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Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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immer noch aktiv …«
    Mandorla hatte recht. Die Lianen-Nabelschnüre bewegten sich. Und auch der grüne Teppich, den die Leiche berührte. Winzige Faserstränge, die wie Flimmerhärchen aussahen, strichen über den aufgequollenen Körper Masurins.
    Und der Körper selbst veränderte sich. Es war ein Prozeß, der offenbar gerade erst begonnen hatte. Arme und Beine begannen, sich aufzulösen, erstarrten dann wieder zu neuen Formen und Strukturen, lösten sich erneut auf. Der Riemenmann feuerte. Die Überreste Masurins und das noch aktive pflanzliche Geflecht verbrannten. Mandorla sah den Goldenen vorwurfsvoll an. »Ein Fehler«, stellte sie fest. »Wir sind hier, um zu untersuchen, nicht, um zu vernichten.«
    Llewellyn schnaubte nur und schritt an ihr vorbei.
    »Ist alles in Ordnung bei euch?« erkundigte sich Asen-Ger. Der Riemenmann nickte automatisch. »Alles bestens.« Und er erzählte von ihrem grausigen Fund.
    »Ich muß Mandorla recht geben«, sagte Asen-Ger. »Ihr solltet …«
    »He, sehen Sie sich das hier einmal an!« unterbrach die aufgeregte Stimme der ehemaligen Queen ihr Gespräch. Der Riemenmann eilte weiter.
    Bei der Leiche, die Mandorla jetzt gefunden hatte, schien der Auflösungs- und Verformungsprozeß wesentlich weiter fortgeschritten zu sein. Auch Wände und Boden des Ganges selbst hatten sich verändert. Schweigend verfolgten sie das unheimliche Schauspiel. Nach fünf Minuten war der menschliche Körper – Llewellyn hatte ihn nicht zu identifizieren vermocht – vollständig verschwunden. An seiner Stelle war eine kreisrunde Platte sichtbar, die aus einem steinernen Material zu bestehen schien. Auf der Platte breitete sich ein mattgoldener Glanz aus.
    Dann kam in das pflanzliche Geflecht auf der rechten Gangwandung Bewegung. Es zog sich mit wellenförmigen Bewegungen zurück und offenbarte ein mannshohes Loch. Die Platte stieg auf und schwebte in den freien Raum hinaus.
    »Diese Platte …« Llewellyn keuchte. »Natürlich! Im Wrack-System der Sonne Türkis. In der Nähe des Planeten Glimmer. Die Raumfalle!«
    »Ich verstehe nicht …«, meldete sich Asen-Ger. Der Riemenmann berichtete von dem neuerlichen Fund und schloß: »Die Platte ist ein miniaturisiertes Abbild jener gewaltigen Steinplatten, auf die wir im Wrack-System gestoßen sind. Der mattgoldene Glanz stammt von einem Blüten- und Pflanzengewächs, das vollkommen an das Leben im Raum angepaßt ist. Es ernährt sich so von Energieströmen wie andere Pflanzen vom Sonnenlicht. Und die Platten im Wrack-System hatten eine besondere Vorliebe für Kaiserkraftenergie. Im Zusammenhang mit den Weltraumstraßen bildeten sie eine gewaltige Raumfalle.«
    Für ein paar Sekunden drang nur statisches Rauschen aus dem Funkempfänger. »Und jetzt hier im Norvo-System?«
    »Es sieht ganz danach aus …«
    »Die Schläfer«, erinnerte Mandorla.
    Sie setzten ihren Weg fort. Weitere Leichen fanden sie nicht. Offenbar war der Veränderungsprozeß bei den anderen Opfern an Bord weiter fortgeschritten. Wahrscheinlich hatten die aus dem Modifizierungsprozeß hervorgegangenen Energiefreßplatten die TAMERLAN bereits verlassen.
    »O nein!« brachte Mandorla hervor, als sie schließlich in den Hibernationstrakt traten.
    Der Pflanzenteppich war selbst bis hierher vorgedrungen. Flachere, dünnere Ausläufer erstreckten sich bis zu den Tiefschlafbehältern, hatten sich über die transparenten Deckel geschoben. Die langen Reihen der Tiefkühlsärge wirkten nun wie hängende Gärten.
    Llewellyn hob die Waffe.
    Mandorla berührte seine Waffenhand. »Um Himmels willen, nicht schießen. Wir wissen nicht, ob die Schläfer nicht doch noch …«
    Vorsichtig traten sie näher. Auch hier machte das grüne Ungeheuer einen inaktiven Eindruck. Niemand von ihnen wußte, was die Ursache dafür war.
    Mandorla nahm ein Vibromesser zur Hand und begann, die Oberfläche der Pflanzenschicht, die die Behälter der Schläfer bedeckte, abzuschaben.
    »Es ist unglaublich fest und dicht«, sagte sie nach ein paar Augenblicken. Der Riemenmann schob den Laser ins Holster zurück und zückte ebenfalls sein Messer. Gemeinsam schafften sie es, eine Lücke in den Bewuchs zu schneiden. Metall kam zum Vorschein.
    Aus den Schneidstellen sickerte zitronengelbe Flüssigkeit. Sie tropfte an dem Pflanzengeflecht und dem freigelegten Abschnitt des Tiefkühlsarges entlang, ohne Schaden anzurichten.
    »Sehen Sie!«
    Die Kontrolleinheit des Behälters wurde sichtbar. Ruhig glomm ein grünes Licht. Durch

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