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Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Titel: Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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gerötet. Und er erinnerte sich an das alptraumhafte Bild des auseinanderplatzenden Planeten. Die Vakuumqualle hatte sich nicht einmal angestrengt …
    »Weitere Probleme kommen hinzu«, fuhr Cosmoral Yazmin fort. »Die ehemals dem Konzil zugehörigen Konzerne werden offenbar wieder aktiv. Wir haben die Gefahr der subversiven Tätigkeit, die von den entmachteten Geschäftsleitungen ausgehen kann, offenbar unterschätzt. Ich weise in diesem Zusammenhang nur auf das Attentat in der Ziolkowskiwerft hin.«
    »Und die F.F.D.E.?« fragte Frost eisig. »Und die Gewerkschaften? Und die anderen konspirativen Gruppen?«
    »Stellen im Augenblick keine Gefahr dar«, erklärte die Kaiserqueen. »Die Führungskader befinden sich in Haft. Die hypnosuggestive Beeinflussung durch die Supertreiber hat den Tätigkeiten dieser Organisationen den Nährboden entzogen. Vorerst.«
    Valdec erhob sich und trat an das breite Fenster. Weit unten, zu Füßen des Kaiser-Doppelturms, erstreckte sich Neu-Berlin: ruhig, friedlich.
    »Wir kommen an der Warnung Tserins nicht vorbei«, sagte er langsam. »Wir alle waren Zeugen dieser Machtdemonstration. Die vordringlichste Frage, die sich uns im Augenblick also stellt, lautet: Wie reagieren wir? Was unternehmen wir? Können wir uns gegen einen möglicherweise erfolgenden Angriff der Schwellenmächte, posttechnischen Zivilisationen und Entitäten schützen?«
    Niemand antwortete.
    Der Kommunikator auf dem Schreibtisch summte. Valdec schaltete ihn ein. Der Bildschirm erhellte sich und zeigte das Abbild einer jungen Kaiserqueen.
    »Ja?«
    »Die lunaren Überwachungsbasen haben soeben einen Funkspruch von der Basis Pluto aufgefangen«, sagte sie mit klarer, wohlakzentuierter Stimme.
    »Überspielen Sie ihn hierher«, forderte der Lordoberst sie auf. Ein anderer Bildschirm erhellte sich. Buchstaben- und Zahlenkolonnen wanderten schillernd von links nach rechts.
    Cosmoral Yazmin trat unaufgefordert an Valdecs Seite. Sie hielt unwillkürlich den Atem an, als sie die Nachricht las.
    »Angriff auf die Verteiler- und Empfangsstation außerhalb der Plutobahn«, sagte sie halblaut. »Station zerstört. Sichere Feststellung von Aktivitäten eines Extraterrestriers.« Es kamen noch einige Einzelheiten hinzu. So auch die Tatsache der Zerstörung einer angreifenden Kampfjägerstaffel.
    Valdec ließ sich wieder in einen Sessel sinken. Sein Gesicht wirkte fahl; sein Blick war nach innen gerichtet.
    »Es beginnt also bereits in einem weitaus größeren Maßstab, als wir bisher ahnen konnten«, kam es langsam von Frosts Lippen. »Sie unterbrechen die Nachschubwege.«
    Yazmin schüttelte den Kopf. Ihr Haar war wie ein wogender Schleier aus dunklem Licht.
    »Nein, nicht die Nachschubwege. Das interessiert die Entitäten und ihre Ausführer überhaupt nicht. Sie unterbinden die Kaiserkraft-Raumfahrt. Und die COSMODROM-Basen als interstellare Umlenkpunkte sind dafür ideal. Sie eliminieren diese Basen, und die Superschlepper rasen mit ihren Photonenbrennern weiter ins Nichts. Kein KK-Triebwerk arbeitet mehr.«
    Valdec sah auf.
    »Liegen bereits ähnliche Meldungen aus anderen Bereichen des Sternenreiches vor?« erkundigte er sich.
    Das Gesicht der Queen auf dem Bildschirm wandte sich kurz ab. Dann: »Nein, Lordoberst. Bisher nicht. Aber bitte bedenken Sie die Probleme der Kommunikation, wenn sie über interstellare Entfernungen erfolgt. Wir erwarten einen schnellen KK-Kurier in … zwei Tagen und sieben Stunden. Vielleicht erfahren wir dann nähere Einzelheiten.«
    »Gut.« Kurzes Nachdenken. »Schicken Sie einen Frachter und einen Schlachtkreuzer zur Pluto-Basis. Unbeschädigte Container müssen geborgen werden.«
    »Gehört und bestätigt.«
    »Wieviel Zeit geben sie uns wohl?« fragte Zarkophin. Er sprach mehr zu sich selbst. »Ein paar Tage? Oder einige Monate?«
    »Der Zeitfaktor«, wies ihn Cosmoral Yazmin kalt zurecht, »ist ohne Belang. Wir können die KK-Raumfahrt nicht einstellen. Der totale ökonomische Zusammenbruch wäre die unvermeidliche Folge. Dann könnten uns auch die Supertreiber nicht mehr helfen. Dann käme es tatsächlich zum Krieg der Kasten.«
    Stille.
    Nur das Summen der verschiedenen Elektroniken, der Klimaanlage, der verborgenen Waffeneinrichtungen, der Sondierungs- und Analysefelder.
    »Vielleicht …«, sagte Valdec. Er schaltete den Kommunikator erneut ein und sagte: »Verlangen Sie eine Dringlichkeitsauskunft in Sachen Unternehmen Licht.« Die Kaiserqueen ließ sich nicht anmerken, ob sie

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