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Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Titel: Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Gedanken drangen: Aromastoffe, die Kritikfähigkeit herabsetzten; farbenprächtige Hologramme: Aufnahmen von fremden Welten und bizarren Landschaften. Relax schritten lachend an den drei Supertreibern vorbei: gekleidet in ihre bunten Gewänder, geschminkt. In manche Stirnen waren Quasijuwelen operiert. An manchen Ecken spielten Servis-Bands. Die exotischen Klänge von noch exotischeren Instrumenten dröhnten ohrenbetäubend aus gewaltigen Lautsprecherboxen, wurden von Ablenkfeldern zurückgeworfen und gewannen so eine fast dreidimensionale akustische Qualität.
    Osiris, Odin und Phönix sondierten. Nichts. Keine weiteren Anhaltspunkte. Sie betrachteten aufmerksam ihre Umgebung, aber noch aufmerksamer lauschten sie den vielfältigen Gedankenstimmen der Relax und Arbiter. Und der des Lockers.
    Es kann nicht mehr weit sein, übermittelte Odin seinen beiden Clonbrüdern. Spürt auch ihr die zunehmende Nervosität des Lockers?
    Zustimmung.
    Er ist nicht in der Lage, seine semipsionische Manipulation als solche zu erkennen. Phönix strahlte ein wenig Unsicherheit aus. Er war bei der Identifizierung des Agenten nicht dabeigewesen. Auch nicht bei dessen psychischer Transformation. Zusammen mit Isis und Thor hatte er die hypnosuggestive Beeinflussung der Bevölkerung in den Regionen TÜRK und OSTAF konsolidiert.
    Wir können völlig sicher sein, gaben Osiris und Odin zurück. Der Locker ahnt nicht, daß wir ihn als Wegweiser zu seinen Auftraggebern benutzen. Er kann es nicht ahnen. Sondiere selbst.
    Phönix folgte der Aufforderung, während sie die Flüssigkristallstraße wechselten und sich nach Osten wandten, einem Wohngebiet der Relax zu. Der Locker war rund zweihundert Meter von ihnen entfernt. Optisch war er in der Menschenmenge unsichtbar, psionisch ein gleißender Lichtpunkt.
    Ja, ihr habt recht. Meine Sorge scheint unnötig zu sein. Und doch habe ich das Gefühl …
    Ja?
    Nun, es ist merkwürdig. Ich habe irgendwie das Gefühl, es ginge nicht ganz mit rechten Dingen zu. Daß es überhaupt noch Widerstandskeime gegen Valdec gibt, ist kein gutes Zeichen. Unsere psionische Beeinflussung war umfassend und nachhaltig. Wenn dennoch einige Untergrundler durch unser engmaschiges Netz schlüpfen konnten, dann heißt das, daß sie über hervorragende psionische Abschirmer verfügen.
    Nachdenken. Vorsichtige Zustimmung.
    Das aber läßt die Identifizierung unseres jetzigen Lockers in einem ganz anderen Licht erscheinen. Vielleicht ist seine Entdeckung geplant gewesen. Vielleicht will man uns eine Falle stellen …
    Überraschung.
    Uns? Drei Supertreibern? Wer hat genug Macht, um uns eine Falle stellen zu können, die uns tatsächlich gefährlich zu werden vermag?
    Wir waren schon einmal zu sicher, gab Phönix zu bedenken. Damals, als Valdec auf Sarym eintraf. Er hatte die Macht.
    Betroffenheit. Gleich darauf aber getilgt von dem Bewußtsein, nichts ausrichten zu können.
    Sie folgten dem Locker weiter. Die Straßen wurden jetzt schmaler, der Glanz der Flüssigkristallstraßen matter. Im Westen neigte sich die Sonne dem Horizont entgegen. Hinter ihnen glühten die dreidimensionalen Werbeleuchten diverser Etablissements heller und lockender. Sie sondierten und analysierten. Weniger als ein Promille ihres Kräftepotentials war dazu erforderlich, um die Gedankeninhalte aller anderen Passanten blitzartig zu überprüfen und Feststellungen zu treffen.
    Die Lage hatte sich konsolidiert. An Widerstand dachte niemand mehr. Höchstens daran, daß die Versorgungslage bereits wieder schlechter zu werden begann. Die Agrarwelten im Innensektor des Sternenreiches waren ausgeplündert. Flüge zu den weiter draußen gelegenen Agrarplaneten aber waren nicht ohne ein gewisses Risiko, denn dort draußen wuchs die Macht des Bundes Freier Welten weiter. Und ebenso die der Treiber und Terranauten. Dort draußen war mit Hilfe neuen Mistelnachschubs inzwischen ein weitgespanntes Transportnetz entstanden. Ein Netz, das Valdec nur beneiden konnte.
    Der Locker verließ die Fließstraße und betrat ein Gebäude. Sofort verdrängten die Supertreiber alle anderen Gedanken. Hier in den Seitenstraßen von Genf, etwas außerhalb des Zentrumsrings, waren um diese Zeit nur wenige Passanten anzutreffen. In wenigen Stunden, wenn die Nacht angebrochen war, würde sich das ändern. Dann kam die Zeit der Partys und der Straßenfeste. Jetzt war es dazu noch zu früh.
    Könnt ihr etwas wahrnehmen? fragte Phönix und horchte weiter in den psionischen Äther hinein.
    Zur

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