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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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eingefallen.
    »Thor 51 hat sich erholt«, murmelte sie schwach und trat ein.
    Tatsächlich. Thor 51 drängte sich hinter ihr vorbei und betrat die Zentralebene im Computerring.
    Er erschien so wie sonst. Von Krankheit keine Spur.
    Isis 31 schwankte verdächtig, als hätte sie zuviel getrunken.
    »Was ist mit ihr?« fragte ich.
    Jana zuckte die Achseln. »Frage lieber, was mit uns ist, Llewellyn: Unsere Treiberkräfte funktionieren nicht mehr!«
    »Wie bitte?« entfuhr es mir.
    Ich sah Morgenstern, Cloud und Cantos an, doch sie gaben sich ruhig, als würde diese Äußerung keinerlei Überraschung für sie bergen. Ich lauschte in mich hinein.
    Alles normal!
    »Llewellyn!« schrie Scanner Cloud plötzlich auf. Der Psyter brach zusammen, ehe Morgenstern es verhindern konnte.
    Ich sprang zu ihm hinüber und wollte mich nach ihm bücken.
    Da packte mich eine unsichtbare Kraft und trieb mich zurück.
    Unwillkürlich setzte ich mich zur Wehr – mit PSI. Es gelang. Ich konnte die unsichtbaren Fäuste, die nach mir stießen, abwehren.
    Scanner Cloud wälzte sich schreiend am Boden. Morgenstern kam nicht an ihn heran. Cantos stand abseits. Seinem unmenschlichen Gesicht war nicht anzusehen, was in ihm vorging. Aber er machte keinerlei Anzeichen, Cloud zu Hilfe zu eilen.
    Ich kämpfte mich wie durch zähen Sirup zu dem Gestürzten hin. Jetzt kam auch Jana, aber etwas packte auch sie und schleuderte sie quer durch die Zentrale. Sie landete auf einem Computerblock, krümmte sich jedoch rechtzeitig zusammen wie eine Katze. Deshalb verletzte sie sich nicht.
    Ich kümmerte mich nicht mehr länger um sie.
    »Cloud!« sagte ich, und meine Worte flossen so zäh von meinen riemenumrandeten Lippen wie der Sirup, durch den ich mich bewegen mußte.
    Alles erstarrte in Zeitlupe. Die Zeit wurde gedehnt, der Raum verzerrt. Die Bewegungen der Menschen stoppten. Jana zog sich auf einmal in die Länge, als würde sie aus Kaugummi bestehen. Die hochgewachsene Gestalt von Cantos wurde zu einer grünen Kugel mit häßlichen Auswüchsen.
    Ein Grollen entstand, das anscheinend aus jenseitigen Gefilden zu mir drang.
    Scanner Cloud lag ruhig am Boden. Er wälzte sich nicht mehr und schrie auch nicht mehr. Er schaute mich an, ohne mich jedoch zu sehen. Sein Blick wanderte ab, zur Seite.
    Scanner Cloud sah ganz normal aus.
    Ich blickte auf meine Hände. Auch mein Körper, umwickelt mit goldenen Riemen, erschien normal.
    Scanner Cloud murmelte etwas, und da tauchten die Lichtschemen auf: durchsichtige Gebilde, die einen irren Reigen tanzten, das Grollen verjagten und es in ein helles Zirpen verwandelten. Es kletterte die Tonleiter empor und marterte mein Gehör. Ich glaubte, im nächsten Augenblick müßten meine Trommelfelle platzen.
    Die Schemen tanzten immer schneller umher. Wenn sie mich berührten, durchzuckte es mich wie ein Stromstoß. Ich wehrte mich innerlich gegen die Erscheinungen, weil ich ahnte, um was es sich handelte: Banshees – isolierte Seelen, die dazu verdammt waren, in Weltraum II zu leben. Anders konnte es nicht sein.
    Der Mensch des Mittelalters hätte Geister dazu gesagt. Ich sah es weniger mystisch. Für mich waren diese Erscheinungen real erklärbare Dinge. Es war nicht das erste Mal, daß ich mit ihnen konfrontiert wurde. Das erste Mal geschah das auf der Terranautenbastion Rorqual.
    Es durchfuhr kurz mein Denken, ohne daß meine Gedanken dabei verweilten. Es war Vergangenheit. Jetzt wollte ich wissen, was das Banshee-Phänomen auf der JAMES COOK verursachte.
    »Llewellyn!« stöhnte Scanner Cloud, und da war mir, als würde jemand über meine Augen wischen. Dunkelheit breitete sich aus. Ich schien zu schweben. Jemand schickte mir ein Bild. Es war ein alter, sehr weise aussehender Mann mit einem langen grauen Bart. Er blickte nicht mich an, sondern wandte sich an einen anderen.
    Ich sah den alten Mann nicht selber. Das wurde mir schnell klar. Es war die Übermittlung von einem anderen. Er übertrug sein Erlebnis auf mich.
    Ich hörte die Stimme von Scanner Cloud, und er sprach zu dem Alten: »Merlin III, du hast mich gerufen?«
    »Scanner, es ist wichtig«, sagte der Alte, ohne seine Lippen zu bewegen. »Ihr müßt zurück nach Genessos. Es ist äußerst dringend. Nehmt Kontakt mit Lineasker, der Eremitin vom Berge, auf. Achtet auf ein bestimmtes Gebiet von Genessos. Am Nordpol. Es ist ständig von Wolken umhüllt. Tafelberg!«
    »Merlin!« rief Scanner Cloud aus Leibeskräften.
    Der Alte hob den rechten Arm. Seine Gestalt war

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