich.
    Der Hauptmann seufzte.
    »Fast menschlich!« bemerkte Carsen dazu gehässig.
    »Aha!« machte Gerna, »also haben wir jetzt endlich eine Kommunikationsebene erreicht? Dann schieß mal los!«
    Carsen berichtete dem Hauptmann alles – vorbehaltlos! Es gab keine Geheimnisse. Warum sollte er seinen Bericht fälschen – das auch noch angesichts einer tödlichen Waffe?
    »David terGorden und Asen-Ger möglicherweise tot?« echote Gerna ungläubig.
    Er hatte nicht angenommen, daß es so schlimm war.
    »Und was ist mit den beiden Frauen?«
    »Keine Ahnung. Sie zogen los, um den beiden zu helfen. Inzwischen haben sie den Kontakt mit dem Zentralcomputer verloren.«
    Noch während Carsen sprach, riefen Gernas Gedanken nach den beiden. Dies war ein Vorgehen, das ganz und gar seinem ursprünglichen Plan widersprach. Er hatte blitzschnell umgestellt, um sich der neuen Situation anzupassen.
    Falls die beiden wirklich von Robotern aus dem sogenannten Urpalast angegriffen worden waren, mußte er darüber schleunigst Meldung machen.
    Seine Bemühungen auf PSI-Ebene fruchteten nichts: Auch die Verbindung mit Narda und Nayala kam nicht zustande. Als wären die beiden inzwischen ebenfalls nicht mehr am Leben!
    Gerna sagte es Carsen. »Es scheint so, als wären wir beide allein, mein Lieber.«
    »Was hast du mit Mandorla gemacht?«
    »Sie wird noch einige Zeit schlafen, ehe sie uns helfen kann. Aber wir brauchen sie nicht, denn auch Mandorla kann nichts gegen die Roboter ausrichten.«
    »Was hast du vor, Gardist?«
    »Wir brauchen Verstärkung, hörst du? Ich muß mich mit Chan de Nouille in Verbindung setzen, ehe die Roboter auch hier oben auftauchen.«
    »Du meinst wirklich …?«
    »Was spricht dagegen, Carsen? Unser Zentralcomputer hier wird es nicht einmal rechtzeitig erkennen!«
    Carsen war so besorgt, daß Gerna ihn nicht mehr weiter zu überzeugen brauchte. Er drehte sich um, die drohende Waffe ignorierend, und machte sich sofort ans Werk.
    »Ich will versuchen, die Außenverbindung herzustellen. Gemeinsam mit dem Computer muß es mir gelingen, denn die Außenanlagen sind nicht völlig zerstört.«
    Gerna wartete ab.
    Es dauerte etwa zehn Minuten, bis Carsen eine einladende Geste zum Paneel machte.
    Gerna setzte sich hin und bediente einen Kommunikationsterminal. Dabei mußte Carsen sich jedoch zurückziehen. Es war eine der typischen Geheimnummern, die er in den Computer eingab. Sobald die Verbindung zustande kam, wurde die Nummer in einer Art Rückkoppelung im Computer wieder gelöscht, so daß Carsen niemals erfahren konnte, wo Gerna angerufen hatte.
    Im Grunde genommen wußte Gerna es selber nicht. Chan de Nouille, die sich hinter der Nummer verbarg, konnte sich ebensogut in Grönland wie auf dem Mond befinden.
    Sie ging sofort in die Leitung!
    Gerna sah auf dem Bildschirm das Gesicht einer uralten, runzligen Frau und ahnte nicht im geringsten, daß es sich lediglich um einen Computerbetrug handelte – hervorgerufen durch die Anlage der Großen Grauen.
    Er sollte nicht wissen, wie gut er Chan de Nouille in Wirklichkeit kannte!
    Denn an eine Helena Koraitschowa verschwendete er keinen Gedanken mehr.
    Mit knappen Worten gab Gerna seinen Bericht und verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, daß David möglicherweise nur ein Gefangener von offenbar durchgedrehten Robotern geworden war.
    Chan de Nouille runzelte die Stirn.
    Gerna hakte nach: »Eine Hundertschaft von Gardisten dürfte genügen!«
    »Es ist nicht so einfach, Gerna. David terGorden ist Herr im

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