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Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Titel: Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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gesamten Versammlung das einzige Wesen, das diesen Raumsektor verlassen konnte, ohne dabei sein Leben lassen zu müssen. Cantos’ herausragende Fähigkeit war die Anpassungsfähigkeit.
    Aber war Cantos der einzige Genessaner dieser Art? Wenn ja, wie hatte er dann zu einem so ausgereiften Raumschiff gelangen können?
    Ich bezweifelte, daß Cantos eine Einzelerscheinung war. Nur hatte er die Logenmitglieder so ausgewählt, um nicht zuviel über die Wirklichkeit von Genessos zu verraten.
    Seine Aufklärung war nur scheinbar erfolgt. Er hatte nicht nur Widersprüchlichkeiten erzeugt, sondern bewußt Fehlinformationen gegeben. Alle Erklärungen hatte er nur abgegeben, um ein schlüssiges Bild zu erzeugen, um Fragen vorzubeugen und das Vertrauen der Lenker zu erobern, damit die ihm halfen, Genessos zu retten. Mittels der Kosmischen Sporen. Ich war enttäuscht über Cantos, als ich an diesem Punkt meiner Überlegungen angelangt war.
    Dann öffnete ich die Augen und blickte hinüber.
    Kontakt mit den Kosmischen Sporen. Sie sahen aus wie Samenkapseln, hatten natürlich gewachsene Segel von gigantischen Ausmaßen und »ritten« auf dem Sonnenwind.
    Und sie benutzten die Weltraumstraßen, um die gigantischen Entfernungen im All zu überwinden.
    Die Knospen kamen, um die Ordnung in diesem Sektor wiederherzustellen. Ich brauchte mich nicht darum zu kümmern. Es gehörte nicht zu meinen Aufgaben.
    Cantos und die anderen Genessaner in der Loge waren beschäftigt. Cantos hatte mir die Rolle des Beobachters zugestanden, und ich nahm mir fest vor, dieser Rolle gerecht zu werden.
    Allerdings nicht ganz so, wie Cantos es sich gedacht hatte.
    Jetzt konnte er es nicht kontrollieren. Ich nutzte es auf meine Weise.
     
    *
     
    Ich zapfte das ungeheure Reservoir von PSI-Energien an, die mir trotz aller Störungen zur Verfügung standen. Zweifelsohne gelangten diese Energien durch die Weltraummembran zu mir, aber das hatte nichts mit dem Wesen zu tun, das »auf der anderen Seite« lauerte. Es hatte keinen Einfluß darauf, weil es wahrscheinlich gar nicht in der Lage war, mich zu orten.
    Ich war ein Fremdkörper im PSI-System von Genessos, wurde als solcher jedoch akzeptiert, weil das System ohnedies gestört war.
    So konnte ich mich frei bewegen.
    Ich entfaltete das Potential und war überrascht über meine Möglichkeiten. Allmählich begann ich zu begreifen, was das für ein Leben war. Ich verstand, wie die mir bereits bekannten Genessaner existieren konnten. Jedem von ihnen stand dieses Potential zur Verfügung.
    Ich setzte es rücksichtslos ein und unterlag dabei meiner menschlichen Neugierde.
    Ich war Llewellyn. Sollte ich nicht meinem Ruf treu bleiben? Man kannte mich mit meiner Neigung zur unkonventionellen Handlungsweise.
    Die PSI-Energien formten sich zu einem starken Feld, mit dem ich mich umgab. Ich verlor den Boden unter den Füßen.
    Hier brauchte ich kein Raumschiff. Es war phantastisch und erregend zugleich. Wie Dawos oder einer seiner Gefährten raste ich von der Planetenoberfläche weg und erreichte den freien Raum.
    Wie Dawos und seine Gefährten spürte ich die labilen Stellen auf, die geflickt werden mußten.
    Es waren zu viele. Wenn ich ein Loch zu stopfen versuchte, brach an anderer Stelle ein neues auf.
    Wenn mehrere undichte Stellen gleichzeitig betroffen waren, gab es eine Kettenreaktion.
    Es standen mehrere unmittelbar bevor. Die letzte, allesvernichtende Katastrophe würde bald beginnen.
    Ich hoffte, daß die Kosmischen Sporen schneller waren.
    Doch ich durfte mich nicht darum kümmern. Es war einfach nicht mein Problem. Ich nutzte die Gelegenheit, um Erkenntnisse zu erlangen, die Cantos mir sonst versagte.
    Und wenn es das einzige war, was ich noch tun konnte, ehe die letzte Katastrophe auch mich vernichtete.
     
    *
     
    Gedankenschnell durcheilte ich den Weltraum. Ich befand mich im Orbit von Genessos.
    Am Nordpol befand sich der einzige Berg des gesamten Planeten. Irgendwie erlangte ich den Eindruck, als wäre das der Nabel dieser Welt.
    Ich wollte mich näher darum kümmern, aber die Zeit drängte. Ich mußte mich beeilen. Ich wollte andere Genessaner kennenlernen als die, die uns Cantos vorführte.
    Millionen und nicht nur Hunderte. Millionen von Genessanern, die anders veranlagt waren als Dawos und seine Gefährten. Mit ihnen konnte man keine Superloge bilden. Sie konnte man auch nicht bitten, Genessos zu helfen. Sie lebten in einer eigenen Vorstellungswelt und nutzten die PSI-Energien in anderer Weise.
    Ich

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