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Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Titel: Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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weniger als die Entität, nur ein Schatten ihrer wirklichen Macht. Und ich bin ausgeschickt worden, dich und deine Begleiter zu eliminieren.«
    Der Druck auf Davids Brust nahm rapide zu. Und gleichzeitig verbrannte eine Feuerlanze seine Gedanken und tilgte zunehmend seinen Willen zum Widerstand …
     
    *
     
    Irgendwann lichtete sich der Nebel. Und Claude Farrell begriff, daß die Nebelschwaden, die bis dahin die Sicht behindert hatten, von den spinnenartigen Vielbeinen erzeugt wurden, um ihre Gegner und Opfer zu täuschen und sich unbemerkt anschleichen zu können. Wenn keine psionische Kraft freigesetzt wurde, ließ die PSI-Absorption bald nach. Sie durften sich also nur auf gelegentliche, telepathische Wortwechsel konzentrieren, wenn sie es nicht sofort mit dem Blockiereffekt zu tun haben wollten.
    Was haben die mit uns vor? erkundigte sich Kalia unruhig.
    Farrell antwortete nicht sofort. Er betrachtete den Talkessel, in den der Vielbeinige nun mit seiner in Seidenfäden gefangenen Last hinabkletterte. Er beherbergte den Hort der Spinnenartigen. Es war ein Wabenbau, einer Pyramide nicht unähnlich, braungelb glitzernd im Licht der trüben Sonne.
    Ich weiß es nicht, gab Claude zurück. Er spürte die zunehmende Sorge seiner Kameraden. Warten wir es ab.
    Sie haben keine guten Absichten, vermeldete Silent Chorp. Die Nachricht war nicht dazu angetan, Farrell optimistischer werden zu lassen.
    Der Vielbeinige kletterte flink hinab und erreichte bald das Bodenniveau des Tals. Es ging über Flüsse hinweg, über sanfte, mit Blaugras bewachsene Hänge, an großen Felsbrocken vorbei. Kurz bevor der Spinnenartige die Wabenstadt erreicht hatte, wandte er sich nach rechts und hielt auf die das Tal hier begrenzende Felswand zu. Bald schon sah Farrell die dunkle Öffnung einer Höhle. Seine Unruhe verstärkte sich.
    David! rief er noch einmal mit aller Kraft. Gedankenschweigen. Und das sofortige Einsetzen des Absorptionseffekts, sobald der von ihnen ausgehende PSI-Strom eine gewisse Intensität überschritt. Aus den Augenwinkeln waren weitere Vielbeine zu erkennen, die die Wabenstadt verließen und mit unbekanntem Ziel davoneilten. Claude versuchte eine Sondierung des Geschöpfes, das sie gefunden hatte. Er nahm nur unterschwellige und undeutliche Gedankenströme wahr. Er konnte nicht einmal sagen, ob der Spinnenartige intelligent war.
    Der dunkle Höhlenzugang verschluckte sie wie ein gieriges Maul.
    Keine sonderlich angenehme Vorstellung, meldete sich Dime Mow. Fällt dir kein anderer Vergleich ein?
    Sie wurden zu Boden gelassen. Farrell blickte in die Höhe und schluckte. Der Vielbeinige war ein großer, düsterer Schatten direkt über ihnen. Die Doppelkiefer waren deutlich zu erkennen. Sie schabten und klickten und rasselten, dann knickten die Beine ein, und das riesige Geschöpf eilte wieder davon, aus der Höhle hinaus.
    Die Seidengespinste, in denen sie gefangen waren, lösten sich allmählich auf.
    Farrell kam auf die Beine und reckte sich. Ana Madashi trat langsam und vorsichtig dem Höhlenausgang entgegen. Von dem Spinnenartigen war weit und breit nichts mehr zu sehen. Sein Verhalten wurde immer rätselhafter.
    »Versteht ihr das?« rief die Zinti. Sie zuckte mit den Achseln, trat noch zwei weitere Schritte nach vorn und …
    Ein Blitz zuckte von der Höhlendecke herunter. Er hüllte Ana Madashi für einen Sekundenbruchteil ein. Sie schrie auf und stürzte zu Boden. Der Blitz verschwand. Dime Mow war sofort zur Stelle, warf einen mißtrauischen Blick nach oben und half Ana wieder auf die Beine. Gemeinsam kehrten sie ins Höhleninnere zurück.
    »Nur ein elektrischer Schlag«, stellte Dime Mow fest.
    Hinter ihnen ertönten knisternde und knarrende Geräusche. Farrell drehte sich um und versuchte, die Finsternis mit seinen Blicken zu durchdringen. Zwei Gestalten kamen ihnen entgegen. Unwillkürlich tastete seine rechte Hand nach der Waffe. Doch das Holster war leer. Rasch stellte er fest, daß auch die anderen ihre Waffen verloren hatten. Entweder beim Übergang in diese Welt. Oder bei der Gefangennahme durch den Vielbeinigen. Und PSI …
    »Keine Angst«, sagte eine der beiden Gestalten, die nun näher traten. »Wir sind Gefangene wie ihr. Seid vorsichtig. Nähert euch nicht dem Höhleneingang. Die Elektrikschleudern wirken nur beim erstenmal nicht tödlich. Wir haben unsere Erfahrungen gemacht. Ein guter Freund von uns ist daran gestorben.«
    Farrell tastete unwillkürlich zum Transformer an seiner Hüfte. Der

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