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Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Titel: Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Jelina!«
    Ich faßte meine Clanschwester um die nackten Schultern. Dabei spürte ich, daß sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. Kein Wunder! Wußte ich denn, wie lange es her war, seit die Verrückten sie hier angebunden hatten?
    Jelina stützend und mit mir ziehend kämpfte ich mich durch das Flammenmeer und sprang von dem Scheiterhaufen hinunter.
    Und da drangen sie bereits auf uns ein – vier, fünf, sechs Himmelswächter. Die Kerle hatten sich also von ihrer Überraschung erholt, hatten sich entschlossen, ihr Opfer nicht so einfach ziehenzulassen.
    Wieder schoß Falk.
    Und er hatte gut getroffen. Einer der Gelben, die Jelina und mich bedrängten, brach mit einem gurgelnden Aufschrei zusammen.
    Das gab uns für einen Augenblick Luft. Ich nutzte die Gelegenheit und rammte einem der anderen mein Messer in die Schulter. Der Arm, der mich umklammerte, sank schlaff nach unten.
    Eine Lücke war in dem Kreis der Himmelswächter entstanden, eine Lücke, in die ich mit Jelina im Schlepptau sofort hineinstieß.
    Ich sah Falk. Mein Clanbruder war ebenfalls in schwerster Bedrängnis. Eine Anzahl von Gelbkutten hatte sich auf ihn gestürzt. Aber Falk wehrte sich aus Leibeskräften. Er konnte die Gewehre nicht mehr als Schußwaffen einsetzen und schwang sie statt dessen wie Keulen. Mehrere der Verrückten wurden von seinen wuchtigen Schlägen getroffen und außer Gefecht gesetzt.
    »Thor, Jelina«, rief er uns zu. »Lauft! Ich versuche, diese Söhne von verkommenen Pruuts aufzuhalten.«
    »Komm, Schwester!«
    Die Bewegung ihrer erstarrten Glieder hatte Jelina gutgetan. Sie stützte sich jetzt nicht mehr so schwer auf mich, konnte sich auf ihren eigenen Beinen halten.
    Ich hatte nur noch Augen für den Durchgang, der zur Treppe führte. Wenn es uns gelang, diesen zu erreichen …
    Mit der Linken Jelinas Hand haltend und mit der Rechten mein Messer schwingend lief ich los. Meine Clanschwester schaffte es, unmittelbar hinter mir zu bleiben.
    Einer der Kuttenträger versuchte, Jelina von hinten zu packen.
    »Tochter der Weissagung, du weißt nicht …«
    Mit einem blitzschnellen Messerstich brachte ich den Verrückten zum Schweigen. Meine Clanschwester war wieder frei.
    Ein paar Augenblicke später hatten wir tatsächlich den Durchgang erreicht. Ich hatte es beinahe nicht mehr zu hoffen gewagt. Nur dem Umstand, daß die Himmelswächter durchweg nicht mehr jung und uns dadurch an Schnelligkeit unterlegen waren, konnten wir das wohl verdanken. Und der Tatsache, daß die Kerle unbewaffnet waren natürlich.
    Ich drehte mich nach Falk um, während ich Jelina gleichzeitig durch die Öffnung schob.
    Es sah nicht gut aus für meinen Clanbruder. Die Übermacht seiner Gegner war zu groß. Sie hatten ihn zu Boden gerissen und hingen an ihm wie Saugmoos. Aber er leistete erbitterten Widerstand und fand sogar noch die Zeit, mich anzuschreien.
    »Nimm unsere Schwester, und verschwinde, Bruder Thor! Ich werde schon mit diesen Verrückten fertig!«
    Hoffentlich, dachte ich. Dann folgte ich Jelina, die bereits die ersten Treppenstufen nach unten gehastet war.
    Wir liefen um unser Leben, denn wenn wir den Verrückten wieder in die Hände fielen …
    Überraschenderweise heftete sich niemand an unsere Fersen. Jedenfalls konnte ich keine Schrittgeräusche hinter uns hören. Hatten sich die Wahnsinnigen inzwischen damit abgefunden, daß sie auf ihr Opfer verzichten mußten?
    So ganz verstand ich das nicht, aber mir sollte es selbstverständlich recht sein.
    Treppe auf Treppe legten wir zurück, dann blieb meine Clanschwester auf einmal stehen.
    »Thor!«
    »Ja, Jelina?«
    Der Aufenthalt gefiel mir nicht. So ganz konnte ich immer noch nicht glauben, daß uns tatsächlich niemand verfolgte.
    »Wir müssen zurück, Thor«, sagte Jelina. »Und zwar sofort!«
    »Was sagst du da?« gab ich zurück. Ich meinte, nicht richtig gehört zu haben.
    »Wenn wir hierbleiben, sind wir verloren«, sprach Jelina weiter. »Ohne Fackeln können wir nicht weitergehen.«
    In der Tat, wir hatten keine Fackeln bei uns. Schon als ich meine Clanschwester von dem Pfahl losband, hatte ich das lästige Ding fallen gelassen. Aber ich konnte nun wirklich nicht sagen, daß ich mich deshalb irgendwie unglücklich fühlte.
    »Was sollen wir damit, Jelina?« fragte ich achselzuckend. »Wir sind keine Himmelswächter und brauchen uns deshalb um den faulen Zauber der Verrückten nicht zu kümmern!«
    »Fauler Zauber?« wiederholte meine Clanschwester. »Die Fackeln sind kein

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