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Die Terranauten 099 - Der Öko-Schock

Die Terranauten 099 - Der Öko-Schock

Titel: Die Terranauten 099 - Der Öko-Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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künstlich erzeugtes Bedürfnis besteht, und so weiter.
    Hemmungsloses Wirtschaftswachstum plündert nur die Ressourcen aus – und wenn wir die voraussichtliche Entwicklung der Raumfahrt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten betrachten, so bleibt uns keine andere Wahl, als realistische, bescheidene Ziele zu setzen.
    Außerdem – Luxus und Überfluß kamen ohnehin nur der Manag-Elite zugute. Die Manag-Kaste muß – wie das gesamte Kastensystem – endgültig aufgelöst werden. Und zwar so, daß es nicht von einem Kerl wie Valdec über Nacht wiedereingeführt werden kann. Die Menschen sind nicht gleich, aber sie haben die gleichen Rechte.«
    Tyll nickte beifällig.
    »Darüber sind wir uns, glaube ich, alle einig«, stimmte der stets griesgrämig dreinblickende Mann zu.
    »Weiterhin«, nahm Christin Dorf den Faden wieder auf, »müssen die Garden abgeschafft werden. Das Militär, die Rüstung – sie verschlingen ungeheure Summen. Mittel, die besser im sozialen Bereich investiert gehören.
    Darüber hinaus setzen wir für die Außerirdischen mit unserem Abrüstungsprogramm ein deutliches Zeichen, daß sich die Menschheit tatsächlich geändert hat und keine Bedrohung mehr darstellt.
    Rüstung hat bisher nur immer wieder Gewalt und Krieg erzeugt. Es wird endlich Zeit, mit diesem Irrsinn Schluß zu machen.«
    Lucci räusperte sich.
    »Die Abschaffung der Kaiserkraft-Raumfahrt«, sagte er, »dürfte wohl ebenfalls kein Streitpunkt sein.«
    »Die Treiber«, nickte Asen-Ger, »sind bereit, die Verbindungen zwischen den Welten der Menschheit aufrechtzuerhalten. Es wird Schwierigkeiten geben, aber sämtliche Probleme lassen sich mittel- bis langfristig lösen.«
    Lucci räusperte sich. Er sehnte sich nach einer Zigarette. Und nach einem kräftigen Whisky.
    Später, dachte er. Alles zu seiner Zeit.
    »Wir sollten Arbeitsgruppen bilden«, schlug er vor, »um alle Punkte detailliert auszuarbeiten. Nach dem Sturz der Konzern- beziehungsweise der Valdec-Herrschaft sollten wir das Programm dann der Bevölkerung zur Abstimmung vorlegen.
    Dies ist nur der erste Schritt, wie Christin schon sagte.
    Demokratie, soziale Gerechtigkeit, persönliche und gesellschaftliche Freiheit kann man nicht per Dekret verordnen. Unsere neue Gesellschaft muß aus dem Volk erwachsen.
    Programme sind gut und notwendig, aber sie bleiben Papier, wenn sie nicht mit Leben erfüllt werden.
    Wir sehen einem langwierigen, konfliktreichen, mühsamen Entwicklungsprozeß entgegen. Das Paradies fällt einem nicht in den Schoß. Aber wir können den Anfang machen. Und ich glaube, unsere Hoffnung ist berechtigt.
    Die Leute haben es satt, von einer Clique korrupter Manags regiert zu werden. Sie wollen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Sie wollen selbst über ihr Leben, ihre Chancen, ihre Zukunft bestimmen.«
    Eine neue Bö pfiff durch das Fenster.
    Lucci wölbte die Brauen, als er den dünnen Staubfaden sah, den der Windstoß in den Raum geweht hatte.
    Einer der F.F.D.E.-Kader – ein dicklicher, dunkelhäutiger Mann aus dem Zentralrat der asiatischen Tse-Dong- Gruppe – hob um Aufmerksamkeit bittend den Arm.
    »Das alles ist doch nur Zukunftsmusik«, polterte er. »Wenn man mich fragt, dann sitzen wir hier in der Falle. Was hat es schon für einen Sinn, wenn wir uns in Thule verstecken? Wir müssen zurück in die Städte und den Widerstand organisieren.
    Wir wissen, daß das Sonnensystem von einem Großteil der Garden-Streitkräfte entblößt ist.
    Wenn wir rasch und entschlossen handeln, haben wir eine Chance, aus eigener Kraft den Sieg zu erringen.
    Uns ist es schon einmal gelungen. Ich sehe keinen Sinn darin, tatenlos die weitere Entwicklung abzuwarten. Die Psiotronik hat uns befreit – so weit, so gut. Aber sie kann nicht allein die Gewaltherrschaft Kaisers beenden.«
    Lucci nickte langsam.
    Der Tse-Dong-Vertreter hatte recht. Die Tatenlosigkeit zerrte auch an Luccis Nerven.
    »Ich bin dafür …«, begann er, nur um überrascht zu verstummen.
    Die Tür glitt auf, und Sho Li stürzte heftig atmend in das Zimmer.
    »Kommt!« stieß die Arbiterin hervor. »Schnell! Ihr müßt euch das ansehen!«
    Lucci sprang auf. Dicht gefolgt von Asen-Ger und Ignazius stürmte er hinaus auf den Korridor, der so bizarr war wie die gesamte Inneneinrichtung des Thule-Palastes. Die dunkelbraunen Wände waren gerillt, der Boden rissig und in regelmäßigen Abständen gewölbt, und obwohl angenehme Helligkeit herrschte, war nirgendwo eine Lichtquelle auszumachen.
    »Was

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