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Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Titel: Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Fackel eins der letzten Strohbündel anzünden, die noch kein Feuer gefangen hatten.
    »Aufhören!« brüllte Falk so laut, daß er das Prasseln der Flammen mit Leichtigkeit übertönte.
    Die Gelbkutten waren vollkommen überrascht. Wie ein Mann fuhren sie herum und starrten uns an. Keiner von ihnen schien bewaffnet zu sein. Ausnahmslos hielten sie nur ihre Fackeln in den mörderischen Händen.
    Morlog, der sich natürlich auch unter ihnen befand, war der erste, der sich faßte. Empörung zeichnete sein Gesicht.
    »Ihr wagt es, unser heiliges Dankesopfer …?«
    »Halts Maul«, schnitt ihm mein Clanbruder grob das Wort ab. Er zeigte mit dem Gewehrlauf auf den brennenden Scheiterhaufen. »Holt unsere Schwester da raus – sofort!«
    Wieder hörten wir Jelinas Schrei. Vor lauter Flammen war sie kaum noch zu sehen. Aber es schien so, als ob das Feuer ihren Körper noch nicht erfaßt hatte. Die Wahnsinnigen hatten den Scheiterhaufen an seinem äußeren Rand angezündet. Aber es konnte sich nur noch um wenige Augenblicke handeln, bis es keine Rettung mehr für sie gab.
    »Wird’s bald?« Falk drohte wütend mit dem Gewehr.
    Aber er erreichte mit seiner Aufforderung nicht das geringste. Keiner der Verrückten dachte auch nur im Traum daran, sich um unsere Clanschwester zu kümmern.
    Mir reichte es jetzt. Die Zeit des Redens war vorbei. Es mußte gehandelt werden.
    »Hier, Bruder Falk, nimm mein Gewehr!«
    Falk, der in der linken Hand noch seine Fackel hielt, wußte sofort, was ich wollte. Er ließ die Fackel fallen und griff nach meinem Gewehr. Sofort brachte er auch dieses in Anschlag.
    Morlog fand seine Sprache jetzt wieder. »Ihr wißt nicht, was ihr tut«, tönte er. »Wenn ihr das Opfer entweiht, werden die Söhne des Himmels zornig und …«
    Ich hörte gar nicht mehr zu, rannte bereits zu dem Scheiterhaufen hinüber.
    Zwei der Kuttenträger wollten mich aufhalten, stellten sich mir in den Weg.
    »Unwürdiger, du darfst nicht …«
    Ich war außer mir vor Zorn. Und dieser Zorn gab mir Kräfte, die ich vielleicht sonst gar nicht gehabt hätte. Ohne lange zu überlegen, stieß ich dem ersten der beiden meine Fackel ins Gesicht.
    Aufschreiend torkelte der. Verrückte zurück.
    Auch der zweite Mann war kein Hindernis für mich. Ich versetzte ihm einen Fußtritt und gab ihm dann mit der freien Hand noch einen Stoß, der ihn zur Seite schleuderte. Bevor einer der anderen eingreifen konnte, stand ich schon vor dem Scheiterhaufen.
    »Jelina, ich komme!«
    Ob sie meine Stimme noch kannte? Ein Jahr war vergangen, seit sie aus dem Clandorf verschwunden war und mich zuletzt gesehen hatte. Ein Jahr war eine lange Zeit auf Lagund.
    Ohne auf die Flammen zu achten, sprang ich auf das brennende Gerüst. Jetzt hatte mich meine Clanschwester gesehen.
    »Thor!«
    Sie kannte mich also noch!
    Natürlich, fiel es mir ein, sie mußte mich ja auch noch kennen. Schließlich hatte sie ja eine Vision gehabt und mich und Falk auf der Straße zum Gipfel des Krakata liegen sehen.
    Ich war jetzt bei ihr, zerrte an ihren Fesseln.
    »Einen Moment noch, Jelina, dann bist du frei.«
    Sie stöhnte, weinte und lachte – alles in einem. »Thor, o Thor, daß du wirklich hier bist!«
    Jetzt spürte ich den brennenden Hauch des Feuers. Bei den Ahnen, Jelina mußte inzwischen doch furchtbare Schmerzen haben! Wieder zerrte ich an den Stricken, die sie an den Pfahl fesselten.
    Vergeblich …
    Dummkopf! beschimpfte ich mich selbst. Wie kann man mit den bloßen Händen …?
    In meiner Aufregung hatte ich nicht an das Naheliegende gedacht. An mein Messer natürlich. Im Handumdrehen hatte ich es gezückt.
    Die Flammen des Scheiterhaufens griffen nach mir, versengten Kleidung und Haut.
    Wieder stöhnte Jelina tief auf.
    »Thor«, hörte ich Falk rufen. »Was, bei den Ahnen, machst du da so lange?«
    Ich tastete mit der freien Hand nach dem Strick, der Jelinas Hände an den Pfahl fesselte, und setzte das Messer an. Zum Glück hatte ich es erst vor kurzer Zeit geschärft. Es gelang mir, die Fessel in Sekundenschnelle zu durchtrennen.
    Die Hände meiner Clanschwester waren frei. Jetzt noch die Füße und dann …
    Ich bückte mich und setzte das Messer zum zweiten Mal an. Und wieder schaffte ich es auf Anhieb, den Strick zu zerfetzen.
    »Beeile dich, Thor«, hörte ich Falk wieder. »Ich …«
    Seine Stimme brach abrupt ab. Das Geräusch eines abgefeuerten Schusses drang an mein Ohr.
    Bei den Höhlen von Thepis! Falk schien in Schwierigkeiten zu geraten!
    »Komm,

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