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Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Titel: Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Zeit noch nichts. Nur die helle Gedankenstimme des Lockers.
    Zögern. Aber ihr seid sicher, daß er zu einer konspirativen Zusammenkunft unterwegs ist?
    In seinem Gedächtnis waren Zeit und Zweck deutlich verankert. Der Ort der Zusammenkunft ist ihm erst heute morgen bekanntgeworden.
    Es war ein zehnstöckiges, langgezogenes Gebäude, wie man es in diesem Viertel von Genf des öfteren finden konnte. Die Fassade war gepflegt, und im Flur verströmten Aromadüsen einen angenehmen Duft. Die Gedankenstimme des Lockers kam nun aus dem Untergeschoß.
    Seine Aufregung nimmt zu, stellte Phönix fest. Sollen wir ein Einsatzkommando der Kaisergarden benachrichtigen?
    Es wäre ein offenes Eingeständnis unserer Fehlbarkeit! widersprach Osiris heftig. Nein, auf keinen Fall!
    Leise schlichen sie die Treppe hinab. Ihre PSI-Sinne waren nun weit geöffnet. Nichts regte sich. Außer dem immer unruhiger werdenden Bewußtsein ihres Lockvogels.
    Ist dies tatsächlich der Ort der Zusammenkunft? fragte Phönix erneut. Dann müßten wir die Gedankensignale der anderen Verschwörer empfangen. Das jedoch ist nicht der Fall.
    Vielleicht, gab Osiris zurück, während er vorsichtig weiter die Stufen hinabschritt, sind sie noch nicht eingetroffen. Vielleicht ist der Locker der erste.
    Die Gedankenstimme des Lockers verstummte übergangslos. Die drei Supertreiber blieben abrupt stehen, suchten, fanden aber nichts.
    Die ganze Situation gefällt mir ganz und gar nicht, sandte Phönix aus. Wir sollten die Kaisergarden benachrichtigen.
    Aber wieder stieß er mit diesem Vorschlag auf die heftige Abneigung seiner beiden Clonbrüder.
    Für einen Augenblick nahmen sie fernen Schmerz wahr. Es war irritierend.
    Das Implantat Valdecs, vermutete Odin. Ich hatte für eine Sekunde den Eindruck, es sei nicht mehr vorhanden.
    Überreizung, gab Osiris zurück. Konzentrieren wir uns lieber auf die vor uns liegende Aufgabe.
    Er setzte sich wieder in Bewegung. Die letzten Meter lagen im Halbdunkel. Osiris und seine beiden Clonbrüder waren auf Licht nicht angewiesen. Sie sahen mit anderen Augen und nahmen mit anderen Sinnen wahr. Der Locker war verschwunden. Durch eine breite, aus Hartprotop bestehende Tür direkt am Treppenabsatz. Und seine Gedankenstimme schwieg noch immer.
    Das läßt nur einen Schluß zu, meldete sich Odin. Eine psionische Abschirmung. Wer immer auch dieser konspirativen Gruppe angehört, er verfügt über ausgezeichnete Mittel. Und jetzt haben wir auch die Antwort auf die Frage, warum diese Verschwörer nicht unserer umfassenden hypnosuggestiven Beeinflussung unterlagen: Sie hatten sich rechtzeitig abgeschirmt.
    Eine Falle, vermutete Phönix erneut und betrachtete die verriegelte Tür mit deutlichem Mißtrauen.
    Selbst wenn du recht hast, Phönix, gab Odin zurück. Wer könnte es mit uns aufnehmen?
    Sie sondierten gemeinsam. Aber die Abschirmung war so stark, daß ihre kollektive Gedankensonde nicht durchdrang.
    Osiris trat an die Tür heran und ermittelte mit einem kurzen psionischen Abtasten den Verriegelungsmodus. Ein nur einfacher elektronischer Code, dem leicht der Bestätigungsimpuls zugeführt werden konnte.
    Er sah seine beiden Clonbrüder an.
    Also gut. Versuchen wir es. Uns ist niemand gewachsen.
    Impulsabstrahlung. Die Tür schwang auf. Und die Supertreiber warfen sich in den hell erleuchteten Raum.
    Fast im gleichen Augenblick fraß sich Schmerz in ihre Gedanken. Osiris ignorierte die Pein, wenn er auch über das Ausmaß erstaunt war, formte einen gemeinsamen psionischen Speer und zielte damit auf die Abschirmung.
    Der Schmerz potenzierte sich.
    Sarym-Schirme! heulte Phönix’ Gedankenstimme. Sie haben Sarym-Schirme!
    Das war noch nicht alles. Kaum war ihr erster Angriff zurückgeschlagen, als sich eine fremde Gedankensonde einen Weg in ihre Bewußtseine bahnte.
    Es sind Agenten Chan de Nouilles! rief Odin. Schatten! Und sie tragen Multisensorische Masken, die ihre PSI-Fähigkeiten drastisch verstärken. Phönix hatte recht. Wir hätten vorsichtiger sein sollen …
    Dazu ist es jetzt zu spät, gab Osiris betroffen zurück. Der Schmerz nahm weiter zu. Etwas legte sich einem Schraubstock gleich um ihr Denken. Es wurde Zeit zum entscheidenden Vorstoß. Oder der Schmerz verbrannte die PSI-Sektoren ihrer Hirne.
    Jetzt!
    Und sie schlugen gemeinsam zu.
    Sie wischten die Blockade beiseite. Die psionische Umklammerung lockerte sich infolge ihres brachialen Vorstoßes. Eine Detonation grollte durch den Raum. Rauch trieb dahin, von der

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