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Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Titel: Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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etwa so groß wie ein durchschnittliches Wohnhaus in unserem Clandorf.
    Falk gab mir einen Stoß in die Rippen. »Was stehen wir hier herum? Los, machen wir, daß wir auf die Dachplattform kommen. Noch ist diese komische Kugel ja nicht gelandet!«
    Er hatte recht. Wir durften keine Zeit mehr verlieren. Ich setzte mich ruckartig wieder in Bewegung.
    So, als sei eine ganze Herde von Pruuts hinter uns her, hetzten wir die noch verbliebenen Stufen hoch. Ganz klar, daß wir auf jedem Zwischenpodest aus dem Fenster blickten und nach dem Sternenschiff Ausschau hielten.
    Die Kugel war mittlerweile fast heran, war zum Greifen nahe. Es konnte jetzt wirklich nur noch wenige Augenblicke dauern, bis das Schiff zur Landung ansetzte.
    »Schneller!« keuchte Falk.
    Er war außer Atem, und mir ging es nicht anders. Aber dafür konnten wir bestimmt keine rätselhaften Geschehnisse verantwortlich machen. Schuld an unserer Atemlosigkeit war allein die wilde Hetzjagd. Von Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen blieben wir auch weiterhin verschont.
    Höher und höher kamen wir. Die verdammten Treppenstufen schienen überhaupt kein Ende mehr zu nehmen.
    Bei einem neuerlichen Blick aus dem Fenster machten wir die erschreckende Feststellung, daß sich die Kugel auf gleicher Höhe mit uns befand. Sie schien für einen Moment bewegungslos in der Luft zu stehen und sank dann schwebend nach unten. Dabei entschwand sie aus unserem Blickfeld. Noch wenige Sekunden, dann würden ihre mittlerweile ausgefahrenen Beine Bodenberührung haben.
    »Wir schaffen es nicht«, preßte ich hervor. »Wir …«
    »Rede nicht … Lauf!« wies mich Falk zurecht.
    Mit dem Mute der Verzweiflung stürmten wir weiter.
    Jelina!
    Im Geiste sah ich schon die lodernden Flammen, die wie gierige Zungen an ihrem nackten Körper leckten.
    Weiter und weiter …
    Dann hatten wir es geschafft. Es gab keine Stufen mehr. Wir hatten das Ende der Treppe erreicht.
    Wir jagten einen Korridor entlang, suchten einen Durchgang, der ins Freie führte. Aber wir fanden diesen Durchgang nicht auf Anhieb. Schließlich stießen wir auf eine weitere kleine Treppe, die noch ein Stück höherging.
    »Da entlang!« keuchte mein Clanbruder.
    Schon als wir die kleine Treppe zur Hälfte bewältigt hatten, spürten wir Luftzug. Es gab also eine direkte Verbindung nach draußen. Noch ein paar Stufen und …
    Wir hörten eine Stimme, eine Stimme, die ich aus meiner Vision kannte und die sich regelrecht in mein Gedächtnis eingebrannt hatte.
    »… sei bedankt, Tochter der Weissagung. Deine Worte wurden wahr, so wahr, wie die Sonne über Lagund scheint. Unser ewiges Warten hat sich gelohnt, denn nun ist der große Augenblick gekommen. Die. Söhne des Himmels nahen, so, wie du es versprochen hast. Zum Dank dafür bringen wir dich zum Opfer dar, denn dir allein gebührt es, den Himmelssöhnen Freude zu bereiten. Jauchze, und jubiliere!«
    Diesem irrsinnigen, in feierlichem Tonfall vorgetragenen Geschwätz folgte ein Geräusch, das mir durch und durch ging.
    Das Zischen einer hochlodernden Flamme!
    Dann hörten wir Jelinas gellenden Entsetzensschrei.
     
    *
     
    »Selten bin ich auf einem derartig überfüllten Raumhafen gelandet«, sagte Jeng-Jeng ironisch, nachdem er das Triebwerk des Ringos abgeschaltet hatte.
    Mit einem sardonischen Lächeln wandte er sich an den Logenmeister. »Jetzt sind Sie dran, Merlander. Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?«
    Unschlüssig nagte Laacon Merlander an der Unterlippe. Durch die inzwischen aufgeklappte Sichtscheibe blickte er hinaus auf das öde Raumhafengelände der vergessenen Kolonialwelt. Nirgendwo zeigte sich ein Lebenszeichen, nirgendwo regte sich etwas. Nur eine Staubwolke, die der landende Kleinraumer hochgewirbelt hatte, bewegte sich in der Luft.
    »Ich würde vorschlagen, wir versuchen, das Medico-Center zu finden«, sagte er.
    Jeng-Jeng grinste. »Sicher, wir kaufen uns an der nächsten Ecke einen Stadtplan und …«
    »Mir ist nicht nach albernen Scherzen zumute, Jeng-Jeng!«
    Der Uniformierte verzog indigniert den Mund. Er haßte es, wenn er mit seinem Namen angeredet wurde, und legte größten Wert darauf, stets »Erster Offizier« genannt zu werden. Normalerweise tat Merlander das auch, aber ab und zu brauchte Jeng-Jeng einen kleinen Dämpfer, damit er sich nicht zu großartig vorkam.
    »Ich hätte einen anderen Vorschlag zu machen«, ergriff Siri Lankard die Initiative.
    »Und zwar?«
    »Das Mädchen auf dem Dach des Funkturms – wir sollten versuchen, es

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