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Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Titel: Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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außerhalb der Zentralkugel begab.
    Ich konnte mir vorstellen, welche Aufregung mein Alarm bei der Freischicht verursachte.
    Schon fünf Sekunden später meldete sich die Stimme von Claude Farrell. Ich sah ihn förmlich mit einer dicken Zigarre vor mir, nervös paffend, weil ihm der Alarm an die Nieren ging. »He, Llewellyn, willst wohl ausprobieren, ob wir auf dem Posten sind, was?«
    »Ein blinder Passagier!« klärte ich ihn knapp auf.
    »Was?« fragte er verdutzt. Ich hörte ein paar heftige, saugende Geräusche. Natürlich, Farrell mit seiner Zigarre. Man würde es jetzt schwer haben, ihn zu sehen, weil er sich wie meistens mit einer dicken Qualmwolke umgab. Ich hatte ihm einmal zu erklären versucht, daß er mit den Zigarren systematisch seinen wertvollen Körper zerstörte – wertvoll vor allem deshalb, weil er nur einen von der Sorte hatte.
    Es war ungefähr so, als würde man einem Genessaner erklären, daß das Leben in einer Kommune schöner sei als jeder Individualismus – falls es wirklich stimmte, was man den Genessanern nachsagte.
    Farrell lachte plötzlich los. »Du bist ein verdammter Witzbold, Llewellyn. Einen so zu erschrecken.«
    Jetzt meldeten sich die anderen von der Freischicht. Ich gab meinen kurzen Bericht und übermittelte die mit den Mikrophonen aufgenommenen und vom Minicomputer aufgezeichneten Geräusche an die Zentraleinheit der Ebene.
    Das weckte die Sicherheitseinrichtungen, an die natürlich alle Container im gleichen Maße angeschlossen waren wie die Zentralkugel.
    Es dauerte nur Sekunden, bis die Zentraleinheit ihr Urteil abgab: »Nichts festzustellen«, ertönte es unerbittlich in meinem Helm. »Die Sicherheitseinrichtungen können keinen blinden Passagier orten. Die Systeme bleiben in Bereitschaft.«
    Claude Farrell wollte wieder eine bissige Bemerkung loswerden. Ich filterte ihn einfach aus. Jetzt konnten alle dem Gespräch mit dem Computer folgen, aber nicht mehr selber daran teilnehmen.
    Gewiß waren sie schon auf dem Weg zur Zentralebene, dem Zentrum der Sicherheitssysteme. Frost hatte sich zwar noch nicht bei mir gemeldet, aber es war sicher, daß er den Alarm nicht verschlafen hatte.
    Ich mußte im stillen Abbitte leisten, weil ich ihn zunächst verdächtigt hatte. Dabei hatten die kleinen Hinweise auf den blinden Passagier gedeutet.
    In Kommunikation mit dem Sicherheitscomputer lief ich den Gang entlang. Jeder Quadratmeter, den ich durchsuchte, wurde gleichfalls vom Computer überprüft. Nach dem Motto, daß menschliche Augen in Kombination mit den künstlichen Augen einer Recheneinheit mehr sehen konnten.
    Ich probierte es auch an sämtlichen Türen. Sie waren verschlossen, und der Computer stellte fest, daß in den Räumen dahinter alles unverändert war.
    Grund zu dem Verdacht, daß der blinde Passagier absichtlich eine Spur hinterlassen hatte, um mich auf ihn aufmerksam zu machen – aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht war es sogar ein großer Fehler gewesen, die Sicherheitssysteme zu wecken?
    Ich hatte die Hälfte des riesigen Containers bereits durcheilt, ohne eine weitere Spur entdecken zu können, und da sah ich die merkwürdige Erscheinung direkt an einer Gangbiegung: Es war ein diffuses Leuchten, das die Lampen des Ganges bei weitem überstrahlte, aber keinen Schatten warf. Es war ein merkwürdiger Eindruck, der mich unwillkürlich stoppen ließ. Ich war überzeugt davon, daß dieses Leuchten überhaupt kein Licht verursachte, sondern nur in sich selbst wirksam war – um auf sich aufmerksam zu machen. Wie eine helle, aber völlig abgeschirmte Lichtquelle.
    Ein paradoxes Erlebnis, das nicht verständlicher wurde, als die Lichtquelle langsam um die Ecke bog und ganz in mein Blickfeld geriet. Sie schwebte wie eine kleine, künstliche Sonne in Kopfhöhe. Ich blinzelte hinein, ohne Formen erkennen zu können. Es blendete mich nicht, aber in meinem Gehirn entstanden ein schmerzhaftes Glitzern und Gleißen.
    PSI!
    Die Erkenntnis brachte mich dazu, sofort meine Gedanken abzublocken. Gleichzeitig verschwand das Leuchten spurlos.
    »Was ist los?« fragte der Sicherheitscomputer in seiner menschenähnlichen Art. Ich hatte mich daran gewöhnt und antwortete automatisch:
    »Hast du etwas orten können?«
    »Was?«
    Ich schilderte das Erlebnis.
    »Es ist mir nicht möglich, PSI-Phänomene zu orten, es sei denn, es handelt sich um einwandfrei erfaßbare Auswirkungen, in meinem Programm bereits vorgemerkt.«
    »Danke für die Belehrung«, knurrte ich und schritt auf

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