Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens
kehrte in sein Gesicht zurück. »Wir warten nicht ab, bis die Entitäten uns angreifen. Wir greifen sie zuerst an. Und mit den KK-Fokussierern, den Blitzableitern, haben wir die ultimate Waffe in der Hand. Die Entdeckung der psionischen Schattenspur gibt uns diese Möglichkeit. Wir folgen der Spur, suchen Genessos. Dort finden wir aller Wahrscheinlichkeit nach einen Hinweis auf die Zentralwelten der Entitäten. Und wenn wir mit Großkampfschiffen über diesen Welten auftauchen, dann bleibt den Entitäten gar keine Zeit mehr, Überraschung zu zeigen. Die Kaiserkraft-Lanzen werden die Planeten auseinanderbrechen. Und damit«, er sah sich dünn lächelnd um, »ist die Gefahr ein für allemal beseitigt.«
»Es gibt nur ein Problem«, gab Osiris zu bedenken. »Wir können der Schattenspur nicht während eines KK-Transits folgen. Nur während eines psionisch gesteuerten Überlichtfluges.«
»Also durch Treiber?«
»Ja. Sonst besteht die Gefahr, die Spur wieder zu verlieren. Und ob wir sie dann noch einmal wiederfinden …«
»Nun, das ist kein Problem.« Valdec erhob sich und trat erneut an das breite Fenster. Er legte die Arme auf den Rücken. »Wir schicken eine Verhandlungsdelegation nach Sarym. Wir bieten den Terranauten einen umfassenden Waffenstillstand an. Wir berichten ihnen von den Anschlägen des Puren Halvcwar – wir haben ja eine Reihe von entsprechenden Fotos – und der Warnung der Vakuumqualle. Wir geben unsere Absicht zu erkennen, die KK-Raumfahrt tatsächlich umfassend einzustellen. Aber wir geben auch zu bedenken, daß die Einstellung nicht von heute auf morgen erfolgen kann, wenn nicht Millionen von Menschen sterben sollen. Wir bitten die Terranauten, uns Misteln und eine Loge zur Verfügung zu stellen, damit wir Genessos anfliegen und dort einen Hinweis auf die Raum-Zeit-Koordinaten der Zentralwelten der Entitäten suchen können.«
»Sie vergessen nur eins«, sprach Cosmoral Yazmin in die auf Valdecs Worte folgende Stille. »Sie vergessen den fehlgeschlagenen Angriff auf Adzharis und den dortigen Weltenbaum. Ich glaube kaum, daß man uns auf Sarym mit offenen Armen aufnehmen wird.«
»Das nicht«, stimmte der Lordoberst zu. »Aber man wird uns anhören. Und man wird uns glauben. Denn wir haben die entsprechenden Beweise. Zudem werden Prometheus, Osiris und die anderen Supertreiber uns mit einem psionischen Block versehen, der nicht als Block zu erkennen ist. Selbst eine psionische Sondierung durch diese Treiberbrut wird dann nur ergeben, daß wir es tatsächlich ernst meinen.«
Es gab keine weiteren Einwände.
»Zarkophin, Sie forcieren die weitere Produktion von KK-Schlachtschiffen.« Nicken. »Cosmoral Yazmin, Sie bereiten ein Treiberschiff für den Einsatz vor. Die Einzelheiten erfahren Sie später. Sorgen Sie auch dafür, daß alle im Augenblick zu entbehrenden Schiffe auf Kampfeinsatz umgerüstet werden. Wir ziehen eine Einsatzflotte zusammen, die dann startet, wenn die Zentralwelten der Entitäten lokalisiert sind …«
*
Liebe ist neben dem Verstand das kostbarste Gut, das wir besitzen. Sexualität kann den Geist befreien. Sexualität ist so wichtig wie die Klarheit der Wasser.
Und darum werden unsere jungen Familienmitglieder im vielfältigen Gebrauch der Liebe so unterwiesen wie im Kampf. Sie sollen in der Lage sein, Freude zu schenken und entsprechend zu empfangen.
Gebt euch nicht der Traurigkeit hin. Verdrängt die Depressionen.
Denn das Leben ist zu kurz, als daß wir es auf diese Weise verschwenden dürfen …
(Glückseligkeitstexte der Schianta)
*
Viele Tage lang waren Djirad und sein junger Schüler Catala nach Süden geschwommen: einmal in den Geringen Tiefen, dann wieder in den Mittleren und Tiefen Wassern, wo man sich nur mit Hilfe der Erstaugen zu orientieren vermochte.
Sie hatten gesucht.
Aber sie hatten nicht gefunden.
Ihre Sonarrufe hallten als verzerrte Echos wider. Und niemals vernahmen sie die Antwort eines Artgenossen. Alles um sie herum blieb geisterhaft still. Als sei die Welt, wie sie sie kannten, inzwischen ausgelöscht worden. Als wären Djirad und Catala die einzigen Überlebenden einer weltweiten Katastrophe.
Wenn sie in den Geringen Tiefen schwammen, konnten sie weit über sich manchmal die beiden Glanzpunkte erkennen. Einer hatte sich verändert: Er war nun karmesinrot und blähte sich manchmal auf. Dann nahm die Hitze so unerträglich zu, daß sie die Geringen Tiefen verlassen und die Tiefen Wasser aufsuchen mußten. Doch selbst
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