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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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gebildet, hatten die Kosmischen Sporen gerufen, damit die Instabilität des Raumsektors um Genessos wieder behoben wurde.
    Es hatte geklappt. Scheinbar war alles wieder beim alten.
    Wir betraten die Zentralebene der JAMES COOK. Das Expeditionsraumschiff war ein Treiberraumer mit einer Gesamtlänge von immerhin achthundert Metern und einem Durchmesser der auf dem Mitteldorn aufgesetzten Zentralkugel von zweihundertdreißig Metern. Die an dem Dorn angeflanschten Container enthielten diverse Ausrüstungsgegenstände und Vorräte. Die JAMES COOK war mit acht Ringos und zwölf Raumjägern ausgestattet.
    Bei der JAMES COOK war auf den Kaiserkraftantrieb verzichtet worden, weil die gesamte Menschheit auf Kaiserkraft verzichten wollte.
    Kaiserkraft war der technische Ersatz für die Treiberraumfahrt, wie sie vorher betrieben worden war und jetzt wieder aktuell sein mußte. Treiber waren Menschen mit PSI-Fähigkeiten. Sie lenkten und »trieben« das Raumschiff mittels Weltraum-II-Energien als Loge.
    Alle warteten in der Zentralebene auf uns, Jana die Hexe, Mater Lian, Shyla D’honor, Ana Madashi, Tse Irlowna, Kalia und Lem Odebreit – die ehemalige Loge des Raumers IRMINSUL.
    Silent Chorp, der Terranaut, den ich dazu bestimmt hatte, Frost nicht aus den Augen zu lassen, weil ich Frost nicht traute: Frost war der Delegat von Valdec. Er vertrat den Herrn über die Menschheit. Vor dieser Expedition waren Feinde zwar nicht zu Freunden geworden, aber ein gemeinsames Ziel hatte sie zusammengeschweißt.
    Wenigstens schien es so. Nur konnten die Terranauten nicht so recht daran glauben.
    Ich am wenigsten, obwohl ich größtenteils so tat, als würde ich alles in Ordnung finden.
    Die gemeinsame Sache diente der Menschheit an sich. Da konnte man sich schon einmal beherrschen.
    Ich sah Frost kurz an. Dieser Mann, der, wie Valdec und Konsorten, so lange Zeit zu den Todfeinden der Terranauten gehört hatte, hielt dem Blick stand. Manchmal wurde ich nicht klug aus ihm. Erschien es nicht so, als wäre er niemals in der Lage, mit uns falsches Spiel zu treiben?
    Mein Blick glitt weiter zu Altamont O’Hale, Angila Fraim, Serge Serge Suvez, Claude Farrell (wie gewöhnlich verpestete er die kostbare Luft auf der Zentralebene mit einer dicken Zigarre; ich hätte nicht wissen wollen, wie seine geteerte Lunge aussah) und Sirdina Giccomo.
    Alle vollzählig zum Rapport erschienen. So sah es aus.
    Ehe ich etwas sagen konnte, traten Morgenstern und Scanner Cloud vor. Ihre Haut war durch den pflanzlichen Symbionten grün gefärbt, zahllose winzige Blätter wuchsen aus ihren Poren. Außerdem verfügten sie durch die Grünen Partner über PSI-Kräfte.
    »Wo sind die Supertreiber Isis 31 und Thor 5l?« fragte Morgenstern.
    Ich schwieg verblüfft, hatte ich die beiden doch total vergessen. Was war mit mir los? Was machte mich so unaufmerksam und konfus?
    Frost antwortete: »Sie sind krank!«
    Drei einfache Worte, die allerdings von ungeheurer Tragweite waren. Zwei kranke Supertreiber?
    Die beiden waren Monster, obwohl sie die Körper von Menschen besaßen. Sie waren in den Retorten der Kaiser-Wissenschaftler entstanden. Man hatte sie »geclont« und dabei PSI-Kapazitäten eröffnet, die man sagenhaft nennen konnte.
    Ich hatte das stumme Ringen auf PSI-Ebene zwischen einem Supertreiber und Cantos erlebt. Cantos hatte gesiegt, aber wohl nur, weil wir uns im Raumsektor von Genessos befunden hatten. Eine fremdartige Umgebung – selbst für die Supertreiber.
    Ich sah Cantos von der Seite an. Er sagte: »Ich verstehe, warum ihr alle versammelt seid. Ich spüre eure Sorgen.«
    Jana schnappte: »Sorgen um zwei Supertreiber? Ob nun zwei Monster mehr oder weniger – was macht es schon aus?«
    Ihre Aversion war nur zu verständlich, denn die beiden Supertreiber hatten sich sehr schlecht benommen. Sie waren von einem einzigartigen Hochmut. Sie fühlten sich als »wahre Menschen« und sahen uns als halbe Tiere an, die man züchtigen, dressieren und bevormunden mußte – oder töten, wenn sie nicht mehr nutzten oder gar im Wege waren.
    Ich wußte, daß Frost sie dennoch im Griff hatte, selbst wenn mir nicht bekannt war, wie er das anstellte.
    Die Supertreiber waren sozusagen Valdecs Eigentum!
    Ich wollte mich an dem Gespräch beteiligen, denn die Versammelten machten sich tatsächlich Sorgen. Wenn nicht um die angeblich kranken Supertreiber, um was sonst?
    In diesem Augenblick glitt ein Schott auf. Isis 31 erschien. Ihre Augen schienen zu glühen. Ihre Wangen waren

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