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Die Terranauten 088 - Der Exil-Planet

Die Terranauten 088 - Der Exil-Planet

Titel: Die Terranauten 088 - Der Exil-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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umrundeten das Wrack. Wie mochten die Geschöpfe ausgesehen haben, die einst mit diesem Sternenschiff auf die Reise gingen? Woher waren sie gekommen?
    »Auch diese leblose Welt wird untergehen«, sagte Vangralen dumpf. »Wenn der Planet auseinanderbricht.«
    Und als wären seine Worte der Auslöser, rumorte und knirschte es in der Felsendecke weit über ihnen. Einige Granitbrocken lösten sich und stürzten mit donnerndem Krachen nieder.
    »Machen wir, daß wir hier wegkommen«, sagte David knapp.
    Klicken und Schaben ertönten. Vangralen drehte sich um und rief: »Achtung!«
    David sah vier schattenhafte Körper, die ihnen entgegenflogen. Er blickte in weit aufgerissene Rachen. Er warf sich zur Seite. Und eines der Geschöpfe landete dicht neben ihm.
    Der eingestürzte Höhleneingang hatte die Dickflundern nicht aufgehalten. Vielleicht hatten sie auch einen anderen Zugang gefunden. Das war jetzt nebensächlich. Das Geschöpf warf sich auf seinen Stummelbeinen herum, betrachtete ihn aus dunkel glänzenden Augenpunkten und sprang erneut.
    David wollte die Waffe in die Höhe bringen. Etwas traf ihn am Hals, ritzte die Haut. Müdigkeit entstand fast sofort in ihm. Vangralen feuerte. David vernahm das zornige Fauchen des Lasers, sah den Lichtblitz, als einer der Springer getroffen wurde. Und wie in Zeitlupe konnte er erkennen, wie auch Vangralen erlahmte und langsam vornüber sank. Einer der Springer kroch an ihn heran, löste einen Hautlappen von der Flanke seines gedrungenen Körpers und stülpte ihn dem Zusammensinkenden über.
    Auch David spürte, wie ihn etwas berührte. Aber es war nicht wichtig, nicht von Bedeutung. Etwas bohrte sich in seine Haut und induzierte Schläfrigkeit.
    Nicht einschlafen! rief sich David zur Ordnung. Aber der Drang, die Augen zu schließen, war einfach zu groß.
    Du wirst sterben, wenn du nicht dagegen ankämpfst!
    Seltsame Worte. Zumal sie nicht seinen eigenen Gedanken entsprangen, sondern von außen eingegeben waren.
    Öffne die Augen.
    Die Lider waren schwer wie Blei. Er stemmte sie in die Höhe.
    Und blickte auf den goldgelb leuchtenden Körper einer Knospe des Baumes.
     
    *
     
    Das Traumgefängnis lag weit hinter ihnen. Zerschmettert von den eingestürzten Klippen. Zerfetzt von Hunderttausenden von Tonnen Granit. Versengt von der Hitze des Magmas, das aus immer mehr Bodenspalten emporkroch und seine glutheißen Arme über ein karges Land tasten ließ.
    »Kommt, meine Kinder!« rief Mehr-Blatt mit der Lautlosen Stimme.
    Und ihre Kinder und Bruderschwestern folgten der Vatermutter. Manche hatten Schwierigkeiten mit ihren PSI-Kissen. Dann, wenn sich das Feuer, das mit Hunderten von Netzfäden über den Himmel kroch, plötzlich in einer Lohe ausbreitete, wurde der saugende und zersetzende und auflösende Einfluß der Entropieballung so stark, daß die Egoabschirmung nicht mehr vollkommen ausreichte.
    Sie schwebten über ein verbranntes Land dahin, dessen Leben starb. Aber Mehr-Blatt, Zwei-Blüte und die anderen achteten nicht darauf. Sie lauschten nach den fernen Signalen des Sammlers. Es war ihre einzige Chance, noch rechtzeitig genug von Letzter Schlaf zu entkommen.
    Und die Knospe des Baumes kam näher.
    Angst breitete sich unter den Renegaten aus. Bestürzung. Verwirrung in den Gedanken. Körper verformten sich. Manche suchten instinktiv Schutz in der Verpuppungsphase. Schutz, der nicht existierte.
    Und die Knospe war so stark …
    Sie war ausgezogen, um zu sterben. Einen Tod zu sterben, der Metamorphose bedeutete und damit das Ende dieses Lebens. Auch das der Renegaten. Mehr-Blatt hatte es einmal miterlebt. Damals, noch auf Gleichgewicht … Es war ungeheuer schwierig, sich dem Zwingenden Ruf nach einer Metamorphose entgegenzustemmen. Es war deshalb so schwierig, weil die Metamorphose ein Weg zur Erfüllung war und deshalb engrammatische Reflexe ansprach.
    Mehr-Blatt horchte.
    Und die Knospe schlug zu.
    Mehr-Blatts PSI-Kissen leuchtete in einer kalten psionischen Lohe auf. Ihr Körper wurde angehoben, von den Böen erfaßt und von sengender Hitze gestreichelt. Ihre Kinder schwebten auseinander, manche hierhin, manche dorthin, erfüllt von der Angst, nicht mehr entkommen zu können. Sie waren kaum dazu in der Lage, sich dem Angriff zu widersetzen. Ihre Angst war bereits zu groß. Verwirrung und Bestürzung und Schrecken in ihren Gedanken, wie Krebsgeschwüre, die weiterwucherten und alles Gesunde erstickten.
    Mehr-Blatt versuchte, die Egoabschirmung zu verstärken. Ihr PSI-Kissen

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