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Die Terranauten 099 - Der Öko-Schock

Die Terranauten 099 - Der Öko-Schock

Titel: Die Terranauten 099 - Der Öko-Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Sonnensystem.«
    »Verstanden«, nickte die Queen.
    »Wenn die Flugobjekte identifiziert sind, erwarte ich einen Kurierbericht«, schloß Cant. »In Kürze werde ich in Lunaport eintreffen. Ende.«
    Wie der Schrei eines wilden, verwundeten Tieres dröhnte der Alarm durch die unterirdische Kaiserzentrale. Über dem dreidimensionalen Modell der Milchstraße flammte ein Holofeld auf.
    Aus versteckten Lautsprechern erklang eine drängende Stimme.
    »Kommandeuse Sicherungsgruppe Berlin an Zentrale Kaiser. Superphysikalische Emissionen auf Koordinate Grün-Zweiundvierzig-Delta. Ich wiederhole: Superphysikalische Emissionen auf Koordinate Grün-Zweiundvierzig-Delta.«
    Das Holofeld übertrug die Aufnahmen eines Orbitalen Kontrollsatelliten. Das Auflösungsvermögen der Spezialkameras war so perfekt, daß sie sogar einen Gegenstand von der Größe einer Zigarettenschachtel verzerrungsfrei projizieren konnten.
    Das Holofeld zeigte einen Ausschnitt der Berliner Altstadt.
    Wie ein zernarbter Wall erstreckten sich die Ruinen an der Peripherie der modernen Metropole.
    »Ein Raum-Zeit-Stroboskop!« entfuhr es Zarkophin.
    Plötzliche eisige Angst überwältigte den Baumeister. Schweiß perlte in seine Augen.
    Das Regenbogenfeld über dem Trümmergelände stabilisierte sich. Der Farbwirbel gewann an Helligkeit. Er war groß. Die eingeblendeten Schriftzüge verrieten Zarkophin, daß das RZS einen Durchmesser von über hundert Metern besaß.
    Ein Gleitergeschwader huschte heran.
    Die gepanzerten Flugkörper eröffneten das Feuer aus ihren Bordkanonen, als fette, finstere Nebelschwaden materialisierten.
    Sporen! durchfuhr es Zarkophin. Wie in Ultima Thule!
    Die Laserstrahlen brannten breite Schneisen in die Sporenschwärme, aber immer mehr der winzigen Partikel quollen aus dem flimmernden Farbenring.
    Im letzten Moment flogen die Gleiter ein Ausweichmanöver, um nicht mit dem RZS zu kollidieren. Sie waren schnell, aber nicht schnell genug. Nebelgleich wurden sie von den Sporen eingehüllt.
    Zarkophin fluchte.
    »Wir müssen Berlin verlassen«, brüllte er durch das Dröhnen des Alarms und zerrte die Kommandeuse Cant von dem Kommandopodest.
    Die Gleiter taumelten.
    Das Holofeld zeigte mit schmerzhafter Deutlichkeit jedes Detail.
    Mit wahnwitziger Geschwindigkeit entwickelten sich aus den Sporen flexible Ranken, die binnen Sekunden die gepanzerten Gleiterzellen überwucherten und das Material zersetzten.
    Der erste Diskus taumelte dem Erdboden entgegen.
    Zarkophin und Cant begannen zu laufen.
    Ein halbes Dutzend Gardisten ihrer persönlichen Leibwache schloß sich ihnen an.
    Sie verließen die Zentrale und stolperten in die Kabine des Pneumoliftes.
    Während sich die schützenden Luftpolster aufbliesen und die Kabine wie ein Geschoß in die Höhe glitt, nahm Cant bereits Kontakt mit den Gardenlegionen auf, die in Berlin stationiert waren.
    Zarkophins Gesicht wurde grau.
    Die Ereignisse überschlugen sich.
    Weitere RZS erschienen über Berlin und den anderen Metropolen des europäischen Kontinents.
    Gewaltige Sporenwolken senkten sich über die Städte. Madrid meldete sich nicht mehr. Die Verbindungen zu den Basen auf den mittelamerikanischen Inseln war vor wenigen Minuten abgebrochen. Der Perther Raumhafen hatte sich in einen Dschungel verwandelt. Gleichlautende Meldungen trafen aus Asien, Nordamerika und dem Ural ein.
    Der Lift stoppte.
    Die Empfangshalle des Kaiser-Doppelturmes wimmelte von Gardisten, Manags und SD-Beamten. Lärm herrschte. Ein Hauch von Panik knisterte wie Elektrizität in der Luft.
    Zarkophin stieß einen kahlköpfigen, hysterisch schreienden Manag zur Seite und wies seine Leibwache mit einem wütenden Wink an, ihm den Weg freizumachen.
    Die Gardisten handelten mit der ihnen eigenen Kompromißlosigkeit.
    Stunner zischten wie gereizte Schlangen.
    Eine Gasse entstand in der hin und her wimmelnden Menschenmenge.
    Nur weg! dachte Zarkophin.
    Cant wich nicht von seiner Seite. Trotz ihres plumpen Körperbaus war die Gardistin flink wie eine Gazelle.
    »Wir werden den Abwehrkampf von Lunaport aus organisieren«, preßte Cant hervor. »Und wenn wir die Erde mit Atomraketen beschießen müssen … Wir werden die Terranauten zurückschlagen.«
    Sie erreichten das Portal.
    Gardisten mit schweren Waffen hatten sich dort postiert. Schweber summten über den großen Platz. Mobile Fla-Laser reckten drohend ihre Abstrahlrohre in den Himmel.
    Der Himmel war düster.
    Aber es waren keine Wolken, die das Sonnenlicht filterten, sondern

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