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Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Titel: Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Der kurzzeitige Kontakt bereitete ihm Schmerzen. Spielerisch leicht wehrte er die Angriffe der Begleitpersonen ab. Sie waren PSI-begabt, aber die aktiven Bannschwellen in diesem Bereich des Archivs eliminierten einen Großteil ihrer Fähigkeiten. Doch selbst wenn sie psionisch vollaktiv gewesen wären, hätten sie ihm keine Schwierigkeiten machen können. Nicht ihm, einem Ausführer zweier Entitäten.
    Er glitt für einen Sekundenbruchteil in die Nichtrealität und schleuderte die Geister der Begleitpersonen zurück. Er hatte dabei keine Skrupel. Es waren Entropieverbrecher, und sie hatten eine andere Strafe verdient als diesen Kurzzeitschmerz.
    Nebenbei registrierte er, daß sich die Intensität der Zone der Entropiebeschleunigung wieder abschwächte. Das war ein Vorteil für ihn, denn nun sank auch die Absorptionsaktivität des Konnexkristalls.
    Er erweiterte seinen Diffuskörper und tastete nach der Stasisfalte, in der der Kristall zunächst gefangen war. Er zögerte. Der Transport schloß seinen Tod mit ein …
    Fürchte dich nicht vor deinem Untergang, sagten die Kommunikationsstimmen der beiden Entitäten über die Verbindung durch den Sphärentunnel. Du bist nur eine Bewußterinnerung von uns. Ein Geschöpf von pseudorealer Individualität. Führe den Auftrag aus. Du wirst vielleicht sterben, aber du wirst ganz gewiß in uns wiedergeboren werden.
    Einer der Entropieverbrecher richtete sich wieder auf und setzte zu einem neuen Angriff auf den Dunklen an. Der Diffuskörper glitt noch weiter auseinander und lenkte die gegen ihn gerichtete Kraft auf den Ausgangspunkt zurück. Es war ein merkwürdiger Fremder. Sein Wirklicher Körper – er war fest und vollreal – war hinter goldenen Riemen verborgen, die verhinderten, daß sich das tatsächlich beeindruckende psionische Potential explosionsartig entlud.
    Der Dunkle traf eine befremdliche Feststellung in dieser Nanosekunde des geistigen Kontakts.
    Der Goldene war kein Entropieverbrecher. Seine Gedankensignale – der Dunkle vermochte in ihnen zu lesen wie in einem Buch – wiesen ihn eindeutig als Gegner der Entropiebeschleunigung aus. Und diese Gegnerschaft schloß auch die Begleitpersonen mit ein.
    Die Information wird untersucht und analysiert, sagten die Quasistimmen der beiden Entitäten. Der Kristall ist zunächst wichtiger.
    Bestätigung.
    Der Angriff des Goldenen hatte den Dunklen nicht gefährden können. Der Geist des nur scheinbaren Entropieverbrechers befand sich nun in der Halbstase. Der Dunkle fragte sich einen Augenblick lang, ob er mit der vehementen Zurückschlagung des Angriffs nicht einen Fehler gemacht und Schuld auf sich geladen hatte.
    Der Kristall …
    Ja, er spürte es ebenfalls. Die Wirkliche Kontaktperson des Kristalls näherte sich rasch.
    Eine Realdatenaufzeichnung, ordneten die Entitäten an. Löse eine Realdatenaufzeichnung aus der quantenmechanischen Speichereinheit. Halte den Fremdkontakter auf.
    Bestätigung.
    Es kostet den Dunklen keine Mühe, diesen Auftrag auszuführen. Schwieriger war es schon, den Wissensspeicher aus der Stasisfalte wieder herauszulösen, ihn mit einem Teil seines Körpers festzuhalten und zu transportieren. Er versuchte, den darauffolgenden Schmerz zu ignorieren, aber die Pein verbrannte seinen Diffuskörper. Außerdem kam jetzt noch eine weitere Schwierigkeit hinzu. Der Dunkle war nicht dazu in der Lage, den Kristall so wie seinen Semikörper zu entmaterialisieren. Er konnte also nicht auf direktem Weg zum Sphärentunnel zurückkehren, sondern mußte den zeitraubenden Umweg über Nebengänge und Korridore wählen.
    Das Feuer in ihm flammte heißer.
    Beeil dich! verlangten die Entitäten. Denke daran, daß auch dein Tod nur ein Quasitod ist. Aber du mußt dich vorher durch den Sphärentunnel transferieren.
    Zustimmung.
    Vorbei an Wissensverwaltern. An Speichereinheiten. Die Entfernung zum Wahren Kontakter vergrößerte sich.
    Und der Schmerz wuchs weiter an. Bald machte er eine Bewußtverfestigung des Schattenkörpers unmöglich. Einzelbestandteile lösten sich aus dem Verbund, trieben davon und verschwanden.
    Beeil dich!
    Neue Kraft sickerte in seinen Körper. Aber auch sie vermochte die Qual nicht aus ihm zu tilgen. Der Dunkle sah sich außerstande, seine Körperstruktur noch länger im Einsverbund zu belassen. Der Konnexkristall war konzentrierte, atomare Schlacke aus dem Präuniversum. Er war unzerstörbar, und keine Macht dieses Universums vermochte ihm seinen Willen aufzuzwingen. Selbst zwei Entitäten

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