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Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Titel: Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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vielleicht hat der Zirpweber durch den Wirbel sogar unsere Fährte verloren.«
    Narda taumelte einige Schritte vor.
    Fhlimag stieß einen Warnschrei aus.
    »Nicht!« rief er. »Bleib stehen.« Rasch war er an der Seite Nardas. Eine Pfotenhand umklammerte einen Stein und warf ihn einige Meter zur Seite. Der Stein löste sich mitten im Flug auf.
    »Kannst du es denn nicht sehen?«
    »Was?« Der Durst war jetzt kaum noch zu ertragen.
    »Die Lebenszonen. Seltsam. Sie sind jetzt in ständiger Bewegung und nicht mehr stationär. Wir müssen außerordentlich vorsichtig sein.«
    »Lebenszonen?« wiederholte Narda.
    »Ja, natürlich. Verschiedene Lebenszonen für verschiedenes Leben.« Das Piepsen wurde noch eine Spur heller.
    »Der Stamm schuf das Leben und die Lebenszonen. Gib acht auf die Deinen, Stamm des Lebens.« Der Weltenbaum? dachte Narda. Nein, sie konnte die verschiedenen Lebenszonen nicht erkennen. Für sie sah alles gleichförmig aus. Aber sie erinnerte sich an die wechselnden Gravitationseinflüsse. Offenbar waren auf dem Sternenwanderer nicht nur unterschiedliche Schwerkraftbereiche anzutreffen, sondern auch Bereiche mit verschiedenen Umweltbedingungen. Sie dachte an das Land der Wanderfelsen und der Glutpyramiden. Vielleicht … Ein einziger Schritt, und sie mochte in eine Eishölle treten, mit Temperaturen, die ihr Blut in einem Sekundenbruchteil einfroren. Sie schauderte.
    Und ließ sich von Fhlimag führen. Manchmal zögerte der Pelzige, wählte zeitraubende Umwege, trat auf der Stelle, trippelte ein paar Meter zurück, um dann einen ganz anderen Weg einzuschlagen. Das Tosen der gewaltigen Windhose wurde immer lauter.
    Schließlich tauchten vor ihnen gluckernde Schlammeere auf. Die Morastseen, von denen Fhlimag gesprochen hatte. Zehn Minuten darauf fanden sie seinen Sumpfsegler.
    Ein hölzernes Boot. Wie eine dunkelbraune Eischale auf zwei zerbrechlich wirkenden Astkufen. Und ein Mast, an dem ein großes Segel hing.
    Narda zögerte, an Bord zu gehen. Wasser, dachte sie. Wasser!
    »Komm!« rief Fhlimag, der bereits daranging, das Segel zu setzen. »Ich kenne eine Naßoase, die weit draußen liegt, inmitten dieses Morastsees.«
    Narda stolperte in das Boot hinein.
    Es sank sofort tiefer. Der Schlamm gluckerte gierig.
    »Oh«, machte Fhlimag besorgt. »Wir sind schwer. Wir sind sehr schwer.« Der Wind blähte das Segel auf, und das Boot setzte sich in Bewegung. Kaum hatte es Fahrt aufgenommen, da hob sich der Bug, und die Eischale glitt auf den beiden hölzernen Kufen über den gluckernden Morast hinweg. Der Atmosphärenstrudel blieb weit hinter ihnen zurück. Und als sähe er, daß seine Opfer zu entkommen drohten, hob er seine heulende Stimme und schickte ihnen einen letzten Gruß nach. Der Mast knirschte bedenklich, als die Bö nach dem Segel griff. Der Sumpfsegler machte einen Satz nach vorn und jagte pfeilschnell dahin. Weit hinter ihnen schob sich ein pechschwarzer Leib aus dem Morast. Narda schauderte.
    »Zum Glück scheint hier noch alles stabil zu sein«, meinte Fhlimag nachdenklich und noch immer besorgt. Immer wieder sah er über die flache Reling, um zu prüfen, ob sein Segler auch nicht in dem zähen Schlamm einsank. »Es hätte uns auch noch gefehlt, wenn gerade hier wandernde Lebenszonen existierten. Die Fahrt ist so schon gefährlich genug. Und ich könnte nicht rechtzeitig ausweichen …«
    Nett, dachte Narda ironisch. Wirklich nett.
    Nach einer halben Stunde tauchte vor ihnen ein grüner Buckel aus dem Dunkelbraun des Morastsees auf. Fhlimag drehte das Segel aus dem Wind, und der Sumpfsegler wurde sofort langsamer. Ein feines Knirschen, und die Kufen bohrten sich in hellen Sand.
    »Hier ist es«, piepste Fhlimag. »Eine Naßoase. Ich zeige dir, wo du das Wasser findest.«
    Als Narda die Quelle sah und das feine Gluckern des dahinrinnenden Wassers vernahm, setzten sich ihre Beine von ganz allein in Bewegung. Ihr Gesicht tauchte in das kühle Naß. Sie mußte sich zwingen, nur ein paar Schlucke zu nehmen, dem Drang widerstehen, zu trinken und zu trinken und zu trinken … Dann lehnte sie sich zurück, ließ sich in das Weichmoos sinken und schloß die Augen. Sie schlief sofort ein. Als sie wieder erwachte, war der Himmel noch düsterer. Eine bleigraue Glocke, durchzogen von dunklen Strängen aus Staub. Sie kostete erneut von dem Wasser. Füllte einen Vorrat davon in den entsprechenden Behälter ihres Raumanzugs und sah sich nach Fhlimag um.
    Das Wieselgeschöpf saß am Rand des grünen Buckels

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