Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 099 - Der Öko-Schock

Die Terranauten 099 - Der Öko-Schock

Titel: Die Terranauten 099 - Der Öko-Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
der Gosse. Wie wir alle wissen, konnten wir nach unserer Machtergreifung die Lebensmittelrationierung nur dank der Beutezüge auf den Agrarkolonien kurzfristig aufheben.
    Die Versorgung ist schlechter denn je. Und die Verwüstungen, die der Pure Halvcwar auf der Krim angerichtet hat, haben das Flottenbauprogramm schwerer getroffen als zunächst angenommen.
    Zudem wird ein Großteil der Schiffsneubauten von den Garden beansprucht.«
    Zarkophin hob beschwichtigend den Arm, um einem Einwand Cants zuvorzukommen.
    »Die vorrangige Belieferung des militärischen Komplexes steht außerhalb jeder Diskussion.
    Allerdings führt dies dazu, daß die Zahl der Containerschlepper nur langsam zunimmt. Vergessen wir auch nicht die Verluste, die die Frachtflotte während des Guerilla-Krieges der Terranauten unter Führung dieses Bastards Llewellyn 709 erlitten hat.«
    Zarkophin hustete, als ihm der Rauch von Chelskijs Narkostäbchen in die Nase drang.
    »Kurz und gut, es besteht keine Aussicht, die Rationierungen in absehbarer Zeit aufheben zu können.
    Erneute Beuteflüge gegen die Agrarplaneten sind fast unmöglich. Einheiten des Bundes der Freien Welten und Logen der Terranauten schützen nach unseren Erkenntnissen alle lohnenden Ziele.«
    Zarkophin sah sich um.
    »Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um die aufmüpfigen Elemente wieder unter Kontrolle zu bekommen.«
    »Statuieren wir ein Exempel«, schlug Chelskij vor. »Öffentliche Hinrichtungen, Präventivhaft für potentielle Unruhestifter, Streichung sämtlicher Lebensmittelkarten für bekanntgewordene Defätisten und so weiter.«
    Cosmoral Cant wackelte zweifelnd mit dem Kopf.
    »Sie unterschätzen das revolutionäre Potential«, entgegnete die Kommandeuse. »Natürlich, die Führer der Opposition befinden sich in Haft; aber weite Kreise der Bevölkerung sind der Ansicht, daß sie ohnehin nichts mehr zu verlieren haben.
    Ein derart dramatisches Vorgehen … Nun, es könnte der Funke sein, der das Pulverfaß explodieren läßt.
    Und vergessen Sie nicht«, Cant beugte sich nach vorn, »die Kaisergarden sind geschwächt. Die Ausrüstung der Flotte, die den Präventivangriff auf die Entitäten unternimmt, hat unsere personellen Reserven aufgezehrt.
    Ein Volksaufstand könnte unserer Kontrolle entgleiten.
    Und mit Blutvergießen ist auch uns nicht gedient, wenn nichts dabei herauskommt.«
    Zarkophin nickte bedächtig.
    Cants Argumente, sagte er sich, waren stichhaltig.
    Auf der Erde gärte es wieder. Hunger, wirtschaftliche Schwierigkeiten, Massenarbeitslosigkeit selbst unter den privilegierten Arbiter-Aristokraten und taktische Fehler bei der Niederschlagung lokaler Unruhen hatten zu einer umfangreichen Politisierung geführt.
    Viele der Relax und Arbiter, die während des Kriegs der Kasten abgewartet hatten, übten nun passiven Widerstand.
    Überall meldeten die SD-Organe das Anwachsen oppositioneller Strömungen. Fast tagtäglich wurden neue konspirative Gruppen enttarnt.
    Es war ein hoffnungsloser Kampf.
    Für jeden Aufständischen, der den Sicherheitsbehörden ins Netz ging, schlossen sich zehn neue den Untergrundgruppen an.
    Und dieses Mal gab es keine Zentrale wie die F.F.D.E.
    Die revolutionären Gruppen arbeiteten allein auf sich gestellt.
    Und sie besaßen genug Rückhalt und Unterstützung in der Bevölkerung, um Garden und Sicherheitsdienst pausenlos in Atem zu halten.
    »Nehmen wir die Trinkwasserpräparierung wieder auf«, sagte Cosmoral Cant. »Zumindest für die nächste Zeit. Uns steht ein umfangreiches Sortiment Psychodrogen zur Verfügung, die …«
    »Sie sind unberechenbar«, gab Zarkophin zu bedenken. »Es sind schon zu oft Pannen passiert. Denken Sie an Madrid. Die gesamte Stadtbevölkerung hat tagelang halluziniert und randaliert, weil die Dosierung fehlerhaft war.
    Nein, vielleicht später.
    So verzweifelt ist die Lage nun auch wieder nicht, daß wir zum letzten Mittel greifen müssen.«
    Chelskij drückte das Narkostäbchen im Aschenbecher aus.
    »Wir sollten zunächst die geplante Exekution der inhaftierten F.F.D.E.- und Gewerkschaftskader durchführen«, sagte der fette Mann kühl. »Sie sind lebende Symbole für den Widerstand. Ich wage mir gar nicht auszudenken, was geschieht, wenn sie durch irgendeinen Umstand aus den Toten Räumen entkommen.
    Erschießen wir Lucci und Mitverschwörer, und wir haben einen Haufen Sorgen weniger.«
    Zarkophin runzelte die Stirn.
    »Wollen Sie Märtyrer aus ihnen machen, Chelskij?«
    »Chelskij hat recht«, kam

Weitere Kostenlose Bücher