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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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progressiv abnimmt. So was ist doch vollkommen widersinnig.«
    »Für unsere Begriffe, ja«, äußerte Llewellyn nach kurzem Überlegen. »Ich glaube allerdings, wir dürfen erwarten, daß die Superzivilisationen, die ja weitgehend auf Technik und Technologie verzichten, auf eine uns womöglich noch unbegreifliche Art und Weise PSI-Kräfte auch in ihren Alltagsangelegenheiten und allen ihren Einrichtungen anwenden. Insofern wär’s nicht ganz unlogisch, wenn weniger wichtige Anlagen in den äußeren Bereichen ihres Machtzentrums mit herkömmlicher Energieerzeugung betrieben würden, im Innern dagegen, wo sich ihre wirklich entscheidenden Institutionen und Installationen befinden müssen, ausschließlich PSI benutzt wird. Das könnte die Erklärung sein.«
    »Hat Scanner Cloud denn inzwischen PSI-Kontakt? Oder wenigstens in erwartbarem Umfang psionische Impulse festgestellt?«
    »Ich rechne jeden Moment mit seiner Nachricht«, erwiderte Llewellyn lahm.
    Jana sprach genau das Problem an, welches den Riemenmann gegenwärtig am meisten beschäftigte und worüber er auch in der Unterhaltung mit Frost geschwiegen hatte. Auf Llewellyns Wunsch hatten sich Scanner Cloud, Morgenstern – zwei der Neuen Lenker – und Sardina Giccomo in den Versammlungsraum der JAMES COOK zurückgezogen, um frühzeitig einen telepathischen Kontakt zu den Entitäten herzustellen. Aber schon nach wenigen Minuten war Scanner Cloud mit der Mitteilung gekommen, daß alle diesbezüglichen Anstrengungen mißlängen. Llewellyn hatte die Kontaktgruppe um Serge-Serge Suvez und Angila Fraim verstärkt und von neuem an die Arbeit geschickt. Nun erinnerten Janas Fragen ihn daran, daß ein endgültiger Bescheid von Scanner Cloud noch ausstand. Diese unvermutete Schwierigkeit, mit den Entitäten eine telepathische Verbindung zustande zu bringen, war ihm rätselhafter als alles andere, das zur Verwunderung Anlaß geben mochte.
    In diesem Moment kam Silent Chorp zurück auf die Zentralebene, kurz nachdem Frost sie wieder verlassen hatte. Llewellyn erkannte in der Miene des jungen, von Geburt an stummen Treibers äußerstes Befremden. Bestürzt schwang sich der Riemenmann aus dem Konturensessel.
     
    *
     
    Silent Chorp hatte höflich angeklopft, weil er mit der Gegenwart der Supertreiber rechnete, und Frosts Quartier erst nach einem barschen »Herein!« betreten. Drinnen saß Thor 51 auf einem unsäglich unbequemen Stuhl und gab sich anscheinend irgendwelchem düsteren Grübeln hin. Auf den ersten Blick bemerkte Silent Chorp, daß sich in dem Raum tatsächlich ein Aquarium befand.
    Der Supertreiber zuckte zusammen, als Silent Chorp sich sofort telepathisch mit ihm verständigte, aber dann entsann er sich offenbar an das Handikap des Treibers. Dennoch war er arrogant und flegelhaft genug, um die Unterhaltung seinerseits mündlich zu führen. »Was wollen Sie, Knäblein?«
    Ich komme wegen des Aquariums, telepathierte Silent Chorp. Ich wußte gar nicht, fügte er hinzu, daß eins an Bord ist. Haben Sie es mitgebracht?
    »Selbstverständlich nicht!« schnauzte Thor 51. »Wir befassen uns nicht mit so einem kindischen Kram. Beseitigen Sie diese Schweinerei.« Er wies auf die ausgedehnte Pfütze am Fußboden. »Am besten nehmen Sie das ganze Ding mit. Wie Sie sehen, ist es undicht.«
    Ohne die Gedanken des Supertreibers anzuzapfen – wozu er mit seinem vergleichsweise bescheidenen PSI-Potential ohnehin außerstande war –, spürte Silent Chorp, daß der Supertreiber log. Wenn Sie das Wasser ausgegossen haben, müssen Sie es selber beseitigen. Es sind nur Pflanzen in dem Becken. Wieso sind denn keine Fische darin?
    »Es waren Fische darin«, sagte Thor 51 höchst ungnädig. »Allerdings sind sie vorhin verschwunden.«
    Verschwunden? Erstaunt sah Silent Chorp den Clon an. Wieso verschwunden? Und wie?
    »Sie sind verschwunden, das genügt doch wohl, oder?!« Der athletische Supertreiber stand auf und stemmte mit herausfordernder Gebärde die Fäuste in die Hüften. »Hier dreht’s sich um Vorgänge, in die Ihre Terranautenhäuptlinge Bürschlein wie Sie nicht einweihen.« Er trat näher und starrte Silent Chorp, den er um mindestens dreißig Zentimeter überragte, aus seinen gelben Raubtieraugen ins Gesicht. »Also, nehmen Sie das Ding nun mit, oder muß ich’s Ihnen erst telekinetisch um den Hals wickeln?«
    Zunächst war Silent Chorp unsicher, wie er reagieren sollte. Llewellyn würde es ihm verübeln, wenn er einen sinnlosen Streit anzettelte, aber andererseits

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