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Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Titel: Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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kontrollierbaren Umständen hatten. Visionen von Ereignissen, die sich irgendwann in der Vergangenheit abgespielt hatten oder zu denen es erst noch in der Zukunft kommen würde. Im Clandorf hatte man uns meistens nur ausgelacht und uns kein Wort geglaubt. Aber wir hatten uns dadurch nicht beirren lassen. Wir wußten, daß wir uns nichts einbildeten. Die Dinge, die wir sahen und hörten, waren keine Hirngespinste, sondern Realität.
    Auch die Szene, die ich jetzt vor meinem inneren Auge sah, war Realität.
    Es war eine erschreckende, eine furchteinflößende Szene, die mir den kalten Schweiß auf die Stirn treten ließ.
    Ich sah einen Berg, einen Berg, den ich auch schon mit meinen normalen Augen gesehen hatte, denn ich erkannte sein unverwechselbares Profil sofort wieder. Ein steil ansteigender Weg, der ohne Zweifel künstlichen Ursprungs war, wand sich die Flanke des Berges empor. Und auf diesem Weg bewegten sich zwei junge Männer vorwärts.
    Falk und ich!
    Daß ich mich selbst sah, war nicht so außergewöhnlich. Es kam nicht häufig vor, aber ein paarmal war der Fall doch schon eingetreten. Vor zwei Jahren zum Beispiel hatte ich mich gesehen, als ich unweit des Clandorfes von den kochenden Wasserstrahlen eines neu entstandenen Geysirs getroffen wurde. Der Anblick war fast noch erschreckender gewesen als das tatsächliche Ereignis, das sich dann auch prompt ein paar Tage später abgespielt hatte.
    Und auch jetzt zeigte mir das Licht der Erkenntnis ein wirklich beängstigendes Bild. Falk und ich torkelten den Weg entlang, als ob wir zuviel Wing getrunken hatten. Falk war ein paar Schritte vor mir. Er schwankte nach links, schwankte nach rechts, brach dann in die Knie und schien nicht mehr in der Lage zu sein, sich wieder aufzurichten. Ich sah sein verzerrtes Gesicht, als er sich mit letzter Energie dann doch wieder hochriß und weitertaumelte.
    Mir selbst ging es nicht besser. Auch ich konnte mich sichtlich kaum noch auf den Beinen halten. Mein Mund war weit geöffnet, die Zunge hing halb heraus. Es sah fast so aus, als würde ich keine Luft bekommen.
    »Falk«, hörte ich mich röchelnd rufen, »ich kann nicht …«
    Mehr bekam ich nicht heraus. Die Beine versagten mir den Dienst. Ich drehte mich um meine eigene Achse und klappte dann zusammen. Reglos blieb ich auf dem Boden liegen.
    Mir schlug das Herz bis zum Halse, als ich mich so daliegen sah. War ich bewußtlos? Oder gar schon … tot?
    Falk hatte meinen Ruf gehört. Er verhielt seinen torkelnden Schritt, drehte sich ganz langsam um. Auch er schien unter schwerer Atemnot zu leiden. Ich sah, wie er sich an den Hals faßte und würgende Bewegungen machte. Schwankend kam er auf mich zu und ging neben meinem reglosen Körper in die Hocke.
    »Thor, kannst du mich hören?«
    Mein zukünftiges Ich gab keine Antwort.
    Thor klatschte mir ein paarmal die Hand ins Gesicht. Aber er erreichte damit nicht das geringste. Ich zeigte keinerlei Reaktion, lag da wie tot.
    Dann erwischte es auch ihn. Deutlich sah ich, wie er die Augen verdrehte. Krampfhaft versuchte er, sich auf den Füßen zu halten. Es gelang ihm nicht. Er kippte nach vorne, fiel auf mich. Ein paar letzte Zuckungen gingen durch seinen Körper. Dann lag er genauso still und bewegungslos da wie ich.
    Sekundenlang noch sah ich diese alptraumhafte Szene. Dann fing das Bild in meinem Bewußtsein an, sich aufzulösen. Ein paar Augenblicke später erkannte ich nichts mehr. Das Licht der Erkenntnis war erloschen.
    Ich öffnete die Augen, die ich während der Vision geschlossen gehabt hatte.
    Falk stand vor mir und blickte prüfend auf mich herunter. Er schien zu ahnen, was geschehen war.
    »Hast du wieder … etwas gesehen, Bruder Thor?«
    Ich nickte stumm. Im Moment war ich gar nicht imstande zu sprechen. Zuerst mußte ich mich ein bißchen von dem Schock des Gesehenen und Gehörten erholen.
    Dann erzählte ich meinem Clanbruder, was mir das Licht der Erkenntnis gezeigt hatte.
     
    *
     
    Erbittert hämmerte Edison Tontor gegen die luftdicht verschlossene Tür des Quarantäneraums. Er war außer sich vor Zorn und Frustration.
    Dieses Untermenschengesindel hatte es doch glatt gewagt, ihn einzusperren wie ein wildes Tier. Ihn, den zukünftigen Herrscher des Universums!
    Er tobte und schrie und stampfte von einem Fuß auf den anderen. Aber er erreichte damit nicht das geringste. Keiner der Schiffsbesatzung, weder seine sogenannten Logenbrüder und -schwestern noch Kapitän Artuur Morgh und seine Leute, beachtete

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